Die Abenteuer der Crew von Maleki
Gastblog: Ein Beachgirl bleibt mit ihren Segeleltern allein zurück und erlebt so einiges
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht unsere Reise zu dritt weiter. Weinend, weil wir keine Brändi-Dog-Turniere mehr durchführen können, lachend, weil weniger Haare auf dem Schiff herumfliegen bzw. liegenbleiben (das mag Käpten Marc nämlich gar nicht).
Was liegt nun also vor uns?
Es bleiben zweieinhalb Wochen, um die GANZE Karibik zu erkunden, das schaffen wir sicher… 😉
Unser nächster Stopp nach Young Island heisst Bequia, von dem Lea und Marc schon viel Positives gehört haben - und diese Empfehlpersonen haben nicht zu viel versprochen. Nach den eher ärmeren Buchten, an denen wir bisher angelegt haben, ist Bequia („Bagway“ ausgesprochen) schon eher touristisch, mit vielen Bars an Land oder im Wasser und einem schönen Sandstrand, wo Katamarane direkt auflaufen können.
Hier können wir auch unsere Wäsche waschen und neue Wäsche alias Badekleider oder Babybodys kaufen 😊
Von Maggy-Magnolia-Mag kaufen wir frische Früchte und Gemüse direkt aus Holland 🙉 und in der Whaleboner-Bar saugen wir mithilfe des dortigen Wlans neue Musik, Filme oder Hörbücher runter.
Am Strand von Bequia gibt es sogar einen neueröffneten Coiffeur, wo Lea trotz sehr windigen Verhältnissen einen rassigen neuen Haarschnitt erhält und auch Marcs Mähne gestutzt wird.
Der Aufenthalt in Bequia endet mit einem feinen Schweizerznacht und wir merken, Brändi-Dog macht auch zu dritt Spass… wenn man gewinnt 😉
Weiter gehts zur Charleston Bay. Wir fahren ca. 3.5h und sind plötzlich umgeben von kristallklarem, hellblauen Wasser. Leider sind Wind und Wetter dort aber etwas zu wild - so wird die Nacht nicht ganz so erholsam wie die vorhergehenden - nicht für Marc und Lea, die vom Deck aus das Dinghy retten müssen und nicht für mich, die mich vom Bett aus sorge, dass ich plötzlich Lea oder Marc retten muss.
Schnell weg von diesem Ort… Wir segeln ohne Frühstück weiter zur Insel Mayreau, wo der fehlende Schlaf durch ein Powernap ein wenig nachgeholt wird. Während die Eltern an Land gehen, dort Wellen-Dinghy-Abenteuer erleben und in Pools eingeladen werden, entspanne ich im Schwimmring am Schiff und geniesse die sturmfreie Zeit.
Da die beiden aber so von diesem Ort schwärmen, ist der Plan für den nächsten Tag geschmiedet: Wir erkunden zu Fuss die Insel, zwängen uns unter der heissen Sonne vorsichtig an den vielen Dornen und Kakteen vorbei und landen schliesslich am karibischsten Strand, den man sich vorstellen kann. Schräg wachsende Palmen ermöglichen uns ein professionelles Fotoshooting und die vielen Bars schenken definitiv-nicht-zu-schwachen Rumpunsch aus.
Per Autostopp kommen wir nach ein bisschen Ausgelassenheit zu „The Ranch“, dem Restaurant von Timothey und seiner Schwester, wo das Essen so gut ist, dass sich Carmen und Robert (alias Vanessa & Marc) auch wieda a wenisch nüschterna füehle tünd.
Nach so einem Abend schätzt man die Rösti am nächsten Morgen gleich dreimal so fest - ein perfektes Katerfrühstück, das Energie zum Weitersegeln gibt.
Eine kurze und ziemlich windfreie Segelfahrt später kommen wir in Union Island an der Chatham Bay an. Bevor wir uns aber mit dem Stand-Up-Paddle auf Entdeckungstour begeben, müssen wir die Quallensäckli-Situation rund um das Schiff begutachten. Da es wirklich hunderte - nein tausende solcher Dinger hat, sind wir anfangs etwas skeptisch und bleiben zum Schnorcheln lieber auf dem SUP liegen. Es stellt sich jedoch heraus (durch Marcs Googlefähigkeiten), dass es sich um Meerwalnussquallen handelt, die für den Menschen ungefährlich sind. So können wir die vielen Seesterne und Riesenmuscheln um unser Boot doch noch so richtig geniessen. Auch den nächsten Tag verbringen wir vor allem mit Supen, Schnorcheln, Eifersüchtig-sein auf 13-jährige Backflipartisten und Tauchwettkämpfen, bevor wir zum nächsten Halt aufbrechen: Frigate Island.
