Die Abenteuer der Crew von Maleki

Die Abenteuer der Crew von Maleki

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Die Abenteuer der Crew von Maleki

15 Dec 2024

Bequia

Die Fahrt nach Bequia war wieder mal eine Berg- und Talfahrt. 
Wir sind dem Wetterfenster immer etwas hinter her und der Wind dreht immer mehr aus Nordost. Für uns suboptimal. Das heisst wieder einmal mehr hart am Wind segeln. Sprich viel Schräglage des Bootes. Und viel Wasser über dem Bug. Durch unsere Lüfter auf dem Deck dringt mal wieder Wasser in die Koje und auf die Matratzen. Das nervt langsam aber sicher etwas. 
Auch auf dieser Etappe lässt Petrus uns nicht ungeschoren davonkommen und schüttet seine Wolken über uns aus. 

Aber die Überfahrt lohnt sich. Die kleine Insel, welche noch zu St.Vincent and the Grenadines gehört, ist einfach unfassbar schön. Der Ankunftstag verbringen wir mehrheitlich in der Koje, da es weiter regnet.
Am nächsten Tag ist der kleine Frühlingsputz angesagt. Inklusive unglaublich viel Wäsche. Wir versuchen möglichst alles was in irgendeiner Weise mit Salzwasser in Berührung gekommen ist, zu waschen. Und erhoffen uns so, weniger Feuchtigkeit ins Schiff runter oder bessere gesagt, in die verschiedenen Materialien zu ziehen. Hier am Ankerplatz haben wir aber einen riesen Luxus. Jeden Morgen fahren die Einheimischen mit umgebauten Schiffen umher. Sie bringen Frischwasser, Diesel, Eis und nehmen die Wäsche und waschen sie. Anschliessend kommt sie abends frisch gewaschen und gefaltet zurück. Was für ein Service und eine schlaue Geschäftsidee 😊

An Land wollen wir eine kleine Wanderung auf den höchsten Hügel der Insel machen. Wir fragen diverse Einheimische, aber so richtig schlau werden wir nicht. Ein Herr meinte nur, warum soweit laufen, wo es da oben nicht mal ein kühles Bier gibt. Der Regen zwingt uns zu einer kurzen Pause im Restaurant. Dort sehen wir das am Abend Spannferkel und Livemusik angesagt ist, aufgrund des Vollmondes. Wir entscheiden uns, dass nach der Wanderung zur Belohnung zu gönnen.
Aber zuerst versuchen wir weiter den Weg zu finden. Dabei lernen wir den steilsten Weg in der ganzen Karibik kennen. Es ist teils sogar betoniert und wir fragen uns, wie man auf die Idee kommt solch steile Strassen zu betonieren. Und vor allem auch, wie das ein Auto hier rauf kommen soll. Die Frage bleibt ungeklärt, den es hat absolut keinen Verkehr 😊
Mit einem App namens Maps.me versuchen wir den Weg zu finden der eingezeichnet ist. Leider endet dieser in einer Sackgasse und wir laufen alles wieder runter. Im Pub unten an der Strasse fragen wir nochmals und die meinten nur hochlaufen, dass passe schon.
So entscheiden wir uns die Übung abzubrechen und es geht zurück aufs Boot, wo wir uns einen kleinen Imbiss zur Stärkung gönnen.
Hinterher fährt uns Reto als ob er nie etwas anderes gemacht hat mit dem Dinghy an Land. Dort geniessen wir das schöne Wetter, den tollen Sandstrand und das klare Wasser. Eine Einheit Frisbee darf natürlich auch nicht fehlen. Reto kommt endlich in den Genuss die Karibik in vollen Zügen zu geniessen, da darf auf keinen Fall eine gute Pinacolada fehlen.
Das Spannferkel am Abend und die Livemusik am Strand sind dann noch das i Tüpfelchen.
Hier in Bequia wird Weihnachten richtig zelebriert. Im Dorf ist alles mit Lichterketten, aufblasbaren Schneemännern und vielem weiterem Schnickschnack dekoriert. So richtig Weihnachtsstimmung kommt trotzdem nicht auf 😊

Der Wind wird sich weiter verschlechtern und daher entscheiden wir uns, weiter zu ziehen nach Martinique, von wo aus Reto am 31.12. nach Hause fliegt. Hätten wir keinen Besuch gehabt, hätten wir einfach gewartet bis das Wetter und der Wind wieder etwas besser wären.
Somit kommt es auch wieder zu einem Landeswechsel und daher geht es für uns zuerst wieder Mal zu Customs/Immigration. Das geht dank einer Onlineanmeldung und ausfüllen der Dokumente vorweg unglaublich schnell. Nach gut 15 Minuten haben wir unseren Stempel im Pass und können offiziell ausreisen. Auf dem Rückweg, wird mal wieder im Schiffshändlerladen ,,gängerled’’. Es gibt neuen Splinten zum sichern unserer Wanten und einen neuen Köder für die Angelroute. Na wie vor ist das Anglerglück nicht so wirklich auch unserer Seite. Auch Reto’s Inputs führen bisher nicht zum Erfolg 😊
Abends sind wir bei einer brasilianischen Familie auf dem Boot eingeladen. Wir haben die Familie, welche aus Felipe dem Vater, Juliana der Mutter, Laura der Tochter und Chis der Grossmutter besteht in den Tobago Cays beim BBQ kennengelernt. Sie wollen uns zeigen wie man einen richtigen Caipirinha macht. Obwohl wir beide ziemlich müde waren und wussten, dass der Wecker am nächsten Morgen um vier Uhr in der Früh klingelt, fuhren wir bei Dämmerung zu ihnen.

Es war ein soo lustiger Abend und die Caipiriniha’s eine Zehn von Zehn. Wir erzählten uns gegenseitig von unseren Ländern, deren Essgewohnheiten und Sehenswürdigkeiten. Juliana erzählte uns nicht nur, nein sie kochte uns kurzer Hand auch den einen und anderen brasilianischen Snack. Familie hatte eine unglaublich herzliche und einladende Art. Und sie legten uns mehrmals ans Herz, dass wir sie doch unbedingt in Brasilien besuchen sollen.
Viel zu spät verabschieden wir uns voneinander und schippern zur Maleki zurück, wo Ret bereits in den Träumen versunken war 😊

Das Schiff ist bereits klariert und wir fallen in die Koje. Das wird eine kurze Nacht.

