Die Abenteuer der Maleki und ihrer Crew

Die Abenteuer der Maleki und ihrer Crew

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Die Abenteur der Maleki und ihrer Crew

18 Aug 2023

Kleine Feuerprobe für Schiff und Crew

Ramon ist sich das Seglerleben schon ein wenig gewöhnt. Mit ihm und seiner Freundin Salome haben wir das erste Mal nach dem Erhalt des Hochseescheins ein Segelschiff gechartert. Gerade jetzt braucht es noch sehr viel Flexibilität, da noch nicht alles perfekt an Bord funktioniert und immer mal wieder da oder dort etwas geschraubt werden muss. Ramon ist da super unkompliziert, was es uns sehr leicht macht. 

Nachdem eines unser lang ersehnten Packete ankam legten wir ab. Unser Ziel war es 2-3 Nächte weg von Almerimar zu sein. Unser erstes Ziel hiess Roquetes de Mar, wo wir in der Nähe eines Hafen ankerten. So hatten wir etwas Sicherheit, falls etwas schief gehen sollte oder nicht halten sollte. Zudem war es das erste Mal ankern über Nacht. Wauu war das eine kack Nacht. Viel Schwell/Welle. Das Schifft rollte ordentlich hin und her. Dadurch entstand eine Intressante Geräuschekulisse. Einige der Gräusche konnten wir während der Nacht beseitigen und einige blieben. Am Morgen war der Zustand der Crew eher etwas angeschlagen :) Wir machten uns auf zu einer anderen Bucht, der Weg dorthin war aber etwas länger als erwartet, dafür konnten wir mit voller Segelfläche segeln. Der Weg zahlte sich aus, die Bucht war gut geschützt. Welle war immer etwas da, aber deutlich angenehmer als die Nacht davor. Das Wasser war schön blau und man sah auch bei 6 Meter Wassertiefe immer noch auf den Sandboden. Die Fische liessen sich aber leider an einer Hand abzählen. Abens war es wolkenlos und so hatten wir total klare Sicht auf den Sternenhimmel. Das kann man über Stunden problemlos so geniessen ;) Die Nacht war anschliessend deutlich ruhiger und der Anker hat auch perfekt gehalten. Man muss aber auch sagen, dass der Schlaf noch nicht ganz so erholsam ist, mit einem Ohr ist man immer einbisschen wach. Und zwischendurch mal schauen ob das Boot noch an Ort und Stelle steht gehört auch dazu. Aber wir haben nachgedacht und festgestellt, dass es eigentlich ziemlich egal ist. Man kann ja am Tag wenn es ruhiger zu und her geht sich jeder Zeit kurz hinlegen und ausruhen. Das nimmt deutlich Stress raus, zu denken man muss gut schlafen und erholt sein. Wir werden noch oft keine tollen Nächte haben, dass macht aber dieses Abenteuer halt auch einfach aus.

18 Aug 2023

Besuch aus der Schweiz

Relativ spontan erwaten wir Besuch aus der Schweiz. Also ein super Grund unser Schiff gründlicher auzuräumen und zu putzen :) 

Plötzlichen kommen auch vermisste Gegstände wieder zum Vorschein. Wir versuchen nach wie vor Stauraum auf unserem Schiff zu schaffen. Glücklicherweise ist Marc da ganz gut und so sind Sonnenschirm, Paddel, Fischerroute und Harpune innert kürzester Zeit perfekt in den Achternkojen verstaut.

Gegen Abend triff Ramon bei uns ein. Die Hitze ist mal wieder ordentlich. Daher haben wir zusammen entschieden, das Ramon im ,,Wohnzimmer" schläft. Als wir das fertig bereit gemacht haben, stellen wir fest, dass das ein ordentlich grosses Bett ist und wir in Zukunft auch eher dort schlafen werden, solange wir nur zu zweit sind ;) Abends geht es ins beliebte Restaurant The Galley, wo Marc die Karte gar nicht mehr braucht. Es gibt laut ihm die besten Spareribs hier. Wir geniessen es mal wieder auch über andere Dinge zu sprechen oder auch zuzuhören :)

12 Aug 2023

Testtag Vorsegel und Anker

Yes, endlich kommt der Tag. Leinen los für ein paar Stunden. Ohne Wind legen wir ganz locker, als ob wir es schon hunderte Male gemacht haben ab und tuckern aus dem Hafen heraus. 