Die Windrichtung, um dorthin zu kommen stimmt nicht ganz und so braucht es ein Aufkreuz-Manöver, welches wunderbar funktioniert. An der Ashton Bay erwarten uns bereits Helen und Mark. In ihrem luxuriösen Dinghy machen wir uns auf ans Land, um mal wieder einkaufen zu gehen und natürlich können wir uns ihrer Tradition nach dem Einkaufen nicht verwehren: Eis essen im Salty Girl Café gehört einfach dazu :)
Am Abend gibt es auf ihrem meega geräumigen und schönen Katamaran einen Sundowner und wir gehen nochmal an Land, um eine richtig gute Pizza zu essen. Was für ein Schlemmertag.
So sind wir definitiv startklar, um am nächsten Morgen unsere Reise in die Tobago Cays fortzuführen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt nähern wir uns den fünf kleinen Inseln, die zu den Tobago Cays gehören.
Von Free Willy, der neben einer Schildkröte unser Empfangskomitee bildet, erfahren wir, dass jede Insel für eine andere Aktivität vorgesehen ist. Es gibt eine Insel für Kite-Surfer:innen, eine zum Schnorcheln, und eine auf der wir ein Barbecue geniessen könnten, wenn wir bei ihm reservieren möchten… Möchten wir! Morgen werden wir also Lobster probieren, aber vorher geniessen wir das Paradies.
Ausgerüstet mit Taucherbrille, Schnorchel, Flossen und GoPro bewundern wir die Unterwasserwelt, zu der hier Schildkröten, Stachelrochen, Seesterne und viele farbige Fischlis gehören. Davon kann man fast nicht genug bekommen, deshalb besteht auch der nächste Tag aus nicht viel anderem Programm, ausser ziiiemlich coolen GoPro-Fotos und -Videos und dem reservierten Lobsteressen. Fast pünktlich (er muss schliesslich seinem Schweizer-T-Shirt gerecht werden) holt uns Willy, der eigentlich Ken Williams heisst mit seinem Boot ab und bringt uns zur Barbecue-Insel. Dort dürfen wir uns an seinen mit Lichterketten geschmückten Tisch setzen, erleben einen schönen Sonnenuntergang, erhalten mehr als genug feines Essen (auch wenn sich alle einig sind, dass einmal Lobster-Essen wahrscheinlich ausreichend ist) und entdecken eine lustige Gruppe Krebse, die die Essensreste auffuttert. Nach einem offerierten Abschluss-Rumpunsch bringt uns Willy im Dunkeln sicher zurück zur Maleki.
An unserem letzten Morgen in den Tobago Cays versuchen wir uns von allen süssen Schildkröten einzeln zu verabschieden, aber es gibt einfach so viele hier :) Vielleicht wäre es besser allen von oben zu winken? Wie gut, dass es auf dem Schiff einen Bootsmannstuhl gibt und wie gut, dass Marc sein Muskeltraining nicht vernachlässigt. So komme ich in den Genuss, den ca. 18 Meter hohen Masten hochgezogen zu werden und diese einzigartige Landschaft auch noch von oben zu betrachten.
Voller Adrenalin kann es weitergehen. Wir segeln eine Stunde zurück nach Union Island, nehmen dieses Mal aber eine Boje an der Clifton Bay.
Wer uns da geholfen hat und wie er uns verärgert hat, das fragt ihr am besten direkt Lea und Marc 😉
In Clifton klarieren wir aus St. Vincent aus, erledigen noch ein paar Einkäufe und erleben ein Erfolgserlebnis - Lea und Marc können Geld abheben. Juhu :)
Nach diesen Erledigungen wechseln wir die Boje, um weiter weg vom Clifton-Lärm und näher an Happy Island zu sein.
Dort ist der Name Programm. Die Insel besteht aus einer Bar - und das wars. Um die beiden verärgerten Segeleltern wieder aufzumuntern gibt es einen Painkiller und eine Motivationsansage vom DJ. Wir lernen Bubu, einen Schweizer Segler aus Feldbrunnen und eine deutsche Chartergruppe, die einen 50. Geburtstag feiert kennen. Dass an seinem Geburtstag der weltberühmte DJ Vanibano auflegt und Lea ihre besten Tanzmoves auspackt, damit hätte das Geburtstagskind Vasco sicher nicht gerechnet. Aber genau so und noch ein bisschen mehr wars.