13 Dec 2024

Zurück im Paradis Tobago cays

Der Weg zu den Tobago Cays ist gerade mal 5 Seemeilen. Also ein Katzensprung. Der Wind hat zum Glück wieder abgeflaut und wir können unter Motor und Segel innert 2 Stunden zu den Tobago Cays fahren.
Angekommen, hat es leider keine freie Boje und wir müssen ankern. Die kommenden zwei Tage, soll aber absolut kein Wind gehen. Eigentlich das perfekte Wetter zum Schnorcheln.
Wir ankern neben Jason & Janae, welche wir auf dem Trockendock in Trinidad kennengelernt haben.
So geht es nicht lange und sie kommen mit ihrem Dinghy zu uns rüber und laden uns auf. Es geht zum Horseshoeriff, welches die Tobago Cays umgibt. Dort hüpfen wir ins Wasser und saugen die Unterwasserwelt mit unseren Augen auf. Leider ist die Gopro an Bord geblieben, so müssen wir uns extra fest bemühen, alles abzuspeichern. Das war bisher auf unserer Reise einer der imposantesten Schnorchelplätze. Leider oder vielleicht auch glücklicherweise, sehen wir keine Haie. Nach gut einer Stunde reicht es aber dann auch, die Strömung macht es einem nicht gerade leicht.
Zurück auf dem Boot, wird gelesen, geschlafen und gespielt, bis Willy kommt. Willy ist einer der Boatboys, welcher wir letztes Jahr kennengelernt haben. Wir waren stets immer im Kontakt mit ihm, trotzdem freut es uns unglaublich in wohlauf zu sehen. Er bindet sein Böötchen bei uns fest und erzählt uns von der Hurrikanzeit und der Zeit danach.  Ganz ehrlich, mir stand das Augenwasser zu forderst. Ich habe ihm vor der Abfahrt aus Trinidad geschrieben und ihn gebeten mir zu schreiben was er dringend braucht. Seine Antwort war für mich kaum fassbar. Es war nicht irgendwelche Ausrüstungen oder Maschinen für den Wiederaufbau. Nein, die Antwort war Wasser zum Trinken. Er erzählt uns, dass die Unterstützung seitens des Staates miserabel sei und sie für alles kämpfen müssen. Umso glücklicher ist er als wir ihm die 25 Liter Wasser übergeben.
Sein Boot konnte er reparieren, leider aber nicht die Fahnen. Daher schenken wir ihm noch eine kleine Schweizer Fahne für an sein Boot. Er freut sich unglaublich darüber.

Abends holt Willy uns ab und bringt uns zum Strand für das BBQ, dies ist aktuell eine ihrer Haupteinnahmequelle. Wie in der letzten Saison ist es unglaublich fein. Reto hat zum ersten Mal Lobster gegessen und hat es auch noch für super fein befunden 😊 Auf dem Rückweg lernen wir noch eine brasilianische Familie mit einem dreijährigen Mädchen kennen, welches sofort den Narren an mir gefressen hat und sich zu mir hinsetzt. Bei ihrem Boot angekommen, laden sie uns für den nächsten Tag zum Caipiriniha trinken ein. Beim Verabschieden von Willy übergeben wir ihm noch eine Tasche mit Dingen die wir nicht mehr unbedingt brauchen. Es sind Leinen, Planen, ein paar Dosen Essen und ein ,,Tschäppi’’ mit einem Schweizer Logo drauf 😊
Dann fallen wir in die Kojen. Aktuell ist auf dem Schiff ein Missverhältnis des Klimas vorhanden. Reto friert in der Bugkoje bei offnere Luke schon fast, während wir bei der fast geschlossenen Luke schwitzen 😊

Am nächsten Morgen sieht Marc aus der Ferne das eine Boje frei wird. So nehmen wir den Anker hoch und fahren los. Zwei Minuten zu spät, hinter der Insel fährt gerade ein anderes Segelschiff hin, welche uns die Boje vor der Nase wegschnappt. So müssen wir uns mit der hintersten begnügen, welche etwas mehr dem Schwell ausgesetzt ist. Wir wollen uns mit Pancakes trösten und rühren den Teig an. Während die erste Ladung in der Pfanne brutzelt bemerke ich, dass die Flamme nicht mehr brennt. Schnell das Gas wechseln und weiter geht’s. Oder auch nicht. Die Flamme bleibt auf dem Minimum vom Minimum. So wird das nichts mit Pancakes. So nehmen wir den Gasregler auseinander, statt zu frühstücken. Unsere Befürchtung bewahrheitet sich, der Regler ist korrodiert. Es kommt nur noch ganz wenig Gas durch. Und nein, Ersatz ist keiner an Bord. Was für eine SCHEI..E!
Ich begnüge mich gerade mit Müesli, als Marc sich entscheidet weiter mit der kleinen Flamme, wenigstens eine Ladung fertig zu kochen. Reto hat die glorreiche Idee, mit dem Schraubenzieher nochmals fest auf den Regler bei offener Leitung zu klopfen und siehe da, die Flamme tanzt wieder in voller grosse. Manchmal hilft halt eben doch rohe, dosierte Gewalt 😊 Danke Reto 😊

Nach einer ordentlichen Ladung Pancakes, hüpfen wir ins Wasser, schnorcheln, spielen Fussball und fahren mit dem Stand up herum. Leider müssen wir feststellen, dass der Hurrikan nicht nur an Land sondern auch im Wasser so einiges verändert hat. Es ist deutlich weniger Schildkröten sichtbar und auch die normalen Rochen sind weniger geworden. Dafür hat es neu Adlerrochen (die haben weisse Punkte auf ihrem Rücken und können bis zu 2 Meter weit aus dem Wasser springen).
Willy bringt uns noch einen Bananenkuchen und eine Flasche Rumpunsch vorbei, als Dankeschön.

Die Nacht war wieder wild. Wahrscheinlich spürten wir zum einen den Vollmond und liegen lange Wach. Und morgens um 4, fängt es an zu blasen das es uns fast das Dächli wegreisst. So rennen wir raus und montieren alles ab. Genau richtig, denn anschliessend schüttet es wie aus Eimern. An Schlaf ist nicht wirklich mehr zu denken und so machen wir uns morgens kurz nach sieben Uhr auf den Weg nach Bequia. Endlich ist der richtige Wind zurück und wir erhoffen uns, wieder anständig segeln zu können 😊

11 Dec 2024

Union Island, auf der Insel, die am meisten vom Hurrikan Beryl zerstört wurde

Am nächsten Tag machen wir uns gleich auf den Weg, Richtung nach Union Island. Wir müssen den Weg wie vorher gesagt unter Motor bestreiten. Grundsätzlich warten wir lieber Wetterfenster ab welche passen um zu segeln, da wir aber Besuch an Bord haben liegt das nicht wirklich drinnen. Wir sind ehrlich gesagt auch etwas überrascht von dem Wind und das er so schlecht ist. Aber jetzt ist es wie es ist.
In Union Island angekommen, empfängt uns ein Bootboy namens Esco. Er hilft uns beim Anlegen an der Boje und verlangt anschliessend 60 EC. Eigentlich viel zu teuer, aber wenn jemand aktuell Unterstützung braucht, dann ist es Union Island. Sie hat es mit Abstand am härtesten getroffen.
Anschliessend gehen wir an Land um einzuklarieren. Und dort geht es auch mit dem Elend weiter, am Strand haben sie ein kleines Zeltdorf errichtet, in welchen alle ein ,,Zuhause’’ haben, welche ihre Häuser komplett verloren haben. Dort wurde auch eine Wasserstation mit sauberem Wasser errichtet. Da die Behörden aktuell noch in der Pause sind, entscheiden wir einmal durch das Dorf zu laufen. Das Gefühl dort durch zu laufen war extrem beklemmend. Überall hat es Einheimische, welche versuchen durch den Tag zu kommen. Nichts ist mehr wie es war. All die kleinen Geschäfter, Restaurants und Verkaufsstände sind weg. So gehen wir relativ zügig zurück zum Büro und warten vor Ort auf die Behörde. Sie haben sich behelfsmässig in einem Raum hinter einem Hotel einquartiert.
Als wir an der Reihe sind, sind wir überrascht. Zum einen sind sie unglaublich nett und zum Spassen aufgelegt und zum anderen auch noch überraschend schnell.
So geht es für uns zurück aufs Boot.

