Der letzte Tag ist angebrochen. Die Nacht war total entspannt und ruhig, so gut wie kein Welle, was für uns bedeutet, dass wir nicht Angst haben müssen aus dem Bett zu fallen. Wir waren da aber bereits sehr einfallsreich und haben versucht das Bett so gemütlich und sicher wie es ging zu machen. (Siehe Foto)

Der Wid ist nach wie vor komplett eingeschlafen, heisst für uns, nochmals Angelroute raus, in ruhe Duschen und Lea bäckt Brötchen ;) 

Auch kann einer unserer Lieblingsplatz (hinten auf der ,,Badeplattform") wieder genutzt werden. Dabei kann man die Beine im Wasser ,,bambele" lassen und es wirklich geniessen. Fehlt nur noch der Cocktail in der Hand ;) 

Und dann endlich um 15:00 Uhr Land in Sicht. Das Gefühl ist einfach nur sau gut :) :)

Gerade so während dem Sonnenuntergang und es noch hell ist unserrn Anker runter lassen. Heute haben wir uns definitiv ein Apero verdient.

Ein Rätsel konnten wir aber den ganzen Abend nicht lösen. Wir wussten nicht welche Zeit es war. Wir haben 4 Handy's dabei und auf jedem steht eine andere Zeit. Internet konnten wir nicht in Betrieb nehmen, da wir sonst zu viel Strom verbraucht hätten. Aber ehrlich gesagt. Es war auch wirklich egal. Wir mussten ja niegrends hin :) 

In der Nacht haben endlich die Welle etwas nachgelassen und der Schlaf somit etwas erholsamer. Wir merken dank dem Handy dass ja noch Zeitverschiebung war. Was wir beide aktuell nicht wissen ob es in Kapverde das auch gibt. Wir werden es herausfinden ;)

Ab vier Uhr morgens, trifft die Wetterlage mit weniger Wind etwas früher ein als erhofft. Wir machen nicht mehr zwischen 6-7 Knoten Fahrt, sondern tümpeln zwischen 3 und 4 herum. Wir entscheiden uns den Motor etwas laufen zu lassen. Am Morgen wollen wir dem Grosssegeln auch die Chance geben. Und segeln im Fachchargon Butterfly. Das ist wenn das Vorsegel auf die eine Seite und das Hauptsegel auf die andere Seite steht. Kann man nur machen wenn der Wind von hinten kommt. Und siehe da, sind wir mit der vollen Segelfläche gleich wieder zwischen 5-6 Knoten. Das erste mal Frühstücken wir gemeinsam draussen im Cockpit. Bisher war es meistens Schlagabtausch, der eine ging ins Bett und der andere Stand auf. Weit weg von einer romantischen Segelreise zu zweit ;)

Gerade nachdem Frühstück zieht die Angel wieder. Und ,,Gopferdorri" das ist mittlerweilen der dritte Fisch und jeder konnte bisher noch flüchten. Wir probieren weiter :)

Gegen 15.00 schläft der Wind fast konplett ein. Trotz voller Segelfläche kein erfolg. Das Segel flackert und schlägt umher. So entscheiden wir uns, das Grosssegel runter zu holen und mit dem Motor weiter zu fahren. Laut der Wind-App wird es nur noch weniger Wind. Geduldsprobe auf den letzte 100 Seemeilen. Zur Aufmunterung und Motivation gibt es eine runde Omeletten. Essen hilft fast immer, ausser man ist Seekrank. Das hat Lea übrigens dank dem Scopoderm Pflaster überwunden ;)

Kurz vor sieben Uhr, bekommen wir besuch im Cockpit. Die fliegenden Fische haben es wohl mit der Höhe etwas übertrieben und landen in unserem Cockpit. Ab sofort werden wir öfters unser Deck checken, dort hatte es auch no vertocknete tote Fische. Früher oder später wird man es wohl oder übel riechen.

Um zehn setzt Murphys-Law ein. Endlich zieht unsere Angel. Doch gleichzeitg fällt der Autopilot aus und Lea bereitet das Frühstück vor, wo sie aufgrund des laufenden Gas nicht sofort weg kann. Das Endergebnis, der Fisch konnte sich selber vom Haken befreien und wir müssen uns weiter in Geduld beim Angeln üben ;)
Wir kämpfen seit Tag eins mit Starlink, aus irgendwelchen Gründen will es nicht funktionieren. Wir vermutet das sich die Antenne aufgrund der Wellen nicht richtig ausrichten kann. Es tut uns Leid, für alle die, die auf Updates von uns warten und sich Sorgen machen. Wie praktisch es doch wäre, wenn man sich kurz teleportieren könnte oder einfach doch so ein Satelittentelefon hätten. Unsere Entscheidung ist definitiv gefalle . Das wir in Kapverde ein Satelittentelefon auftreiben müssen.

Kaum mit einem Satelitentelefon gedroht, geht Starlink. Für immerhin 15 Minuten. Reicht gerade so alle zu informieren und die neusten Wetterdaten zu studieren.  Ab Morgen wird der Wind leider zunehmend weniger. Wir hoffen das wir nicht all zu viel den Motor brauchen müssen.