Überraschenderweise haben wir ganz wenig Wind. Perfekte Bedinungen um unsere Vorsegel zu testen, welches uns etwas mühe bereitete beim montieren. Es lässt sich glücklicherweise ganz gut öffnen und auch wieder einziehen. Gleich vor der Hafeneinfahrt befindet sich ein Sandstrand, au h das sind ootimale Bedinungen zum testen des Ankers. Das ist bei diesem Wetter keine Hexerei. Die Ankerwinsch, welche den Anker runter lässt, tut seine Dienste da perfekt. Wir können es gerade gar nicht fassen, wir sind mit unserem eigenen Schiff vor Anker, und springen ins blaue Wasser. Völlig aufgeregt schwimmen wir zur Ankerkette und tauchen nach dem Anker, sieht alles gut aus. Wir geniessen den Moment. Die ganze Arbeit der letzten Wochen hat sich ausgezahlt. Wir haben nach wie vor diverse kleine Baustellen vor uns aber alles was wir aktuell händeln können. Wir tauchen unser konplettes Unterwasserschiff ab und fühlen uns echt auch ein bisschen stolz. Unser braunes Antifouling namens Copper coat scheint gut zu sein :)

Plötzlich ist das Wasser leicht schmutzig/bräunlich, unsere Pumpen schlagen von einem Ruhepuls von 60 auf gefühlt 180. Scheisse ist das unser Copper coat vom Schiff. Hastig schwimmen wir zum Boot zurück, klettern die Leiter hoch und versuchen uns einen Überblick zu verschaffen. Nach einigen Minuten Entwarnung, es kommt von weiter her und ist einfach nur Schmutz. Okey denken wir uns, so fühlte es sich nun also an wenn man ein eigenes Schiff hat. Man pendelt immer zwischen purem Genuss und den kleinen Panikattacken, dass etwas mit dem Schiff ist :)

Werden wir uns hoffentlich noch daran gewöhnen und daran wachsen :)


11 Aug 2023

Die ,,Welt" von oben

Zeit unser Mast und die Seile/Drähte darum herum anzusehen. Am Morgen heisst es Muskelkraft einsetzten. Mittels einem Bootsmanstuhl, ist ein besseres und gepolstertes Brett, geht es für Lea in die Höhe. Was für ein mulmiges Gefühl so hoch oben zu sein. Unser Mast ist ungefähr 13-14 Meter hoch und schwankt natürlich hin und her. Glücklicherweise hat unser Voreigner die ganzen Wanten & Stage ( sind die ganzen Drahtseile, welche den Mast halten) im 2021 erneuert. 

Für uns ist aber klar, wir brauchen noch einen professionelle Riggcheck. Der ist aber aktuell in den Ferien.

10 Aug 2023

Ein neues Beiboot für die Maleki

Mühevoll versuchten wir unser altes Beiboot zu retten. Durch die Sonne und die Hitze hat sich der ganze Weichmacher gelöst und der Kleber hält nicht mehr. Trotz neuem Kleber war es nicht zu retten.

Hier in Almerimar habe wir uns umgeschaut zwischen 700 - 1000 Euro bist du da für ein neues unserer grosse dabei. Phuuu, das ist ordentlich Geld. Wir entscheiden uns, da es nicht pressiert eines für 400 Euro zu bestellen. Nach 6 Tagen, kommt es an und ist innerhalb wenigen Minuten aufgeblassen. Stolze 2 Meter lang ist unser kleines Beiboot, welches in der Seglerszene Dinghy genannt wird.

Nach einer kurzen Testfahrt hat es unsere Erwartungen erfüllt. Wir haben zudem einen kleinen Aussenbordmotor, welcher 2.4 PS hat. Der Lärmpegel dieses kleinen Motörchens hört sich aber wie 10 PS an. Aber wir sind glücklich das er läuft. Unsere Voreigner hat ihn kaum gebraucht und wahrscheinlich auch nicht gross gewartet. 