Für die Männer geht es gleich weiter zu Happy Island 2.0. Happy Island ist eine ganz kleine Insel, wo nur eine Bar draufsteht. Leider hat Happy Island 1.0 den Hurrikan nicht überlebt.
Ich hingegen geniessen mehrere Stunden ME-TIME 😊
Das ist unglaublich wichtig, dass wir auf soo engem Raum uns auch immer wieder mal in Ruhe lassen.
Währenddessen backe ich ein Bananenbrot und bereite mir ein aufwendiges Mittagessen zu.
Als die Jungs zurückkommen, höre ich sie schon von weitem giggeln und johlen, sie hatten definitiv eine gute Zeit 😊
Die Nacht ist wieder super unruhig, wegen sehr viel böenartigen Winden und Regenschauer. Unser Gast an Bord hat bisher noch nicht so das ausgeprägt Karibikwetter abbekommen.
Glücklicherweise steht die Zeit nicht still, so wird immer irgendwann Morgen 😊

 

Happy Island 2.0

Happy Island 2.0

9 Dec 2024

Ilegales Landbetreten & Weiter gehts nach Carriacou

Nur eine Nacht bleiben wir in Grenada, das Wetter oder besser gesagt der Wind wird die nächsten Tage immer mehr Nordöstlich drehen. Das heisst für uns, wir kommen anschliessend kaum mehr weiter da der Wind uns voll auf die Nase oder besser gesagt auf den Bug kommt. Und das ist bekanntlich ein nicht segelbarer Winkel für uns. Wir könnten höchstens im Zickzack hoch segeln, was aber sehr lange dauern würde.

Marc und ich gehen am Morgen gleich los an Land. Aufgrund des Hurrikans kann es sein, dass man auf den nächsten Inseln nur cash bezahlen kann und teils auch nicht mit der Karte. In der Marina angekommen entsorgen wir für 4 US Dollar gleich noch den Abfall und können anschliessend problemlos Geld abheben. Das war auch schon aderst 😊 Danach gehen wir ilegalerweise noch kurz beim Supermarkt vorbei und decken uns mit dem nötigsten ein.

Unser heutiges Ziel ist Carriacou, welches gute 30 Seemeilen entfernt liegt. Der Wind ist so mittelmässig vorhergesagt, aber für diese Distanz bis am Samstag der letztmögliche Tag. Der Anfang startet eigentlich nicht schlecht, wir müssen zwar Motoren aber können gleichzeitig mit dem Segel etwas unterstützen, damit wir trotzdem fünf Knoten fahrt machen. Doch man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben. Wir machen es nicht und trotzdem wird es super mühsam. Wieder heisst es Hart am Wind segeln. Und trotzdem fallen wir aufgrund der Strömung und dem schlechten Winkel des Windes immer wie mehr vom Kurs ab. So bleibt uns schlussendlich nichts anderes übrig als aufzukreuzen (zickzackkurs fahren), statt die geplanten 30 Seemeilen werden es schlussendlich 50. Die Sonne geht langsam aber sicher unter und alles was wir nicht wollten ist in Dunkelheit anzukommen. Trotz allen unseren Bemühungen reicht es nicht und wir kommen bei starker Dämmerung an. Mit Lampen schaffen wir es aber sicher zu ankern. Alleine mit dem Lampenlicht sind schon die ersten Schäden des Hurrikans, welcher im Juli über die Insel fegte sichtbar. Gleich neben uns liegt eines der toten Schiffe. Es schwimmt zwar noch, aber der Anblick ist wirklich wie ein Stich ins Seglerherz.
Glücklich das wir angekommen sind gönnen wir uns eine gute Pfanne voll Älplermaggronen 😊

Die Nacht ist alles andere als erholsam. Wind, Welle und immer wieder Regenschauer, halten uns von unserem Dornröschenschlaf ab. Am Morgen gibt’s für mich auch noch die Hiobsbotschaft, dass mein Handy nach wie vor Tod ist. Es lässt sich auf Biegen und Brechen nicht mehr laden. Das ist so eine mittel grosse Katastrophe mit all den App’s, Fotos, Blog ect. drauf. Die Stimmung ist dementsprechend etwas gedämpft. Aber Toast und Spiegelei am Morgen, vertreiben Kummer und Sorgen oder so ähnlich. Ich habe endlich Verstärkung im Team Frühstück bekommen 😊 Reto isst auch gerne Frühstück. Marc hingegen kann das gut auslassen.

Danach machen die Männer unser Dinghy klar. Oder sagen wir sie Versuchens. Ich höre nur noch, halt ihn fest, halt ihn fest. Ich renne aus der Koje raus und sehe Hanshugo in den Händen vom Marc, aber nicht am Dinghy sondern im Dinghy. Weitere Details dazu werden aus Persönlichkeitsrechten nicht erwähnt 😊
Als das Dinghy inklusive Hanshugo startklar ist, fahren wir rüber an Land.