Um halb 10 (uns kam es zwar vor wie weit nach Mitternacht) verlassen wir Happy Island ziemlich happy und gehen nach ein paar Abschlusssongs ins Bett oder schlafen wegen zu viel Hitze im Unterdeck unter dem Sternenhimmel.
Wenn eine Party früh endet, kann man früh aufstehen und den Sonnenaufgang schauen - das ist auch nicht schlecht. Wir lieben das Leben 😍
Bei ruhiger See verlassen wir St. Vincent und die Grenadinen, versuchen mal wieder unser Glück mit der Angelrute (erfolglos) und lassen uns vom Autopiloten nach Carriacou fahren. OHNE Hilfe von irgendjemandem (dies wäre fett geschrieben, wenn man könnte) ankern wir in der Tyrell Bay und nach dem Einklarieren sind wir offiziell in Grenada angekommen.
In der Tyrell Bay gibt es wiedermal eine Wäscherei - da freuen sich die Badetücher, die vom Salz schon fast stehen ziemlich und ich freue mich auch - wer kann schon mit frisch gewaschener Wäsche aus den Ferien zurückreisen?!
Zum Glück bleiben aber noch drei Tage vor der Abreise.
Einen davon verbringen wir auf Sandy Island, einer kleinen Insel, die wirklich nur aus Sand, Palmen, Möwen und ein paar netten amerikanischen Medizinstudentinnen besteht.. Der Sand dort ist wunderbar geeignet für ein Peeling und man könnte sich stundenlang von den feinen Wellen wiegen lassen. Den Sonnenuntergang schauen wir aber doch lieber vom Schiff aus, im Dunkeln ist das Wasser nämlich ziemlich gefürchig, da holt Marc nicht einmal Beim-Abwasch-verlorenes-Besteck wieder raus 😉
Die letzte Segeletappe startet am frühen nächsten Morgen und führt uns nach St. Georg. Wir sind ca. 7 Stunden unterwegs und schaffen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 8.1 Knoten. Nach einer professionellen Wende schaffen wir auch noch die letzten zwei Seemeilen problemlos und es gibt einen letzten Ankerplanteur. Mit dem Dinghy gehts danach den weiten Weg Richtung Land, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Zum Glück hält sofort ein Bus für uns an, denn es ist heiss und der Wind braucht anscheinend auch mal eine Pause.
Im Foodland wird eingekauft und wir sind alle ein wenig perplex von der Riesenauswahl in diesem Supermarkt. Auch Tracy, die strenge Kassenkontrolleurin hat ihren Job im Griff und lässt uns nach einem kleinen Orangensaft-Missverständnis weiterziehen.
Nach dieser Anstrengung brauchen wir einen Drink. Am besten gehen wir dazu an den Strand. Aber warum eigentlich nicht an den Strand eines All-Inclusive-Ressorts?
Dies klappt zwar nicht ganz so wie geplant, die Bar des Ressorts ist nämlich nicht direkt am Strand. Dafür an einem Pool und die Cocktails schmecken trotzdem 😉
Auf dem Rückweg zum Schiff müssen wir ein wenig Pink-Panther-mässig vorgehen, um den Müll zu entsorgen… wir sind uns nämlich nicht sicher, ob die Müllcontainer am Hafen auch für uns gedacht sind oder nicht. Wir bleiben aber glücklicherweise unentdeckt und der Müll wird karibik-fachgerecht entsorgt.
Bevor wir uns nach diesem langen Tag ins Bett legen, werden noch ein letztes Mal die Gehirnzellen für Biberbande und der Kampfgeist für Brändi Dog eingeschaltet. Danke Lea + Marc, dass ihr mich habt gewinnen lassen 😉♥️
Für den letzten Tag gibt es ein ganz exklusives Programm. Gestartet wird mit - von der Chefköchin Lea höchstpersönlich zubereiteten - Egg Benedict und damit die Sitznachbarn im Flugzeug keinen Schock bekommen, wird die letzte Nacht im Hotel verbracht, damit ausgiebig geduscht werden kann. Wie gut, dass es im Bay House so nette Rezeptionistinnen gibt und Marc und Lea nach meinem Einchecken die Poolanlage auch mitbenutzen dürfen. Luxus pur 😄
Aber es braucht unbedingt noch eine richtige Verabschiedung vom Meer, deswegen nehmen wir nach ein wenig Poolgeplänkel den steilen Weg auf uns, um an den Grand Anse Strand zu gelangen. Nach vielem Baden, vielen Pommes Frites und vielen Gesprächen wird es Zeit…
Stolz märten wir mit einem Taxifahrer, um die Rückfahrt - oder auch nicht märten, er ist nämlich sofort mit unserem Betrag einverstanden, was vermutlich heisst, dass wir zu viel vorgeschlagen haben - wie immer ;)
Shawn, der Taxifahrer wird aber als Abschiedsfoto-Fotograf eingespannt, und so lohnen sich die 50 EC ganz bestimmt.