9 Aug 2023

Segel montieren

Gefreut haben wir uns über die ganzen Wochen auf die minim kühleren Temperaturen im Wasser. Falsch gedacht, da wir hinter der Mauer des Trockendocks liegen, zieht der Wind kaum vorbei und die Mauer gibt die ganze gespeicherte Wärme ab. Bei 30° und 65% Luftfeuchtigkeit ein heiden Spass :)

Als wir auf das Trockendock raus genommen wurden, musste die ganze Besegelung runter. Die muss jetzt wieder rauf. Wir möchten das selber und ohne professionelle Hilfe schaffen. Und fangen voller Optimismus und Motivation an. Das war der erste richtige Beziehungstest sag ich euch :)

Nach 2 Tagen und gefühlt 5 Liter Schweiss, waren wir aber erfolgreich. Jetzt muss alles nur noch unter Belastung, sprich beim Segeln draussen auf dem Meer klappen. Wir sind gespannt, da leider echt flaute war, musste das noch warten.

7 Aug 2023
7 Aug 2023

Einwasserung Maleki

Gleich als erstes wurden wir auf den Kran genommen und Richtung Wasser gefahren. Unsere Gefühle sind geteilt. Zum einen freuen wir uns riesig endlich ins Wasser zu können und zum andern haben wir auch ordentlich Respekt. Hält alles was wir repariert haben. Funktioniert der Motor problemlos. Ja die Aufzählung wäre hier unendlich, das lassen wir jetzt mal :) 

Im Wasser angekommen, läuft der Motor mit einmal kurzem Husten wie am Schnürchen. Und dann gehts das erste mal zu zweit auf dem Boot los. Ganze 30 Meter fahre wir unter Motor um die Ecke und parken problemlos rückwärts ein. 

Wir freuen uns unendlich das alles bis dorthin so problemlos geklappt hat. Nachdem Check aller Borddurchlässe (sind alle unsere Löcher im Unterwasserschiff, wo bsp. Die Toilette abfliesst oder der Motor Seewasser zur Kühlung nimmt) sind wir mehrere Stunden beschäftig. Beim Motor hat ein Teil, welches wir austauschen mussten geleckt. Ja es gibt angenehmere Dinge, als wenn Wasser in dein Schiff eintritt ;)  Aber wir haben es geschafft und Abends bei einem guten Abendessen in unserem Lieblingsrestaurant können wir wieder witzeln.

6 Aug 2023

Letzte Woche auf dem Trockendock

Wieder ist eine Woche vergangen oder besser gesagt verflogen. Es ist eher etwas ruhiger zu und her gegangen. Nachdem die erste Trocknungsphase des Unterwasserschiffes vorbei war. War Zeit für Runde Nummer zwei. Am 31. August bog mal wieder der Schiffskran zu uns ab. Das Schiff wurde angehoben und alle Stelzen, auf welchen das Schiff aktuell liegt, verschoben. Wir durfte nach längerer Zeit endlich wieder mal die Schleifmaschine nach vorne nehmen 😊 Aber die ,,Freude’’ war von kurzer Dauer, sind es zum Glück nur noch kleine Stellen, welche vorbereitet werden mussten.
Innert kurzer Zeit ist die erste Schicht Epoxy Primer auf allen Stellen drauf und wir machen uns an die gefürchtete Wasserlinie. Gefürchtet, weil es eine schwarze Farbe ist und ab jetzt keine Fehler mehr passieren dürfen, weil man es sieht. Sprich einmal etwas über das Klebeband raus streichen ist jetzt nicht mehr drinnen. Wir haben schon oft über die geliebten und die weniger geliebten Arbeiten gesprochen. Dabei haben wir festgestellt, dass wir beide die Arbeiten nicht mögen, wobei man nur eine Chance hat und super exakt sein muss. Freunde und Familie von Lea werden nun etwas schmunzeln, sie Wissen, dass das nicht gerade Lea’s stärke ist. In Jugendjahren hatte sich Lea überlegt Malerin zu werden. Nachdem sie ihr Zimmer gestrichen hatte, war der Wunschjob aber auch schon wieder vorbei. Zu exaktes/pingeliges Arbeiten für Lea’s Gusto😊 Aber wir können jetzt stolz behaupten, dass das Endergebnis der Wasserlinie sich sehen lassen kann. Zudem ist zu sagen (Achtung es folgt eine Ausrede), dass unser Schiff fast vierzig Jahre alt ist und wir die arbeiten einfach auch dem Alter anpassen.