Ende Mai/Anfangs Juni 2024 haben wir hier fast drei Wochen verbracht. Das Bild das sich nun uns bietet ist wirklich unglaublich traurig. Alleine auf der Anfahrt zum Dinghydock sehen wir um die zehn Boote auf einmal, welche in irgendeiner weise beschädigt sind. Die meisten davon haben keinen Mast mehr. Das Restaurant gleich am Steg konnte glücklicherweise wieder eröffnen. Nach 2 kühlen Drinks, entscheiden wir uns, auf die andere Inselseite zu spazieren. Dort gibt es ein wunderschönes kleines Strandrestaurant. Wir wissen nicht ob es noch besteht. Also gehen wir los.
Der Hurrikan namens Beryl wütete während gut 5 Stunden über der Insel, anschliessend war der Spuk vorbei und die Tragödie hat begonnen. Wir sehen unglaubliche viele Häuser ohne Dächer oder dass sie ganz weggefegt wurden. Da Carriacou zu Grenada gehört, werden diese deutlich mehr unterstütz als die anderen Inseln wie Union Island, Mayreau oder Canouan. Das sieht man daran, dass bereit die neuen Stromleitungen verlegt wurden und ein Grossteil der Dächer zumindest mit Planen gedeckt wurden. Auf der anderen Seite angekommen, sehen wir viele Teenager von einem Holländischen Schiff, die am aufräumen sind. Und sie räumen gerade das Restaurant oder besser gesagt, dass was davon noch übrig ist auf. Wir stehen im Schatten und schauen uns um. Es herrscht Stille zwischen uns. Es ist unglaublich, welches Leid die Menschen hier ertragen mussten. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. Wir haben gerade die Zeit unseres Lebens und jammern über einen anstrengenden Segeltag oder weil sonst wieder etwas am Schiff kaputt ist. Wir beklagen uns über schlaflose Nächte oder dass wir keinen super tollen Autopiloten haben. Und so weiter. Und die Menschen hier leben von der Hand in den Mund. Schlafen in Hütten ohne rechtes Dach. Haben teils mühe an sauberes Trinkwasser zu gelangen. Wie unfair kann diese Welt doch sein. All das hat aber auch eine andere Seite. Wir sind einmal mehr unglaublich Dankbar für das privilegierte Leben, welches wir aktuell Leben dürfen.

8 Dec 2024

Überfahrt nach Grenada

Die erste drei Seemeilen sind ganz easy. Perfekt zum sich etwas einfinden und alles zu checken. Von weitem sehen wir auf den Atlantik raus und wissen, der Anfang wird definitiv etwas ruppig.
Der Wind und die Welle kommen uns genau von vorne entgegen, bis wir etwas raus aus der Bucht sind.
Anschliessend ziehen wir das Segel raus und los geht’s. Die Welle beruhigt sich auch etwas und die Sonne geht langsam aber sicher unter. Die ganze Crew hält sich wirklich gut, es sind kaum Anzeichen von Seekrankheit an Bord.
Leider dreht der Wind etwas ungünstig und wir müssen mal wieder hart am Wind segeln. Heisst das Boot legt sich stark zur Seite, der Wind kommt von schräg vorne und die Welle klatscht von mal zu mal an die Bordwand. Das werden die längsten 84 Seemeilen unserer Reise. Glücklicherweise sind wir zu dritt und können uns regelmässig und oft abwechseln. Zwischendurch klatscht immer mal wieder etwas Wasser ins Cockpit. Glücklicherweise haben wir einen grossen Teil der Überfahrt einen wunderschönen Sternenhimmel, der einen ablenkt vom harten segeln.
Gegen den Morgen hin sind auch wieder mal Squalls angesagt und wie immer stehe ich per Zufall am Steuer. Wir haben ,,Glück’’ nur 2 von potenziell 4 Squalls erwischen uns. Ab diesem Zeitpunkt ist es einfach nur noch ungemütlich. Alles ist nass und mit dem Fahrtwind ordentlich frisch. Marc entdeckt dann auch noch, dass durch unsere Lüfter auf dem Deck, Wasser in die Koje geschwappt ist und die Bugkoje und die Heckkoje ordentlich nass sind.  Die letzten 8 Seemeilen sind meiner Meinung nach einfach nur hässlich, ich wusste gar nicht, dass sich unser Boot so fest auf die Seite legen kann. Und endlich sind wir auf der höhe von Grenada und kommen schlussendlich in die Inselabdeckung wo sich die Welle beruhigt. Jetzt wollen wir einfach nur noch ankommen. Petrus ist nicht auf unserer Seite, er lässt es auf den letzten Meter nochmals ordentlich regnen.

Von weitem sehen wir die Segelschiffe und zwischen ihnen auch noch eine freie Boje, welche wir gleich nehmen und anlegen. Anschliessend fällt uns allen einen Stein vom Herzen. Wir haben geahnt, dass das eine der härtesten Etappen sein wird, aber gleich so ?!
Eigentlich sind wir todmüde, aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als alles auszuräumen, zu trocken und zu putzen. Der Sprung ins kühle nass darf aber nicht fehlen, weil wir haben endlich wieder blaues Wasser unter unserem Kiel 😊

 

5 Dec 2024

Besuch auf der Maleki trifft ein

Im Patches, dem Restaurant auf dem Trockendock, warten wir auf unser drittes Crewmitglied Reto. Marc und ich lassen die letzten Wochen review passieren und planen gleichzeitig die nächsten drei Wochen, wo wir zu dritt mit Reto unterwegs sein werden. Pünktlich zum Nachtessen trifft Reto ein und wir gönnen uns ein letztes Mal den Patchesburger. Anschliessend geht es zu dritt inklusive Gepäck zur Maleki zurück. Mit unserem alten Dinghy wäre das nicht denkbar gewesen 😊 Aufgrund eines Kommunikationsfehler, küsst Retos Tasche beim Transfer vom Dinghy auf die Maleki das Meer noch etwas.  Aber wir haben Glück im Unglück, es ist alles in der Tasche trocken geblieben 😊Die erste Nacht zu dritt auf der Maleki ist sehr ruhig und entspannt.

Am Morgen geht es gleich zum Ausklarieren. Wir haben bereits im Vorfeld die Papiere geholt und alle 14 Formulare die gefordert waren ausgefüllt. Das ist neuer Rekord, nirgends sonst haben wir so viele Papiere ausfüllen müssen. Wir sind auf alles vorbereitet. Von der Wartezeit zwischen 1-4 Stunden und von den Kosten zwischen 0 – 300 Trinidad Dollar. Zu unserer Überraschung geht es bei der Immigration relativ schnell und auch ein neues Bordcrewmitglied bringt sie nicht wie an anderen Orten aus der Bahn. So laufen wir nach knapp 45 Minuten rüber zu Customs. Dort sieht es etwas anders aus. Wir warten eine gute Stunde. Anschliessend möchte sie nicht nur drei Kopien eines Dokumentes sondern vier. Also zurück zur Immigration alles wieder ausfüllen, Stempeln lassen und zurück zu Customs. Der Kopierer stand genau einen Meter hinter der Dame, aber wir haben gelernt auf den Ämtern nichts mehr zu hinterfragen. So verlassen wir die Behörden nach knapp 2 ½ Stunden.

Zurück auf dem Boot wird alles klar gemacht und wir legen ab in die Scottlandbay. Unser Motor schnurrt aktuell wie ein Kätzchen was uns viel Freude bereitet 😊
In der Scottlandbay angekommen werfen wir nach 6 Monaten endlich wieder unseren Anker und kommen an. Unsere Nachbarn vom Trockendock Margot, Christoph und Leo, ankern auch gleich in der nähe und laden uns auf ein Sundowner auf ihrem Katamaran Touka ein.
Reto kämpft noch etwas mit der Sonne, der Hitze, der Müdigkeit und dem geschaukel und entscheidet sich an Bord zu bleiben. Er soll uns einfach rufen, wenn was ist. Ich setzte noch den Ankeralarm. Das bedeutet ich geben einen Radius unseres Schiffes ein und wenn dieser verlassen wird beginnt der zu hornen. Was heissen könnte, das unser Anker nicht hält und das Schiff abtreibt.