Im Hotel lasse ich die Reise ein erstes Mal Revue passieren… Ich freue mich schon darauf, mir die Millionen Fotos und Videos immer wieder anzuschauen und in Erinnerungen zu schwelgen :)
Was für tolle Ferien ♥️
Liebe Lea, lieber Marc, vielen Dank seid ihr euch meinetwegen begegnet, unternehmt ihr diese abenteuerliche Reise und habt ihr mich für ein paar Wochen auf die Maleki adoptiert. Ich wünsche euch eine spannende und schöne Weiterreise mit vielen weiteren unvergesslichen Momenten und freue mich euch in der Schweiz auf ein Ankerpanache und eine Partie Brändi Dog wiederzusehen 🤩
Gastblog: Zwei Beachgirls zu Besuch auf der Maleki
Am Samstag vor einer Woche flogen wir - Jasmin und Vanessa voller Vorfreude und dank Leas Packliste, mit nicht allzu viel Gepäck von Zürich über Paris nach Fort-de-France in Martinique.
Wir überraschen die zwei Pläuschler in einer Bar - das (etwas sehr teure) Taxi war schneller da als vermutet :)
Zum Glück sind Marc und Lea immer bestens vorbereitet, so können wir unser Gepäck in ihr Einkaufswägelchen laden und nach einem kurzen Nachtessen die Maleki begutachten.
Schon von Anfang an war die Freude auf diese gemeinsame Zeit so gross - da macht es nichts, dass man für ein paar Tage bzw. Wochen auf den heimischen Luxus und Platz verzichten muss.
Die WC-Situation ist sicher die grösste Umgewöhnung, aber wenigstens dringt durch das ständige Laufenlassen der Spülung kein anderer Laut aus dem kleinen Badezimmer ;)
Nach einer ersten erholsamen Nacht (nach einem Flugzeug-Sitz-Schlaf ist die Koje, die wir während unserer Ferien bewohnen, richtig geräumig und bequem :)) besprechen wir die Pläne für die erste Woche, in der Jasi dabei ist.
Das Endziel ist St. Vincent und die Grenadinen - alles dazwischen noch ziemlich offen. Wir vertrauen bei der Entscheidung, an welchen Buchten wir anlegen könnten voll auf die Erfahrung unserer Segeleltern und ihre Recherche auf den gängigen Seglerplattformen.
Da wir beide noch nie gesegelt sind, fängt der erste Tag gemächlich an. Wir verlassen den Hafen von Le Marin und machen eine erste kurze Fahrt unter Motor nach St. Anne. Dort gelingt das Ankermanöver auf Anhieb und wir werden in die Ankerbier-Tradition eingeführt. So gefällt uns das 😉 Heute nehmen wirs gemütlich, denn morgen steht das erste Mal richtiges Segeln auf dem Programm und so erkunden wir zu Fuss ein wenig die Umgebung und fallen bzw. klettern nach einem wunderschönen Sonnenuntergang erschöpft in die Koje.
An Tag drei unserer Reise ist es so weit, wir werden heute das erste Mal segeln. Alle Fenster werden geschlossen, der Sonnenschutz muss für gute Sicht weichen, die Seearmbänder gegen Übelkeit werden montiert und los gehts.
Zu „ I Am Sailing“ startet unsere Segelei nach St. Lucia - eine emotionale Fahrt beginnt.
Nach einem 20-minütigen Freudenhoch muss das Solarpanel runtergeklappt werden - es gibt ein bleiches Gesicht an Bord. Musik von DMX lässt die Stimmung wieder steigen und als wir Marcs Ausruf: „E Delfin!!!“ hören, ist das Hoch wieder maximal erreicht. Das Tief folgt in Form von verlorenem Gleichgewicht und ein paar blauen Zehen. Das nächste Hoch beschert uns ein runder Regenbogen um die Sonne - ein sogenannter Halo. Fehlt nur noch ein Einhorn für unsere emotional damage-Segelfahrt 😄 Nach knapp 4h erreichen wir erschöpft, aber happy unser Ziel und lassen den Tag auf dem Schiff mit erbitterten Kämpfen im Spiel Biberbande ausklingen. Lea hats ergendwie nicht so mit dem Glück im Spiel 😉
Am vierten Tag ist gute Vorbereitung angesagt, um die Tiefs des Vortages nicht zu wiederholen. Stugeron heisst dabei das Wundermittel. Wir überstehen die Überfahrt nach Soufriere Bay (auch mithilfe von Helmut, dem Autopiloten) seekrankfrei und nach 4h entdecken wir den grossen und den kleinen Piton, die zwei bekannten Vulkane von St. Lucia.