Hallelujah, Scopoderm hat geholfen. Wir haben die Seekrankheit im Griff.
Heute heisst es Haare waschen und Duschen. Das ist so ein Moment wo man sich wirklich kurze Haare wünscht. Bei Wellengang, ist das eine ordentliche Herausforderung. Mit einer Hand hält man sich am Schiff fest und die andere Hand muss dann halt alles alleine machen. Braucht gleich mehr Zeit. Aber man fühlt sich gleich besser nach dieser frische Atlantikdusche. Föhn braucht es keinen, die Haare trocken dank dem Wind innert 10 Minuten.
Die Tierwelt lässt sich leider im Moment auch im versteckten. Dafür können wir andauern fliegende Fische beobachten. Das gibt einem gleich eine neue Denkaufgaben, wieso haben diese Fische Flügel? ;)

In den letzten 24 Stunden sind wir 136 Seemeilen gesegelt, wir kommen also wirklich super voran. Die Hälfte ist auf jedenfall schon geschafft.

Heute war SPA-Tag bei Marc. Hinten auf der Plattfrom, mittels einer Leine gesichert wird rasiert und geduscht. Die Alltäglichen Dinge werden während einer langen Etappe immer zum Kraft und Geduldsakt. Wir merken, dass die Wellen uns ziemlich träge und lustlos macht. Man braucht für alles etwas mehr Motivation. Und die ist teils etwas schwierig zu finden.

Heute war es soweit und Lea hat in ihre Medikamententrickkiste gegriffen. Trotz Akkupressurbänder und Vitamin C will die Übelkeit, Appetitlosigkeit und massive Müdigkeit nicht abnehmen. Wir hoffen nun Scopoderm Pflastet hilft in den nächsten 24 Stunden. Sonst wird es ein seeeehhhrrr langer Törn bis Kapverde.

Die Fische haben irgendwie ein Problem mit uns und der Angelroute. Bisher hatten wir nach wie vor kein Erfolg beim Angeln.

Nachts ist es mitterweilen fast Taghell, da es bald Vollmond sein wird. 

Vom ersten Tag und der ersten Nacht gezeichnet, war bei uns am zweiten Tag nicht viel los. Wir verbrachten den Tag vorallem mit Schlafen und ,,ausruhen". Lea leidet leider mittlerweilen unter Seekrankheit. Glücklicherweise ohne erbrechen. Das Essen ist eher ein Zwang und geht nur mühevoll runter. Heisst wohl gratis Diät die nächsten Tage. Gegen Abend sind wir deutlich erholter und die Nacht bricht mit einem wunderschönen Sonnenuntergang an. Die Welle ist mittlerweilen gut tolerable. Nur gefühlt jede 20 Welle ist eine grosse, welche uns immer mal wieder durchschüttelt. Die Nacht verläuft gut. Marc macht bis 00:30 Uhr Schicht und Lea bis 05:30. So haben wir etwas längere ,,Entspannungsphasen". Nachts ist die Anspannung auch nicht mehr so gross, da wir auf weiter Flur alleine sind. Heisst heine Gischerboote oder Fischernetze, die uns das Leben schwer machen könnten. Ein einziges Frachtschiff haben wir von weitem gesehen.

Vor einigen Tagen fegte bei Maderia ein ordentlicher Strum durch. Wir wussten das wir mit Ausläuferwellen rechnen musste. Aber Hola die Waldfee,war das eine Nacht. Aufgrund der starken Wellen mochte Helmut unser Autopilot nicht durchhalten. Also hiess es Tag und Nacht steuern durch uns. Gegen Abend hattten wir gut 2.5m bis 3.5 Meter hohe Wellen. Neues Terrain gür uns und das hatte es in sich. An einen 3 Stunden Rhythmus war bei diesem Kraft ond Konzentrationsakt nicht zu decken. Trotz eines Konstrukts bei Bett, damit wir nicht so hin und her Rollen. War der Schlaf weit weg von erholsam. Wir freuten uns anfangs total über den zunehmenden Mond. Dies erleichtert die Navigation massiv. Aber das Universum wollte uns galuben wir, eine Lektion erteilen. Um 05.30 Uhr morgens war es vorbei mit dem Mond und es war dunkel wie in einem Kuhars.... Na herzlichen Dank, dafür. Um 07:45 Uhr wurde es dann glücklicherweise hell und es war ,,vorbei" mit dem Höllenritt der Nacht. Aber man muss sagen, wir machen extrem gut Fahrt und haben in den ersten 24 Stunden 131 Seemeilen geschafft ;)

10:40 Uhr, die Leinen sind los. Bei bestem Wetter fahren wir aus dem Hafen raus. Kaum draussen bläst der Wind ordentlich und wir können schon nach 30 Minuten den Motor abstellen und mit voller Segelfläche segeln. Wir rechnen zwischen 7-9 Tagen. Bei gut konstantem Wind, könnten wir aber auch schneller sein. Mal schauen was uns das Wetter bringt ;)