Leo der neunjährige Sohn von Margot und Christoph zeigt uns gerade voller stolz das Schiffs innere, als Margot zu uns meint, das unser Freund an Bord ein Problem zu haben scheint.
Also hüpfen wir ins Dinghy und rasen mit unseren 4 PS zur Maleki zurück. Wie auf dem Anfahrtsweg gedacht, habe ich vergessen den Radius richtig einzugeben und aufgrund einer Windböe hat das Schiff den Radius verlassen und anschliessend Alarm geschlagen 😊 Sorry Reto für den Schreck 😊
Danach gehen wir alle zurück zu Margot und Christoph und bewundern nochmals ihren Katamaran und erfahren von Christoph was er arbeitet und wie er sich das finanzieren konnte. Er hat 6 Jahre lang wie ein Tier gearbeitet und anschliessend sei Haus verkauft. Als die Sonne bereits untergegangen war, machen wir uns auf den Rückweg.

Am nächsten Tag schlafen wir uns aus und versuchen uns auszuruhen für die Überfahrt nach Grenada. Wir baden, lesen, schlafen und geniessen es einfach. Bis um 14.00 Uhr festgestellt wird, dass sich unser Laderegler (wandelt den Strom von den Solarpanelen um und speist anschliessend unsere Batterien) der Solarpanelen aufgehängt hat. Nach längerem analysieren ist klar, der ist hin. Scheisse, noch gut eine Stunde bis alle Geschäfter schliessen. Die Internetverbindung ist zudem miserabel. Marc erreicht einen anderen Segler, der netterweise für uns das Material organisiert. Wir räumen alles in Windeseile zusammen und fahren unter Motor zurück nach Chaguaramas. Glücklicherweise erwischen wir gleich eine Boje und müssen nicht ankern. So gehen die Männer an Land und holen das Material. Der Plan wäre gewesen alles noch schnell zu installieren, dass wir am anderen morgen um vier Uhr in der Früh, ablegen können.

Aber als die Männer zurück auf dem Schiff sind, wird schnell klar, dass wird nichts. Wir haben zum einen zu wenig Licht und zum anderen fehlen uns vereinzelte Teile. Also entscheiden wir gemeinsam, alles auf den Samstag zu verschieben. Und so enden wir wieder mal im Patches, dem Restaurant des Trockendock.

Am Morgen holen wir dann noch die fehlenden Teile und anschliessend wird alles wieder installiert. Reto wird gleich miteingespannt und ist uns eine grosse Hilfe. Kabel werden neu verlegt, Sicherungen eingebaut und die Solarpanelen neu angeschlossen. Und es passiert erstmal nichts. So geht es an die Fehlersuche. Nach langem hin und her, ist klar die Nigel Nagel neue Sicherung war von Anfang an defekt. Kaum ist die ausgebaut, leuchten unsere neuen Solarregler und die Erleichterung ist gross.
Wir gehen ein letztes Mal an Land und geniessen die SPA-Duschen des Trockendockes, denn die war nach 4 Stunden bei Hitze und engstem Raum definitiv für alle notwendig. Wir sind soweit gut im Zeitplan und haben uns für eine Nachüberfahrt nach Grenada entschieden, da das Wetter und die Welle noch mitspielen. Die kommenden Tage dreht der Wind immer mehr auf Nordost und würde so für uns die Überfahrt unmöglich machen. Wir stärken uns vor dem Ablegen nochmals mit einem grossen Teller Pasta und räumen das Schiff auf. Mit Reto gehen wir nochmals alles durch und machen einen kleinen Sicherheitsrundgang auf dem Schiff. Sprich zeigen ihm Feuerlöscher, Löschdecke, EPIRB, Grabbag, Funk; Rettungsweste ect. Und dann geht es endlich los. Voller Aufregung und Erwartungen legen wir ab und fahren Richtung Grenada.

3 Dec 2024
Hanshugo wird gepflegt

Hanshugo wird gepflegt

Die ersten Tage zurück im Wasser

Maleki düst los, vor lauter Freude drehen wir gleich eine Minirunde ums Ankerfeld unter Motor. Anschliessend versuchen wir unser Glück im Ankern. Das ist hier ungefähr wie Lotto spielen, den der Untergrund ist miserabel. Beim zweiten mal haut es hin. Anschliessend checken wir nochmals alle unsere Seeventile und die Bilge. Alles ist trocken und dem Ankerbier steht nichts mehr im Wege. Gemeinsam stossen wir auf eine anstrengende Zeit die hinter uns liegt an und gleichzeitig auch auf die kommende Saison.

Das Meer zeigt sich abends gleich nicht so von der besten Seite. Ein gemeiner Schwell zieht in die Bucht. Maleki reitet die kurzen kleinen Wellen gut, nur schlägt ihr Hinter immer kräftig auf der Welle auf. Die ersten 30 Minuten denkt man sich es ist bald vorbei. Anschliessend ist es ein ausharren und ablenken von der ,,klöpferei", welche durch das ganze Schiff zieht😂🤦‍♂️🤦‍♀️
Abends um zehn ist es dann vorbei und wir können uns in Ruhe hinlegen. Ist das herrlich, wieder in den Schlaf geschaukelt zu werden 😊

Am nächsten Tag merken wir beide, dass unsere Körper sich wieder etwas an die Schaukelei gewöhnen müssen. Der Körper fühlt sich etwas träge an. Aber wir versuchen uns nicht aufhalten zu lassen und gehen an Land. Organisieren noch zwei neue Leinen, welche wir anschliessend auf dem Boot ersetzen.
Am Nachmittag wassern Michi und Evi auch ein und wir gehen auf ein Aperöchen vorbei. Auch sie hat die Zeit hier auf dem Trockendock geschliffen.
Auf dem Weg merken wir, dass Hanshugo unser Aussenborder nicht so richtig kühlt. Wir wissen alle was das heisst.