Es folgte der erste August. Zur Feier des Tages gibt es bei uns Crépes zum Frühstück. Die kleine Schweizer Fahne wird natürlich auch gehisst. Anschliessend bringen wir das Antifouling endlich zu ende. Es folgen wieder eine Schicht Epoxy Primer und 4 Schichten Copper Coat (Antifouling). Wir waren so happy als es endlich fertig war. Diese Woche war allgemein etwas ruhiger. Wir haben uns zudem auch wieder etwas Zeit für den Sport genommen. Morgens um acht Uhr ist es erträglich von der Hitze her. Erkenntnis der Woche. Joggen, auf dem Sand am Meer entlang, ist ehrlich gesagt gar nicht mal so toll. Es braucht deutlich mehr Kraft, der Sand landet überall und es ist einfach nur sau anstrengen. Danke Hollywood für die Lüge. In den Filmen sieht das immer so entspannt und geniesserisch aus.

Wir warten noch sehnlichst auf das Paket wo die Halterung für die Rettungsinsel drinnen ist. Diese Woche ist es endlich angekommen und voller Vorfreude packen wir es aus und wollen es auf dem Schiff, auf dem Deck hinter dem Mast, montieren. Aber es heisst mal wieder Fail. Es ist leider nicht möglich, so wie wir uns das vorgestellt hatten. Es muss eine neue Idee her. Eigentlich wollte wir diese nicht am Heck montieren, weil es sonst so überladen und voll ist. Schlussendlich kommt sie trotzdem dorthin. Unser Rettungsequipment beinhaltet nun hinten einen Rettungsring mit Licht und 30 Meter Leine, unser Rettungsboot und eine Rettungs-/Bergeschlaufe. Zum Schluss sieht es ganz ordentlich aus und wir hoffen wir brauchen, ausser zum Üben, diese Utensilien niemals.

Am Donnerstagnachmittag ist viel Treiben auf dem Meer. Am Strand weiter vorne scheint was los zu sein, viele Menschen sind zu sehen und ein Motorboot. Wir sehen es aber nicht richtig und da wir am Arbeiten waren, gingen wir auch nicht genauer darauf ein. Am Freitagmorgen kommt wieder ein schönes Schiff zu uns ins Trockendock, Marc sieht von weitem, dass das Ruder hinten am Schiff abgerissen ist. Unsere ersten Gedanken waren sofort, dass hier die Orcas wahrscheinlich am Werk waren. Uns läuft der Schauder über den Rücken. Sind die Orcas jetzt wirklich schon so weit ins Mittelmeer vorgedrungen? Wer es nicht weiss, seit 2019 greifen Orcas vermehrt an der Küste Portugal, Spanien und in der Strasse von Gibraltar kleinere Segelboote an. Dabei rammen sie es und beissen ins Ruder bis dieses zerstört ist. Anschliessend ziehen sie davon. Der Grund dafür ist nicht geklärt. Es herrschen diverse Theorien. Dies ist eines der Hauptthemen unter den Seglern. Viele machen sich natürlich Sorgen wie das weiter geht und wie man dem ganzen ausweichen kann. Unser Plan ist es aktuell, so schnell es geht durch die Strasse von Gibraltar zu segeln und mehr in der Nähe von Marokko, sprich in der Schifffahrtsstrasse zu segeln. Die Schifffahrtsstrasse, ist die, wo die grossen Frachtschiffe fahren. Zudem werden wir mittels grossen 6 Liter Petflaschen Sand auf dem Boot bunkern, welches wir bei einem vermeintlichen Angriff über Borde kippen. Dies soll laut den Seglern und Wissenschaftler eventuell Abhilfe schaffen gegen die Orcas. Zu dieser ganzen Thematik ist nun zu sagen, dass mehrere Hundert Schiffe täglich diese Route passieren und nur ein sehr kleiner Prozentsatz angegriffen wird. Man muss also schon fast ein bisschen Pech haben.