Dank dieser Vulkane ist Soufriere auch bekannt für seine Menschen, die äusserst jung aussehen. Streicht man sich nämlich mit dem Schwefelschlamm ein, sieht man 10 Jahre jünger aus. Das müssen wir (vor allem Marc) morgen sofort ausprobieren. Zuerst nimmt man ein Bad in einem 38 Grad warmen Becken, dann streicht man sich mit einem hellen Peeling-Schlamm ein, verziert einander mit einem dunklen Schlamm bodypainting-mässig und wäscht nach ausreichend Trocknenlassen zum Schluss alles wieder im warmen Becken ab. Tatsächlich - unsere Haut fühlt sich an wie ein Babypopo.
Aber irgendwie reicht uns das noch nicht und wir lassen uns von Tim und Wayne am Strassenrand zu einer Wanderung zu ihrem Geheimwasserfall überreden. Ist dies der Start eines schlechten Horrorfilms? Zur Beruhigung unserer Mütter: nein, ist es nicht. Tim und Wayne, die dank dem Schwefelschlamm aussehen wie 25, in Wahrheit aber 50 sind, sind sehr freundlich und wir erfahren viel Wissenswertes über die Insel, exotische Früchte und wie man auf der Strasse flirtet ;) 1000 Fotos später sind wir wieder zurück und lassen den Abend ausklingen. Heute gehen wir früh ins Bett, denn der Wecker wird um 01.00 Uhr scho wieder klingeln, unser nächstes Segelziel ist die 34 seemeilenentfernte Bucht Chateau Belair.
Nachtsegeln gehört definitiv auf eine Bucket List: Nicht nur, dass man sich fühlt wie in der Trueman-Show und das Gefühl hat man wacht sicher gleich aus diesem Traum auf, auch das fluoriszierende Glitzerplankton und der Sonnenaufgang sind ein Highlight.
Nach etwa sieben Stunden segeln, haben wir uns die Ankerpancakes redlich verdient. Mit dem Stand-Up-Paddle erkunden wir die Umgebung und natürlich dürfen wir das Einklarieren nicht vergessen. Schliesslich sind wir in einem neuen Land angekommen. Da alle sehr müde sind, gibt es heute nicht mehr viel ausser Spaghetti Carbonara à la Lea und drei erfolgreichen Runden Brändi Dog für Vanessa und Marc 😉
Nach einem entspannten nächsten Schnorchelmorgen machen wir uns parat für die nächste Fahrt: auf zur Keartons Bay. Wir werden dort von einem bodybuildermässigen Bootsfahrer empfangen und zu einer Boje im bisher schönsten Wasser unserer Reise begleitet. Diese Bucht ist wunderbar geeignet zum Schnorcheln, für Höhlenerkundungen und Yoga auf dem SUP (wenn auch nicht sehr erfolgreich ;))
Am Abend gehen wir ins Restaurant von Rosy (einer deutschen Auswanderin) und ihrem Mann Orlando. Begrüsst werden wir mit einem Rum-Punsch-Welcomedrink, gefolgt von Kürbissuppe, Salat, Fisch, Reis, verschiedenen einheimischen Gemüsen und einem Dessertteller. So viel haben wir schon lange nicht mehr gegessen und nach einem Abschluss-Pina-Colada fährt unser Privattaxi (Marc auf dem SUP) uns zurück zur Maleki.
Der nächste Morgen beginnt mit einem Sprung ins klare Wasser und einem Quallenstich - aua! Leas Wundermittel Essig hilft aber sofort und so sind wir reisefertig: Young Island wir kommen. Diese Fahrt überstehen alle ohne Stugeron und Seabands. Mit Reggea-Partyboat-Musik erreichen wir nach einigen Wenden und Aufkreuzen unser Ziel. Um Jasis letzten Abend unvergesslich zu machen, wird sie von Marc den Mast hochgezogen, der Premierminister von St. Vincent kommt höchstpersönlich in unsere Nachbarsbar, um dort Domino zu spielen und es wird fast noch ein Auffahr-Dinghy-Wassertaxi-Unfall verursacht.