Also machen wir uns gleich am nächsten Tag daran. Wir hiefen Hanshugo ins Cockpit, wo wir ihn an der Treppe befestigen und anschliessend auseinandernehmen.
Wir fürchten uns beide davor, jedesmal ist das eine unglaubliche fummelei, bis der wieder Zusammen ist. Unsere Vermutung bestätigt sich, der Impeller ist komplett zerfetzt. (Der Impeller ist für die Wasserschöpfung, wie eine Art Wasserrad  zuständig, dass das Wasser durch den Motor geht und ihn somit kühlt).
Also hat er ganz zurecht gemekert.
Glücklicherweise haben wir alles an Bord um das zu wechseln. Wir wechseln auch gleich das Öl und alles wird geputzt unf neu gefettet.
Anschliessend setzten wir ihn ohne grosses Tamtam wieder zusammen. Es kann also doch auch einfach gehen 😂
Und die Testfahrt ist einfach unglaublich, noch nie hat das Wasser so heraus gespritz und wir sind nun sicher 1 km/h schneller 😂

Die Tage rassen nur so dahin.
Jeden Tag fühlt es sich wieder normaler an, auf einem schaukelnden Untergrund zu leben 🤭😂

Heute gehen wir mit Sack und Pack an Land, ein letztes mal Wasche bevor es los geht. Icj werden den Trockner hier schon jetzt vermissen. Das war bisher mit Abstand der beste Trockner. Das hat den Grund, dass dieser mit Gas betrieben wird und wirklich richtig heiss wird. Man muss sich an den kleinen Dingen erfreuen können 😁

Nun müssen wir nur noch einmal schlafen bis unser Besuch Reto eintrifft. Anschliessend wäre unser Plan, um den 6. oder 7. Dezember Richtung Grenada zu starten.

28 Nov 2024
28 Nov 2024

Enspurt und Einwasserung

Die letzte Woche auf dem Trockendock hat es in sich. Der Tag hat gefühlt zu wenig Stunden.

Am Montag kommt unser Vorsegel vom Segelmacher zurück. Und wir beschliessen auch gleich das Hauptsegel und unser Bimini (eine Art Plane über dem Cockpit) beim anderen Segelmacher abzuholen.
Wir freuen uns besonders über das Bimini, dass haben wir etwas vergrössern lassen und hoffen nun, auch bei Regen draussen sitzen zu können. Wir breiten das Hauptsegel noch beim Segelmacher aus, damit wir alles kontrollieren können. Und zu unserer Überraschung ist absolut nichts daran gemacht worden. Die Dame am Empfang erklärt uns, doch doch es wurden alle Mastrutscher und die Eckenverstärkungen erneuert. Ich bitte Sie, es näher zu betrachten. Und so sieht auch sie, dass unsere alten Mastrutscher noch da sind. Wir sagen ihr, dass wir am Donnerstag gehen und bis dann muss es gemacht werden. Sie meinte sie muss es abklären und gibt uns Bescheid.
Wir gehen also ohne Hauptsegel und mit einem Groll im Bauch zurück zum Schiff.
Wenigstens passt das verlängerte Bimini. Im Cockpit haben wir nun auch die Verschönerung unseres Teakholzes abgeschlossen.

Im Schiffsinnern haben wir auch endlich mit aufräumen begonnen und alles wieder zu verstauen. Das ist mit unter eine der grösseren Herausforderung, alles auf 35 Fuss zu verstauen😂

Am Dienstag trennen wir uns von der Folie in welcher Maleki diebletzten 5 Monatebeingehüllt war. Anschliessend geht es für mich hoch hinaus. Es ist Riggcheck angesagt. Auf den ersten Blick finden wir nichts. Da es Windstill ist ziehen wir auch gleich mit der Hilfe unseres französischen Nachbarn Christoph das Vorsegel hoch. Er besitzt mittlerweilen sein 14 Schiff. Er ist begeistert von Maleki. Er checkt dann gleich noch unseren Trimm (wie fest die Drahtseile/Wanten) angezogen sind und entdeckt dabei das eine Wante kaputt ist. Eines der 14 feinen Dräht ist angerissen. Es ist von Auge kaum sichtbar aber spürbar. Na toll und das so knapp vor dem Einwassern. Es ist jetzt nicht extrem schlimm aber es gehört in nächster Zeit ersetzt.

Am Mittwoch geht Marc mit Michi noch unsere Dieselkanister tanken und anschliessend gehe ich mit Michi und Evi Einkaufen. Da ist ordentlich was los. Ach stimmt, am Folgetag ist Thanksgiving. Wir kämpfen uns durch und auch das Mietauto kämpft sich anschliessend mit gefühlt 500kg Übergewicht zurück zum Trockendock. Anschliessend heisst es weiter verstauen.  Ich haben schon wieder vergessen, wie mühsellige diese Arbeit ist😂
Während dem Verstauen der Dosen erreicht uns eine Nachricht. Ein Segelpäärchen verkauft ihr Dinghy. Marc ist sofort Feuer und Flamme dafür. So laufen wir zum Nachbarstrockendock und begutachten das gute Ding.
Zurück auf Maleki messen wir alles aus und entscheiden uns dafür. Somit wechseln wir von 2m Länge auf 2.70m Länge. Hört sich nicht nach sehr viel an, ist es aber. Am Abend bringt Marc noch die alte Wante, welche wir ausgebaut haben zum Rigger. Und der will das Ding am nächsten Morgen schon fertig haben.
Aber die Trinis überraschen uns. Am Donnerstagmorgen holen wir das Hauptsegel und die Wante fixfertig ab. Wunder geschehen also doch noch😂
Zum Glück sind wir am Donnerstag um fünf in der früh aufgestanden. Sonst hätten wir nie im Leben bis zur Einwasserung alles hingekriegt. Von Boot waschen, über Wasser füllen, neue Wante montieren und Grosssegel hochziehen.
Es reicht gerade noch für eine Dusche bevor es an unserem Boot klopft und der Kran bereit steht.

Die Herzfrequenz erhöht sich sofort in Sekunden. Anschliessend geht alles ganz schön schnell. Mit dem Support von unserem Nachbar Christoph und dessen süssen Sohn Léo laufen wir hinter Maleki her Richtung Wasser. Vorne angekommen warten auch schon Michi und Evi.
Zum erstaunen aller anwesenden kriegt unser Propeller noch eine Salbung mit Melkfett. Das soll laut 2 anderen Schweizer Seglern den Bewuchs abhalten. Ganz nach dem Motto nützt es nichts, schadetes nicht😂

Und zack wird Maleki langsam ins Wasser gesetzt. Wir hüpfen rüber und checken alles unsere Borddurchlässe und die Bilge, ob alles dicht ist.  Auch 10 Minuten später ist alles immer noch dicht. Also heisst es Motor starten und Leinen los. Was für ein tolles Gefühl nach 5 Wochen arbeiten und schwitzen. 

24 Nov 2024

Geburtstag und mit grossen Schritten Richtung Einwasserung

Sonntags soll man ruhen, hat es mal geheissen. Das tun wir so halb.
Zum Frühstück macht Marc für das Geburtstagskind an Bord Röschti😊
Anschliessend widmen wir uns dem zusammenstellen der frisch lackierten ,,Tür" und dem Tisch. Und das Endergebnis ist wirklich hübsch geworden.