Okay, zurück zum Schiff, welches ins Trockendock kam. Innert kürzester Zeit hörten wir diverse Geschichten was passiert sein soll mit dem Schiff. Vom Orca über Piraterie über eingeschlafen und gestrandet. Bei Mike unserem Lieblingsshopbesitzer finden wir ein bisschen Erkenntnis.  Dieses Schiff wurde am Donnerstagnachmittag, am Strand angespült. Und musste durch die Küstenwache gerettet und abgeschleppt werden. Wie durch ein Wunder ist dem Schiff nur wenig passiert. Der Eigener wurde mittels der Ambulanz ins Spital eingeliefert. Laut einem Hafenmitarbeiter, sei der Schiffseigner ein 65-Jähriger Amerikaner von 17 Algeriern überfallen worden. Es sind immer noch sehr viele Fragen offen.
Als wir am Abend zur Toilette gehen treffen wir den Eigner auf dem Schiff. Marc fragt ihn, ob es ihm soweit gut gehen. Darauf sagt er ruhig aber bestimmt Nein. Er erzählt uns, er habe das Schiff vor 4 Wochen in Griechenland gekauft und wollte auf direktem Weg nach Portugal segeln. Auf dem Weg sah er das Boot, welches auf ihn zukam. Er verständigte die Küstenwache, dass er wahrscheinlich gleich auf Immigranten stosse. Anschliessend kamen diese auf sein Boot und bedrohten sein Leben mit dem Messer. Sie raubten ihn aus und verlangten von ihm, dass er sie nach Cartagena (Spanien) bringen soll. Die Küstenwache machte aber dem ganzen einen Strich durch die Rechnung und nahm alle fest. Jetzt sei er hier gelandet. Der Mann namens Raymond spricht etwas wirr, die Geschichte geht teils nicht wirklich auf. Es erklärt immer noch nicht, wieso das er hier an Land gespült wurde und weshalb sein Ruder abgebrochen ist. Das kann er nicht erklären. Er wirkt verloren und verängstigt. Er äussert das er besser gestorben wäre und er jetzt depressiv sei. Wir versuchen ihn etwas aufzubauen und bieten ihm an am nächsten Morgen ein Handy zu organisieren, damit er seine Familie in der USA kontaktieren kann. Laut ihm habe das Spital und auch die Küstenwache bisher niemand von seiner Familie informiert.

