Die Abenteur der Maleki und ihrer Crew
Marbella
Wir startet gleich um acht Uhr, so kommen wir bei Tageslicht am nächsten Tag in Marbella an. Der Tag beginnt entspannt mit eher wenig Wind. Marc versucht sein Glück mit Angeln, leider ohne Erfolg. Dafür besucht uns eine Gruppe von Delfinen, welche uns fast 30 Minuten begleitet. Das war unfassbar schön zu beobachten und macht einem einfach glücklich. Auf die Nacht hin lässt der Wind leider so fest nach, das wir den Motor in Betrieb nehmen müssen, da wir nicht mehr vom Fleck kommen. Marc legt sich anschliessend mal etwas in die Koje, damit er sich ausruhen kann. Wir haben keine feste Zeiten abgemacht für nur eine Nacht. Wir wechseln uns einfach ab, wenn die Person welche steuert, erschöpft ist.
Der Vollmond erleuchtet das ganze Meer und erleichtert so die Sicht. Nachts halten wir Ausschau nach kleinen Fischerbooten, herumtreibende Gegenstände, aber auch nach Fischerboje. Die sind oft sehr schlecht mit einer Pet-Flasche oder ähnlichem gekennzeichnet. Die wären suboptimal in unserem Propeller.
Wir nähern uns langsam aber sicher dem Orcagebiet. Die letzten Angriffe sind über 2 Wochen her und alles sagt, sie seien weiter Richtung Nordspanien gezogen. Hoffen wir mal das stimmt. Kurz vor Mitternacht höre ich ein plätschern. Da rutsch einem gleich das Herz in die Hose. Ich stehe auf und versuche herauszufinden was es war. Glücklicherweise entpuppte sich das Geräusch, als ein glücklich hüpfender Schwertfisch. Also kein Orca. Mein Puls beruhigt sich wieder :) Ich fühlte mich so fit, dass ich bis morgen um vier Uhr meine Wache durchhielt. Marc konnte es kaum glauben, dass schon vier Uhr war als ich ihn weckte und fühlte sich erholt. Und so lege ich mich entspannt ins Bett. Kurz nach acht Uhr am Morgen erreichen wir Marbella. Während ich schlief, hatte Marc noch Gesellschaft von ein paar Delfinen. So fühlt man sich definitiv nicht einsam in der Nacht :)
Eigentlich wollten wir nur einen kurzen Zwischenstopp in Marbella machen. Laut den Wetterapps und dem Austausch mit unseren Bootsnachbarn, soll aber ordentlich Wind und Gewitter aufziehen. Die Spanier nenne dieses Wetterphänomen hier DANA oder auch Gota fria. Es beschreibt eigentlich den Umschlag vom Sommerwetter ins Herbstwetter, mit einem Schlag. Dies führte beispielsweise letztes Jahr zu massiven Überschwemmungen und Erdrutschen. Wir wollen nicht bereits in der ersten Woche so etwas ausgesetzt sein und so entscheiden wir uns 4 Nächte zu bleiben.
Das gefürchtete Gewitter blieb aus. Ausser Nachts ordentlich Regen spürte wir nicht viel von der DANA oder der Gota fria.
Während der Zeit in Marbella, haben wir uns noch eine Gangway geschaffen. Hierbei handelt es sich um ein stabiles Brett. Bei uns ist das Multifunktional. Zum einen soll es als Brücke vom Schiff auf die Pier dienen, zum anderen als Halterung für unsere Dieselnottanks. In der Kabine wird noch das eine und andere genäht, was ordentlich Zeit in Anspruch nimmt, da keine Nähmaschine zur Verfügung steht, sondern Old School von Hand genäht wird.