Am Nachmittag treffen wir uns mit Michi und Evi von der Ocean Fantasy🇦🇹 und mit Marcel und Anna von der Diamanta🇨🇭. Gemeinsam geht es für uns zum Nationalpark. Wir haben uns für eine Vogelbesichtigung in den Mangroven mit Nachtessen auf dem Boot angemeldet.
Das Wetter steht aber auf der Kippe. Auf dem Anfahrtsweg regnet es so fest, dass die Strasse teils ordentlich überflutet sind. Die Fahrerin des kleinen Bus meinte aber, dass wir Richtung schön Wetter fahren. Im Winston Nanan Caroni Sanctuary angekommen, hat sie recht. Es ist trocken, aber wir sind rund herum von dunkeln Wolken bedroht.
Unser Guide Leister ist aber positiv gestimmt und wir steigen ins Boot ein und die Fahrt durch die Mangroven beginnt. Zu Beginn gleichen die Mangroven aber eher Feuerholz. Leister erklärt, das vor 2 Jahren ein Dieseltanklaster etwas weiter weg ausgelaufen ist und alles in den Fluss gemündet ist. Fast einen Kilometer lang zieht sich das elend Richtung Mangroven, anschliessend konnte durch eine Barrikade der Diesel aufgehalten werden.

Nach 15 Minuten beginnt es leider dann wirklich ordentlich zu regnen. Unsere Vorbereitung und Ausrüstung lässt sehr zu wünschen übrig. So waren wir unheimlich froh, als Leister eine Plane auspackt, unter welcher wir Schutz vor dem strömenden Regen finden😄
Leider sehen wir ausser 4-5 Vogelarten und einer Schlange nicht viel mehr. Was dem Wetter zu schulden ist.
Doch wir haben Glück, pünktlich zum Essen hört es auf zu regnen und die dunklen Wolken verziehen sich.
Zum Essen gibt es thailändische Spezialitäten und das definitiv nicht zu knapp.
Das Bild das sich uns bietet ist wirklich schon fast etwas kitschig. Ein doppelter Regenbogen über der kleinen Insel, wo sich die ganzen roten und weissen Vögel zum Schlafe/Nesten einfinden.
Als unser Bäuche eigentlich schon vollgestopft waren, zaubert Leister einen Schokoladenkuchen mit der Aufschrift Happy Birthday und Wunderkerzen auf den Tisch. Alle zeigen noch ihre besten Singkünste beim Lied Happy Birthday.
Anschliessend fahren wir bei Dämmerung oder besser gesagt bei Dunkelheit durch die Mangroven zurück zur Station. Das war schon fast etwas unheimlich 😄
Und so schnell ist man wieder ein Jahr älter 😆

Ab Montag geht es weiter mit den Bootsarbeiten. Unsere letzte Winsch die gewartet werden musste, hatte es besonders in sich und kostete uns fast einen ganzen Tag.
Die Küche bekommt auch ein kleines Upgrade. Es wird alles abgeschliffen und anschliessend neu gestrichen. Da unser Kühlschrank immer so schnell, so viel Eis ansetzt, versuchen wir auch diesen mehr zu Isolieren und abdichten. Mal schauen ob das was bringt.

Am Mittwoch helfen wir unseren Nachbarn. Sie haben einen Katamaran und sich entschieden Copper coat aufzutragen. Nachdem wir schon vergessen haben wie streng das in Almerimar war, bieten wir ihnen unsere Hilfe an. Um sieben in der früh ging  es los. Gleichzeitig streichen wir auch unsere paar Stellen am Boot. So müssen wir nicht extra ein neues Pack Copper coat, was hier super teuer ist, eröffnen. Gegen Nachmittag um 14:30 Uhr vollenden wir den letzte Strich. Als Dankeschön laden uns Christoph und Margot mit ihrem Sohn Léo anschliessend zum Essen ein. Es ist wirklich cool, hat das Restaurant hier auf dem Trockendock endlich seine Türen geöffnet. Zudem wird es zu einem richtigen Treffpunkt. Ab 17:00 Uhr wird es immer ganz schön voll. Und an allen Tischen hört man die aktuel laufenden Umbauten, Projekte oder auch Ratschläge😊

Von Evi erhalten wir noch die Nähmaschine, mit welcher wir verschiedenste Dinge nähen. Unter anderem auch unser Lazyjack ( der Sack in dem das Hauptsegel aufgefangen wird).
Dank Evi's Unterstützung geht das auch relativ fix.
Die Tage sind nun langsam aber sicher angezählt. So räumen wir noch den Stauraum leer und sind überrascht wie schnell das geht. Wir haben glücklicherweise vor der Abreise schon ordentlich ausgemistet und aufgeräumt.

Und zack ist schon wieder eine Woche rum und es geht für uns in die letzte Woche auf dem Trockendock 🥳🥳

16 Nov 2024

Neue Woche, alte Projekte

Hmm, wie soll ich jetzt hier anfangen. Kurz und bündig, unsere aufgetragene Glasfaser am Unterwasserschiff wurde wieder nicht hart😫🙈🙉🙊
Wir können es nicht glauben. Wir hintersinnen uns und besprechen mit diversen anderen Segler was der Fehler sein könnte. Und ob wir es irgendwie doch noch schaffen, dass es hart wird.
Doch dies erübrigt sehr schnell. Ein älterer Franzose um die 70 Jahre läuft am Schiff vorbei und bleibt stehen. Wir kommen mit ihm ins Gespräch. Er macht kurzen Prozess greif die Glasfaser an und reisst daran und erklärt, das wird hier nichts mehr. Er hat uns die Entscheidung abgenommen und wir reissen alles wieder ab. Es wird wieder geputzt und geschliffen.🧟‍♂️🧟‍♀️ Uns bleibt nichts anderes übrig als es nochmal zu machen.
Ich lade mir im Internet nochmals das ganze Handbuch zu den Produkten runter und durchforste Seite um Seite, um herauszufinden was dieses mal falsch gelaufen ist.

Und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Und es ist mir schon fast ein bisschen peindlich dies hier niederzuschreiben, aber auch solche Schritte gehören zu unserem Projekt dazu.

Wir haben tatsächlich ein Mischverhältnisfehler gemacht. Wir waren so fest davon überzeugt, dass das Mischverhältnis vom Epoxy Resina und Härter 1:1 ist, wie mit den Pumpen das erste Mal. Nur waren die Pumpen von der Dimension her nicht gleich. Und genau da ist uns der Denkfehler unterlaufen🫣🙈🙉🙊 Aufgrund der Dimension der Pumpe war das Verhältnis 1:5 und nicht 1:1.

Gut, es bleibt nichts anderes übrig als alles nochmal zu machen. Und uns den teils lächelten Nachbar zu stellen😅
Das dritte Mal laminieren wir nun. Und die Stimmung währenddessen gleichte der Eiszeit. Wir machten zuerst ein kleiner Versuch, nur um zu schauen ob das Verhältnis stimmt, die Produkte miteinander kompatibel sind und erst als all diese Versuche klappen, tragen wir die Glasfaser erneut auf das Schiff auf. Ein viertes Mal scheitern würden wir nicht verkraften😂😅

Diese Woche geht es auch unserem Tisch im Cockpit an den Kragen. Dieser hat in einem Jahr ganz schön gelitten. Nun wird er abgeschliffen und bekommt mehrere neue Schichten Lack. Zudem erhält auch unsere ,,Haustür" ein Makeover. Die hatte es nötiger als gedacht.