Nicht allzu ausgeschlafen erwachen wir am neunten Tag unserer Ferien - die ganze Nacht wollte uns die Boje wecken, indem sie immer wieder gnadenlos an unser Schiff hämmerte. Dies ist sicher auch der Grund, warum bei der Rückrunde vom Brändi Dog schon wieder die gleichen Sieger aus dem Spiel hervorgehen (und natürlich auch weil sie sooo viel Glück mit ihren Karten hatten 😉).
Leider wird es nun Zeit Abschied zu nehmen. Die Woche ist wie im Flug vergangen und Jasi muss schon wieder zurück in die Heimat. Wir blicken alle auf eine tolle Zeit mit vielen emotionsreichen Momenten zurück. Schön wars ♥️
Frühlingsputz, Hafenaufenthalt und neue Gäste an Bord
Der Segeltag von Dominica nach Martinique war sehr gechillt mit konstantem Wind. Wir ankern wieder vor Saint Pierre, wo wir bereits schon mal waren.
Wir geniessen die letzten Tage zu zweit, bevor sich unsere Crew auf vier Personen vergrössert.
In den nächsten Wochen wollen wir immer mehr Richtung Süden gehen. Das heisst auch, dass wir in Martinique nochmals ordentlich proviantieren und unsere Reserven aufstocken. Richtung Süden wird es deutlich ärmer, teils teuerer oder es hat kaum grössere Lebensmittelgeschäfte. Da wir diesmal in Martinique alles kennen, geht das deutlich schneller und effizienter, was vorallem Marc Freude bereitet😁
Am 28. März fahren wir in den Hafen von Le Marin. Wir waschen und schrubben unser Schiffsdeck seid 4 Monaten endlich wieder mal. Es war bitter nötig. Und auch im Schiffsinneren hält der Frühlingsputz Einzug. Unser Motor vom Schiff hat sich zudem noch ein Spässchen erlaubt. Hat er in den letzten 4 Wochen beim Startet etwas mühe gehabt. Da mehrere andere Personen, darunter auch Fachpersonen aus der Segelcommunity keine Idee hatten was das Problem ist, haben wir uns entschieden einen Fachmann von Volvo Penta zu kontaktieren. Der hat sich für Freitagmorgen angemeldet. Jedoch läuft der Motor seit dem 25. März aus dem nichts wieder wie eine eins.
Wir lassen den Mechaniker trotzdem kommen. Der schaut über den Motor und meint, wenn nichts kaputt ist kann er auch nichts reparieren. Er meint unser Motor sei in einwandfreiem Zustand🙉🙊🙈
Hoffen wir mal, es war nur ein kleines Down unseres Motors und das er nun unsere Reise weiter vorantreibt 😊
Nach 3 Tagen schrubben, putzen und werkeln, sieht unser Boot so schön aus wie noch nie und wir sind ready für unsere Gäste.
Die treffen pünktlich, wie die Schweizer Uhr, am Samstagabend um kurz vor 20.00 Uhr bei uns ein. Die Freude war riesen gross. Es werden spannende Tage mit Vanessa und Jasmin folgen. Und definitiv wird es neuen Gesprächsstoff auf der Maleki geben und hoffentlich auch mal weniger das Segeln und das Schiff das Hauptthema sein 🤣
Zurück auf Dominica
Welcome back auf Dominica nach einem eher ruppigen Segeltag. Wind, Regen, kein Wind, hohe Wellen, keine Wellen alles war dabei😂 In Portsmouth am nördlichsten Ankerplatz geniessen wir 3 Tage. Füllen unser Wasser auf und spazieren im Ort umher. Zwei Jungs im Alter von 11 Jahre möchten gerne mit unserem Dinghy umherfahren und Spass haben. Enttäuscht akzeptieren sie unser Nein. Aber nachdem wir den Fussball rausgeholt haben und Marc mit ihnen ein bisschen gekickt hat, sind sie wieder ganz happy 😅
Anschliessend machen wir uns auf den Weg nach Roseau, das ist der südlichste Platz von Dominica wo man an einer Boje das Schiff festmachen kann. Leider geht hier Anker nicht, da es sehr schnell sehr tief wird. Der Weg nach Roseau war relativ Anspruchsvoll. Immer wieder aus dem nichts extreme Böen und drehende Winde. Kurz vor dem Ziel nach nochmals richtig viel Wind. Wir waren ganz schön froh, als wir an der Boje fest waren.