Bilderbuchstart
Am Dienstag als wir loslegten, war der Wind noch nicht so prickelnd und so musste uns unser Motor unterstützen. Unser Ziel nach Mozril zu fahren. War in weite ferne gerückt, da wir zu spät los sind und unter Motor gerade mal 3,2 Knoten schnell fuhren statt 5-6 Knoten mit Wind. 1 Knoten entspricht 1.8 km/h. Also suchten wir mittels App Navily eine geeignete Ankerbucht für die erste Nacht. Das Problem, der Wind wird mitten in der Nacht drehen. Dies heisst für uns, je nach Bucht welche wir wählen, wird es am Abend oder in der Nacht wenn der Wind dreht ordentlich schauklig. Wir entscheiden uns, es am Abend schauklig zu haben. Ankern zu zweit ist eigentlich meist ein Kinderspiel. Du fährst mit dem Motor gegen den Wind an, nimmst den Gang raus und wartest bis du anfängst rückwärts zu treiben. Anschliessend wird der Anker, welcher bei uns elektrisch ist auf den Grund gelassen. Wir sind bei fünf Meter Wassertiefe, also geht das relativ schnell. Wenn der Anker den Boden erreicht hat, legt man den Rückwärtsgang ein, dort wird der Anker etwas über den Boden gezogen und gräbt sich ein. Igrendwann kann man nicht mehr weiter rückwärts fahren, dass ist der Moment wo der Anker das Schiff an Ort hält. Anschliessend lässt man noch 3-5 mal Wassertiefe Ankerkette runter. In unserem Fall entscheiden wir uns für viermal, heisst 20 Meter Ankerkette. Zum goldenen Abschluss wird noch nachdem Anker getaucht, wird geschaut wie er sich eingegraben hat und wie der Boden aussieht. Das gibt Sicherheit für die Nacht, wenn man weis der Anker hat sich gut eingegraben. So genug der Lehrstunde.
Der Anfang der Nacht war wie erwartet ordentlich schauklig. Gegen 2 Uhr kehrte aber wie erwatet der Wind und es wurde ruhiger in der Bucht. Das ist hier in Spanien an der Festlandküste ein kleines Problem, es hat nicht sehr viel gut geschütze Buchten. Marc schläft deutlich besser beim Ankern als ich. Ich traue dem ganzen noch nicht zu hundert Prozent. Trotz Ankerapp, welche anfängt zu hornen wenn wir abtreiben würden, checke ich fast alle 2 Stunden kurz unsere Position und schaue nach draussen. Morgens gehen wir gleich um acht Uhr los. Wir wollen bis Marbella durchsegeln. Das sind gute achtzig Seemeilen. Heisst wir werden in der Nacht durchfahren und das bei Vollmond. Wir freuen uns darauf :)
1 Seemeile = 1.852 Kilometer
Auf zu neuen Ufern
Nachdem das Schiff nochmals abgewaschen, die Wassertanks befüllt und unseren Lieblingsshopbesitzer Mike verabschiedet hatten, hielt uns eigebtlich nichts mehr in Almerimar.
Nur zu zweit tauften wir mit einem Sekt unsere Maleki. Eine Minirede durfte da natürlich nicht fehlen. Hoffen wir das unsere Maleki uns gut Unterstütz und auch beschützt. Wir machen das gleiche mit ihr.
Bringt ein Schiff umtaufen eigentlich Ungück? Da gehen die Meinungen auseinander. Wir entscheiden uns fürs Glück. So viel haben wir an ihr gemacht. Kiel neu aufgebaut, komplett abgeschliffen, neue bestrichen, poliert, Bordelektronik viel erneuert, Küche neu gemacht und vieles mehr. Da sind wir der Meinung, dass sie einen neuen Namen definitiv verdient hat. Und ehrlich gesagt, Abollo Tres war jetzt nicht gerade unsere Traumvorstellung eines Namens :)
Zurück zu unserer Abreise. Eigentlich wollten wit aller spätestens um 11 Uhr los. Ja gut dachten wir uns, dann wirds halt 12 :) wir machen uns also bereit, der Motor läuft bereits, als Marc auffällt das die Solarpanelen keine Strom mehr liefern. Oh man, das war klar :) Wir werden gleich beide etwas ungeduldig. Scheisse, das Boot doch besser nicht neu getauft :) nei natürlich nicht, war glücklicherweise nur ein kleiner Test und so ist das Problem nach 10 Minuten behoben. War es nur ein Stecker, der etwas lose war, da zuviel Spannung drauf war.