Am Samstag klopfen wir am Schiff an. Wackelnd kommt er aus dem Schiff und versucht die Leiter runter zu kommen. Wir können kaum hinsehen und fragen uns, wie dieser Mann, hier her segeln konnte in seiner körperlichen Verfassung. Er versicherte uns das er im Spital durchgecheckt worden sei und alles soweit in Ordnung ist. Er hatte vor 2 Jahren einen Schlaganfall und spürt daher seine linke Seite nur schwach. Zudem hat er kaum Kraft im linken Arm. Zum Glück war der Handyshop gleich um die Ecke, viel weiter hätte er es nicht geschafft. Gestützt durch uns zwei kamen wir im Shop an, wo die nette Verkäuferin gleich einen Stuhl holte, damit er sich setzten konnte. Wir fanden heraus, dass er ursprünglich von Litauen war, aber seit vielen Jahren in der USA lebte. Glücklicherweise, hatte er sein Portemonnaie versteckt. Somit hatte er die Kreditkarten dabei und konnte das Handy auf seine Rechnung kaufen. Auf dem Rückweg hatten wir Glück, im letzten Moment konnten wir ihn auffangen bevor er zu Boden gegangen wäre. Für uns war klar, dass kann so nicht weiter gehen. Am Schiff zurück, stecken wir sein Boot an Landstrom, damit er wenigsten Licht und einen laufenden Kühlschrank hat. So konnten wir uns auf dem Schiff auch gleich einen kleinen Überblick verschaffen wie es aussieht. Glücklicherweise, war es mehr oder weniger ordentlich. Mit Essen und Trinken war er auch versorgt. Wir stellten sein Handy noch ein und als es ready war für zum telefonieren lehnte er ab. Er wolle seine Familie nicht morgens um fünf Uhr wecken und sie in Angst und Schrecken versetzten. Wir schauen uns verdutz an. Das wäre das erste was wir machen würden, nach solch einer Story. Er bedankte sich mehrere Male und versprach später seine Familie anzurufen. Mit einem mulmigen Gefühl gehen wir zurück zu unserem Schiff. Abends nach dem Toilettengang, klopfte ich nochmals am Schiff. Er kam gleich raus. Er war frisch geduscht und sah etwas besser aus. Auf Nachfrage erzählt er, dass er seine Frau und seinen Sohn kontaktiert habe. Er gehe gleich am nächsten Tag ins Büro und frage nach Hilfe. Er will sein Boot verkaufen und zurück nach Chicago fliegen wo er lebt. Zum einen tut es uns unendlich leid für ihn. Sein Traum ist innert kürzester Zeit auf eine sehr harte Art und Weise zerplatzt und zum anderen sind wir echt froh. In dieser Körperlichen und geistigen Verfassung sollte man kein Segelboot führen. Übers Wochenende schauen alle ein bisschen zu ihm und alle tolerieren, dass er aktuell auf dem Boot auf die Toilette geht, da es gemeingefährlich ist, so wie er die Leiter benutzt. Weitere Hilfe lehnte er ab. Wir sind gespannt wie es weiter geht und hoffen das es ihm schnell wieder etwas besser geht und er hier von den Hafenmitarbeitern Unterstützt wird.  

Am Samstag machten wir uns ans polieren unseres Schiffes. Das ist immer so eine Sache. Wir haben uns wieder belesen und mit Youtube vorbereitet. Nach kurzer Zeit stellen wir fest, es ist deutlich anstrengender als wir uns das vorgestellt hatten 😊 Es ist immer wieder schwierig, Dinge zu machen, welche man noch nie gemacht hat, aber viel gelesen. Man hat dann einfach eine Vorstellung wie es funktionieren und Aussehen sollte. Das Endresultat lässt sich aber sehen und das Wasser scheint auch abzuperlen. Ziel also erreicht.

Dann kommt er endlich, der Moment wo wir unsere Maleki auch endlich beschriften können. Marc freut sich wie ein kleiner Junge. Vom ersten Moment an, wo das Logo entstanden war, hat er davon geträumt, wie wir das Logo gemeinsam ans Schiff kleben. Und nun ist er endlich da. Ja so lustig und entspannt war es aber dann nicht wirklich. Diese Aufgabe fällt wieder in die Sparte nur eine Chance und exakt 😊 Kurz vor dem Schluss, schaut unser Bootsnachbar Emiliano zu und geniesst, es uns etwas aus dem Konzept zu bringen. Mehrere Minuten sitzen wir da und geniessen den Anblick und den Moment. Kurzer Hand entschliessen wir uns ein Apero unter unserem Logo zu machen und die Bootsnachbarschaft zu pflegen. Quasi ein kleines Quartierfest.

Nun ist Sonntagabend, unser Schiff ist bereit fürs Wasser. Das Unterwasserschiff haben wir am Tag von Hand angeschliffen und somit ein wenig Kupfer freigelegt, dass es auch seine Wirkung entfalten kann. Der Anker ist wieder mit der Leine vereint und am Schiff hochgezogen. Die Fender (Luftkissen an der Bordwand) sind aufgeblasen. Alle Borddruchlasventile, das sind Öffnungen am Schiff wie beispielsweise Toilettenabfluss, Spülbeckenabfluss ect. sind gecheckt. Und der Motor hat auch genügend Öl. Es spricht aktuell nichts gegen eine Einwasserung unserer Maleki.

Während ich hier diesen Text so schreiben, hoffe ich ganz fest, dass ich in einer Woche über das Leben im Wasser schreiben kann und nicht, dass wir wieder rausgenommen werden mussten. Wir werden sehen 😊

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