In Landesnähe ist es gleich wieder super heiss mit wenigen Wind. Aber das kühle nass bringt Erfrischung. Bis Lea einen stechenden-/brennenden Schmerz an der Schulter und am Arm verspürt. Aus dem nichts wimmelte es plötzlich von Quallen. Zum Glück passierte das super nahe am Schiff. Vom Nachbarsboot kommt gleich der Tipp, mit Salzwasset abspülen und mit einem scharfen Messer oder einem Rasierer über die Stellen streichen. Den diese Quallen aben alles kleine Stachelchen und so kann man die entfernen. Nach gut einer Stunde lässt der Schmerz glücklicherweise auch schnell wieder nach. Kurz vor dem eindunkeln treffen unsere Freunde Ralf und Tasja mit ihrem Schiff der Jangada ein. Und so sitzen wir kurze Zeit später bei ihnen auf dem Schiff und tauscnen mal wieder unsere Erlebnisse aus.
Am anderen Morgen heisst es für uns mal wieder reparieren. Beim Heck ist unter der Badeleiter ein 5 Franken grosses Stück abgebrochen. Das verschliessen wir sofort mit unserem Repairkit. Laminieren ist nach unserem Kieldesaster ja kein Problem mehr für uns. Und mit dem Reapairkit super easy 😁 Plus der Telefonjoker Michi und Evi geben auch noch Tipps.
Kurz nach zehn holt uns Tasja mit dem Dinghy ab und wir machen uns mit dem Mietauto auf den Weg. Es ist schönstes Wetter und so zeigen wir ihnen die Trafalgar Wasserfälle, welche wir letztes Mal bei Dauerregen besucht haben. Wir hatten Glück, haben gerade noch das letzte Mietauto erwischt. Kleiner Nachteil, es ist ein Honda mit absolut null Power. Und Dominica geht doch zum Teil recht steil hoch hinauf. Witzigerweise hatte das Auto immer etwas mehr Power sobald man die Klimaanlage ausschaltete. Aber kurz vor dem Ziel half auch das nicht mehr. Also hiess es für uns laufen und teils Auto schieben. 6000 Umdrehungen und unserem schieben schafft es Ralf doch, das Auto am Ziel hinzustellen🤣
Wir klettern 20 Minuten zur heissen Quelle neben dem Wasserfall hoch und geniessen die fantastische Aussicht.
Anschliessend ging es mit der Powerkarre weiter nach Laudat zu der Titou Georg Schlucht. Dort schnappten wir uns einen Rettungsring für knapp 3 Dollar und begaben uns ins kalte Wasser. Dann schwimmten wir die 80 Meter lange Schlucht hoch bis zum kleinen Wasserfall. Einfach nur traumhaft und Entspannung pur. Glücklicherweise hat es kaum Leute und wir haben die Schlucht quasi für uns alleine.
Anschliessend gönnen wir uns ein kleines Apero und fragen bei den Locals nochmals nach bezüglich der Boiling Lake Wanderung, welche wir am nächsten Tag machen wollen. Die erzählen, dass da ein Guide höchst empfohlen sei. Die Wanderung sei sehr anspruchsvoll und gefährlich. Wir überlegen schon seit mehreren Tagen ob mit oder ohne Guide. Auch das Internet ist nicht sehr hilfreich. Von super easy bis super schwierig liest man alles. Per Zufall kommen gerade 3 Wanderer zurück. Auf Nachfragen empfehlen sie uns keinen Guide zu nehmen. Es sei gut machbar ohne. Körperlich schon streng aber machbar.
Zusammen entscheiden wir, dass wir das am nächsten Tag ohne Guide schaffen.
Am morgen um 06.30 holt uns Ralf und Tasja ab. Der Rucksack mit 3.5 Liter Wasser und Sandwiches gepackt.
Mit dem PS-Wunder gehts wieder hoch hinauf bis zum Start von der Boiling Lake Wanderung. Die ersten zwei Stunden sind relativ easy. Konstant geht es hoch mit vielen Stufen. Die dritte Stunde hats dann in sich mit sehr hohen Stufen, steilen Stücken und kleinen Kletterpartien. Der Schwefelgeruch wird immer stärker und die ersten kleine Bäche enthalten nun mittlerweilen heisses teils kochendes Wasser. Man hört es hie und da blubbern und broddeln. Und quasi auf die Minute genau erreichen wir nach 3 Stunden unser Ziel den Boiling Lake. Dieser liegt auf 800 m.ü.m und ist ca 59m tief. Die Hitze beträgt am äussren Rand des See's 80-90°, wird also leider nichts mit einem Entspannungsbad😉
Nach der Mittagspause und einem Schwätzchen mit den anderen Wanderer tretten wir den Rückweg an. Nach wie vor mit der Hoffnung eine Kaiseramazone zu sehen. Das ist der heimische Papagei, welcher auch die Flagge von Dominica ziert. Die artenvielfallt ist extrem auf Dominica, wir sehen und hören so viele Vögel. Leider aber bis am Schluss, haben wir keine Kaiseramazone gesehen.