Und dann ist es endlich soweit, Leinen Los bei bestem Wetter und Wind. Unser Ziel für die erste Nacht definitiv nicht mehr greifbar, da wir klar zu spät los gingen. Das gute am Schiff, man kann fast überall den Anker runter lassen. Gemütlich tuckern wir also raus aufs Meer. Wir fühlen uns unfassbar Glücklich zu diesem Zeitpunkt und hoffen das hält an, nach dieser eher strengen und teils mühsamen Zeit. Wir sind gespannt welche Abenteuer uns noch bevor stehen.
Letzter Abend
Lange haben wir überlegt, wie wir uns von all den neuen Bekanntschaften verabschieden wollen. Fast alle von ihnen werden wir auf dem zukünftigen Weg wieder sehen. Wir wollten kein Fest machen mit Schiffstaufe ect. Also gingen wir von Schiff zu Schiff. Überall haben wir nochmals Kontakte ausgetauscht. Und wauu, da fühlten wir uns echt etwas schlecht. Kommen alle mit ihren Visitenkarten und Klebern von ihrem Schiff mit allen Kontaktangaben drauf. Die einen betreiben einen Youtubechanel, die anderen Bloggen und natürlich ist auch Instagram hoch im Kurs. Tjaa machen wir es halt eher etwas old School. Wir sind so oder so der Meinung, man sieht sich immer zweimal im Leben, auch wenn das Kontaktdatenaustauschen mal vergessen gehen sollte.
Was am letzten Abend natürlich nicht fehlen darf, ist Spareribs essen in unserem ,,Stammlokal". Es ist jetzt nicht so, dass wir wöchentlich dort waren. Und trotzdem kennen gefühlt allen den Namen von Marc oder besser gesagt von Mister Spareribs :)
Für am Schluss haben wir uns Max und seine Brüder Kalle & Leif aufgehoben. Mit denen vergeht die Zeit wie im Flug. Wir holen uns natürlich auch letzte Tipps und Tricks. Für die Nachtfahrten schenken sie uns noch puren Cacao, dass soll super aufputschend sein :) Max wird unser Supervisor für unsere Reise. Wir können ihn jederzeit anrufen, wenn wir Probleme haben. Und gerade jetzte zu beginn, sei es für ihn kein Problem zu kommen. Er habe ja ein Auto. Echt der wahnsinn dieser Kerl. Um kurz nach eins verabschieden wir uns und fallen müde ins Bett.
Die letzten Tage in Almerimar sind angebrochen
Die letzten Tage sind angebrochen. Der Samstag war windstill, was für uns mal wieder zur Qual wurde. Zu diesem Zeitpunkt möchte man einfach nur los. Das schöne beim Segeln ist, dass mindestens eine kleine Brise geht :)
Am Sonntag versucht Marc während dem ganzen Tag herauszufinden, wieso unser Windanzeiger und Windmesser nicht geht. Alle Kabel werden gesucht, überprüft, neu isoliert und neu angeschlossen. Leider ohne Erfolg, zum Segeln sind sie nicht Lebenswichtig, aber schon ein schönes Hilfsmittel. Währenddessen macht sich Lea daran, Netzte für Früchte & Gemüse zu knöpfen.
Am Montag kommt unser erwartetes Teil für an Bord. Dabei handelt es sich um eine Halterung für die Starlinkantenne. Wer Starlink nicht kennt, hier eine kurze Erklärung. Hierbei handelt es sich um ein Bordeigenes Wlan (Internet), welches durch Elon Musk ermöglicht wird. Dieser schisst tagtäglich Satelitten über 550km hoch in die Erdumlaufbahn. Lange haben wir uns darüber Gedanken gemacht, ob wir das wirklich wollen. Fast überall erreichbar zu sein. Genau auf das haben wir uns gefreut, keine Ablenkung mehr zu haben. Quasi alle kennens, kurz aufs Handy geschaut und 15 Minuten später erwischt man sich wie Youtube, Facebook, Instagram und Whats app dir die Zeit geklaut haben. Zudem fragen wir uns, wo das in Zukunft hinführen soll mit diesen Satelitten im Himmel. Gesundheitsschädlich? Schlecht fürs Klima? Man weiss es noch nicht. Kommen wird es, auch wenn wir uns dagegen entschriden würden und somit dieses System nicht Unterstützen würden.