Und dann geschieht doch noch ein Wunder. Sheldon kommt endlich mit unserer neuen Bugplatte. Und als wir die alte in den Händen halten, bedanken wir uns beim Universum, dass sie bis Trinidad durchgehalten hat. Denn das wahr ehrlich gesagt schon fast ein kleines Wunder 🤭

Kaum ist Sheldon gegangen, entdecken wir, dass das Drahtseil oder besser gesagt die Halterung des Drahtseils gerissen ist. Wie Marc immer so schön sagt, wenn man irgendwo etwas flickt und anzieht fällt am anderen Ort etwas ab🤣
Aber diese kleine Arbeit geht in die Geschicht der schnellst gelösten Probleme ein. Wir bauen das Teil aus und ich gehe zum Rigger um für einen Ersatz zu Sorgen. Und zur Überraschung aller, hatte er ein passender Ersatz. Zurück auf dem Boot, wird das Teil wieder eingebaut. Zack und fertig ist das Ding😂

Abends vergnügen wir uns abwechselnd mit anderen Seglern. Mal gibt es ein Spielabend bei Martin und Lisa auf dem Boot, mal treffen wir uns mit vielen anderen vorne am Wasser zum Grillen und natürlich darf auch hie und da, dass Feierbanedbierchen bei Michi & Evi nicht vergessen werden. Das macht es sehr kurzweilig hier auf dem Trockendock.

Am Freitag wird es Zeit für den grossen Schritt. Motortest ist angesagt. Wir sind soo nervös dabei und hoffen das alles klappt. Und zu unserer Überraschung läuft er nach 5 Monaten stillsrand ohne grosses Tamm Tamm einfach an und schnurrt wie ein Kätzchen. 😄
Kann wirklich einfach alles so am Schnürrchen laufen? Wir sind misstrauisch und trauen dem Frieden noch nicht so wirklich🤣 Vielleicht ein bisschen Eigenschutz, so tun die Rückschläge weniger weh😆

Wir sind langsam aber sicher ready um Maleki wieder einzuwassern.

Und nun noch zum Laminieren zurück. Der dritte Versuch gelingt 😅 Wäre auch in Ordnung gewesen, hätte es beim Ersten Mal geklappt. Nun geht es schnell voran veim Unterwasserschiff. Wir konnten ende der Woche auch noch den Primer auf die geflickte Stelle und um die Borddurchlässe auftragen. Nun heisst es 5 Tage warten bis der trocken ist und danach fehlt nur noch das Antifouling. Anschliessend steht dem Unterwasserschiff nichts mehr im Wege um eingewassert zu werden

10 Nov 2024

Zwei Schritte vor und einer zurück 

Wir haben uns gefreut, dass der Riss am Unterwasserschiff wieder zu ist. Jedoch haben wir uns zu früh gefreut. Nach 72 Stunden ist es nach wie vor nicht hart geworden. Das kann nichts werden. Also reissen wir den ganzen Flick wieder runter😒🙄
Wir durften das Material von einem Fachmann hier ausleihen, damit wir nicht einen grossen Kanister kaufen mussten. Nun hat sich herausgestellt, das die Pumpe die das perfekte Mischverhältnis erzeugt, nicht recht war.

Da dieser Fachmann immer sehr schwierig zu erreichen ist und wir etwas ungeduldig werden, entscheiden wir uns das Material zu kaufen. Und dann heisst es erneut laminieren. Dieses mal machen wir es nicht mit pumpen, sondern wie gewohnt mit der Waage. Das wir das korrekte Mischverhältnis erhalten. Dieses mal erzeugt es zu Beginn auch die gewohnte chemische Reaktion und es wird richtig heiss. Nach gut zwei Stunden sind wir fertig. Jetzt hoffen wir das es auch klappt.

Im Schiff drinnen geht es auch voran. Nun konnten wir die Seeventile anschliessen und die neuen Schläuche. Endlich ist ein To-Do auf unserer Liste richtig fertig😂
Es gibt noch einen zweiten Haken auf unserer To-Do-Liste. Nach 1 Jahr und 4 Monaten haben wir endlich jemanden gefunden, der uns die Rollen in einem unserer Travellerschienen austauschen konnte (siehe Foto). Wir haben scho nicht mehr daran geglaubt. An soo vielen Orten haben wir das Teil gezeigt und gefragt ob das getauscht werden kann. Es hiess immer nein. Trinidad machts möglich🥳🥳

Am Samstag gehen Evi und Ich zum Wochenmarkt. Da kommen gleich Erinnerungen an Kapverde auf. Der Markt bietet viel frisches Gemüse und Obst an. Und zu Preisen, welche wir in der Karibik noch kaum erlebt haben. Ananas & Avocado für 2.50.- . Eine grosse Melone für 3.-.
Man könnte auch Fisch und Fleisch kaufen. Besonders stolz zeigen sie uns die kleinen Haie die sie gefangen haben. Wir lehnen dankend ab😂😂

Sonntag nahmen wir uns eigentlich vor einen Sonntag zu machen. Aber der Tag war aktiver den je🤭
Am Morgen früh gingen wir mit den Rädern von Mich & Evi wieder in den Jungel. Heute leider ohne Affensichtung. Und durch den Tag läuft das Telefon mit der Schweiz heiss. Und ich warte noch drei unserer sechs Winschen. Die hatten es auch nötig.
Abens gehen wir mit Michi & Evi noch essen. Dieses Essen geht in die Top Ten, der schlechtesten Restaurantbesuche ein.
Zuerst geht es 20 Minuten bis wir bestellen können. Die Lautstärke der Musik beträgt gefühlt 100 Dezibel des Genres dunkeln Hiphop. Unser Service,,fachmann", hat leider auch nach drei mal fragen unser Getränk immer noch vergessen. Also hollen wir es uns selbst. Dann kommen 2 der 4 Essen. Aber von Besteck ist in weiter Ferne nichts sichtbar. Im Raum neben an holt Evi dann das Besteck. Als 2 von 4 fast fertig sind kommen die anderen beiden, leider aber nur die Hälfte. Auch hier vergisst der nette Junge nach 2 mal Fragen immer wieder was er tun sollte. Sein Erinnerungsvermögen reicht immer bis zur Kasse und dann ist es wie eine Blase die zerplatz, weg😂
So verlangen wir gleich beim nächsten Kontakt die Rechnung, so hatten wir sie nach gefühlt 20 Minuten. Beim Tippen hat er aber nichts vergessen. Wenigstens ist er Loyal dem Restaurant gegenüber😂
Aber wir müssen ehrlicherweise sagen, dass die Gastronomie nicht das Steckenpferd der Karibik ist😂😂

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