Auf halbem Weg treffen wir Arbeiter an. Auf Dominica wird eine Seilbahn durch den halben Jungel gebaut. Die Meinung auf der Insel dazu ist sehr geteilt. Zum einen will man den Tourismus ankurbeln und so Arbeitsstellen schaffen und schlussendlich Geld auf die Insel bringen. Zum anderen bedeutet mehr Tourismus auch deutlich mehr Abfall und dadurch die Gefahr das die Natur geschädigt wird, deutlich erhöht. Wir haben mittlerweilen so einige Ecken von Dominica gesehen und sind überrascht wie wenig Abfall herum liegt. Die Einheimischen sind sehr bemüht ihre Natur zu bewahren. Dominica wird wahrscheinlich in 10 Jahren deutlich anders aussehen als jetzt.
Auf dem Rückweg ist wird die Geschwindigkeit immer höher und am Schluss sind die Männer weg. Was die alles so für ein kühles Bier tun😂
Nach dem Bierchen hüpfen wir nochmals in die Titou George Schlucht. Unsere Muskeln freuen sich nach einer 6 stündigen Wanderung definitiv. Marc zahlt die 20 karibischen Dollar dem Typ und wir erhalten wieder die Schwimmgurten. Und zack lassen wir uns wieder im kalten Wasser durch die Schlucht treiben.
Als wir umgezogen sind kommt ein Typ auf Marc zu und begauptet er habe nicht gezahlt oder besser gesagt, das Geld für den Schwimmgurt dem falschen Typen gegeben. Er soll das zurück holen und ihm geben. Marc meinte sie sollen das selber untereinander klären. Das will er nicht, er habe Angst vor dem anderen Typen. Der sei ein Psycho. Der anwesende Polizist oder was er auch immmer war intressierte es nicht wirklich.
Als Marc den anderen Typen drauf aufmerksam macht, sagt er nur das sei nicht sein Problem und setz sich hinter die anderen Typen und fängt an mit einem Messer herum zu spielen. So entschliessen wir uns, zügig den Ort und die unangenehme Situation zu verlassen. Der andere Typ hat dann auch nicht mehr auf sein Geld bestanden und meinte auch wir sollen einfach gehen.
Den Tag runden wir mit Burger und Pommes ab. Auf dem Weg zum Auto kommen wir nich am Lebensmittelgeschäft vorbei. Die Preise sind zum Teil echt horrend. Für eine Pepperoni verlangen die 7 Euro. Dann verzichten wir doch lieber darauf😂
Kaum zurück an Bord der Maleki vermissen wir schon wieder das Land. Es ist unglaublich rollig. Uns schmeisst es wirklich von der einen Seite auf die andere. Nachts um vier, disskutieren wir sogar kurz frühzeitig nach Martinique abzulegen. Aber wir beissen durch, wollen nochmals mit Ralf und Tasja einen schönen Abend am anderen Tag verbringen. Glücklicherweise ist der Morgen und somit die Sonne noch immer gekommen. Und mit dem Morgen kommt der Wind und das hin und herrollen wird deutlich weniger. Den Tag verbringen wir auf dem Boot. Reparieren unsere Bugluke, putzen unser Schiff und organisieren den Marinaaufenthalt und Ersatzteile in Martinique.
Gegen den Spätereb Nachmittag gehen wir zu Ralf und Tasja, wo wir nochmals einen super lustige Abend mit leckeren Wraps geniessen. Unsere Wege trennen sich leider ab jetzt. Die beiden machen sich nun auf den Weg nach Panama. Dort werden sie am 30. April durch den Panamakanal gehen und anschliessend in die Südsee segeln. Wir wünschen ihnen von Herzen alles gut und freuen uns auf ein Wiedersehen. Die letzte Nacht in Roseau war dann auch endlich angenehm zum schlafen. Zwar sehr kurz, da wir bereits um 7.30 Uhe ablegten und uns auf den Weg nach Martinique machten.