Und nun aber zu unserem Hauptgrund, weshalb wir uns für Starlink entschlossen haben. Preisleistungsangebot im Vergleich zu einem Satelittentelefon.
Ein Satelittentelfon kostet schlappe 1000 CHF. Dazu muss man SIM-Karten mit Guthaben kaufen. Und was kann das gute Ding. SMS, EMAIL und Wettervorhersagen im schneckentempo empfangen und verschicken. Schneckentempo heisst, dass du da schon mal gut 20 Minuten hast, bis ein einziges SMS verschickt ist. Dazu kannst du die Wetterdaten alle 24 Stunden abfragen.
Und Starlink im Vergleich, 200€ ein Starterkit mit Router, Antene unf Kabeln. Je nach Abo zwischen 65 -230 € pro Monat. Über den Atlantik müssten wir dann noch Guthaben kaufen. 1 Gigabyte kostet da 2.31€. Das beste, dass Abo kann jederzeit pausiert oder gekündigt werden. Für uns besonders vorteilhaft, dass man mit Starlink zu jeder Zeit die aktuellsten Wind unf Wettervorhersagen hat. Nun hoffen wir dass wirklich alles so einfach und unkompliziert sein wird, wie es angeprisen wird. Wir werden es herausfinden :)
Der letzte Tag war taff. Fast 3 Stunden brauchten wir zum Einkaufen von Lebensmittel und Wasser und anschliessend im Boot verstauen. Zum Glück haben wir einen kleinen Bollerwagen, ohne denn wär es echt schwierig geworden. Der Supermarkt befindet sich gute 10 Gehminuten entfernt. Danach werden noch die ,,letzten" fehlenden Ersatzteile besorgt. Nie im Leben werden wir wirklich alles an Bord haben was zu Bruch gehen könnte. Aber das wichtigste wie bsp. Keilriemen, Schrauben, Öl und Segeltape haben wir dabei.
Zwischendruch fragen wir einander immer wieder, ob es wirklich war ist, dass wir Almerimar verlassen. So richtig überzeugt sind wir noch nicht. Das liegt aber nicht an unserem Schiff oder uns, sondern dass vor 2 Woche neben uns ein Päärchen nach 6 Monaten endlich ablegen wollten und während dem Rückwärts fahren die Probellerschraube ausgerissen haben. Eon Boot ist, egal welches Alter immer eine Überraschung.
Wir hoffen das beste und freuen uns auf das bevorstehende Erlebnis.
Zwischen Riggcheck und Superyacht
Am Dienstag lassen wir den Riggcheck durchführen. Wir werden langsam etwas paranoid und pesimistisch und erwarten schon fast eine schlechte Nachricht. Aber denkst du an das schlechteste kommt das beste. Unser Rigg ist in einem ausgezeichneten Zustand, was für ein Glück und was für eine kleine Aufmunterung. Der Riggcheck hat etwas länger gedauert als erwartet, im letzten Moment können wir uns noch von Horst verabschieden und im beim Ablegen zuschauen. Da fährt er bei besten Wind und Wetterverhältnissen davon. In diesem Moment sind wir echt happy. Aber schon beim Weg zurück zu unserem Boot holt uns die Geschichte mit dem Riss wieder ein. Hin und Her disskutieren wir, was wir tun sollen. Ignorieren wir den Riss einfach und hoffen auf das Beste?
Nein natürlich nicht, auch wenn das kurz im Raum stand, geht das nicht. Ist nicht toll zu segeln, wenn du immer wieder an den Riss denkst und dir Konsequenzen ausmalst die echt gefährlich werden können. Also machen wir einen Umweg zu Max. Das sind echt einfach wilde Kerle, bei der grössten Hitze an der prallen Sonne schleifen sie ihr Boot. Wir haben mittlerweilen immer um die 33-36°. Max entschuldigt sich sofort, dass er es gestern nicht mehr geschafft hat und wir entschuldigen uns weil wir schon wieder kommen :) er verspricht nach der Arbeit wirklich zu kommen.
Das macht er auch, zusammen mit seinem jüngsten bruder Leif kommen sie vorbei. Gemeinsam checken wir den Kiel und die Kielbolzen und lernen unendlich viel von ihnen. Was für eine Wohltat, als er Entwarnung gibt. Das Problem ist warscheinlich auf dem Trockendock entstanden. Leider werden da die Boote laut ihnen nicht immer Fachgerecht abgestützt. Die Ursache ist wahrscheinlich, dass zu viel Gewicht auf den Kiel abgestütz wurde und so den Kiel im Milimeterbereit zusammen gedrückt hat. Und als wir das Antifouling aufgetragen hatten, war der etwas zusammengedrückt. Wir sollen es im Auge behalten, aber müssen uns keine Sorgen mache . Die Sicherheit sei voll gewährleistet. Wir sind unendlich froh darüber.
Max bleibt bei uns sitzten und so essen wir zusammen Abend und tauschen uns aus. Abereugentli spricht vorallem er. Wir fühlen uns teils wie zwei kleine Kinder, welche in der Märchenstunde zuhören und zuschauen. Das würde hier den Rahmen sprengen, all seine Geschichten zu erzählen. Aber es war der Hammer. Zum Abschluss lädt er uns auf die Superyacht ein, wo er aktuell drauf lebt und dazu schaut. Quasi ein Bootsjunge. Die Yacht ist um die 40 Meter lang und gehört einem Araber. Wir sprechen hier von einer Segelyacht mit Marmorböden, vergoldeten Wasserhähnen,komplett mit Teppichboden und alles mit Edelholz ausgestattet. Einfach nur eindrücklich. Max's Hauptjob beinhaltet den Motor und alle elektronischen-/hydraulischen Anlagen zu warten. Mittlerweilen sprechen wir wirklich von einer Freundschaft mit ihm. Wenn wir Almerimar dann endlich verlassen, werden wir auch etwas ein weinendes Auge habe wegen gewissen Leuten die wir hier kennengelernt haben.
Ein kleines mentales Tief :)
Am Montag machten wir einen Riggchecktermin für Dienstagmorgen aus. Das Rigg ist der Mast und die ganzen Drähte und Leinen die dazugehören. Das wurde zu unserem Glück 2021 alles erneuert und trotzdem muss man da alles nochmals durchchecken und die Drähte die den Mast an Ort und Stelle halten anziehen lassen.
Leider hat die GoPro die letzten Tage nicht überlebt. Irgendwie ist Wasser in die Kamera eingetreten, trotz eigentlicher Wasserdichte bis 10m Wassertiefe. Nach einer Stunde chatten mit GoPro, idürfen wir die Kamera vorerst mal zurückschicken. Drückt uns mal die Daumen das wir eine Ersatz bekommen :)
Am Nachmittag traffen wir auf Max. Max haben wir im Trockendock kennen gelernt. Er ist auf dem Segelboot geboren und mit zehn Geschwister darauf aufgewachsen. Also Segler durch und durch. Wir klagen ihm unser Leid. Wir haben die letzte Woche einen kleinen Riss von ungefährt 3cm im Antifouling (Unterwasserschiff) entdeckt. Und bis jetzte waren alle ahnungslos warum und was wir machen sollen. Uns geht es etwas an die Nieren, hat man sofort hundert Gedanken, was die Konsequenzen sein könnten. Und der schlimmste sieht es vor, dass wir das Schiff wieder aus dem Wasser nehmen müssen, alles grosszügig um den Riss rausschleifen, austrocknen lassen und wieder neu aufbauen. Horror Vorstellung für uns. Wir möchten doch endlich langsam los :)
Max versucht uns etwas aufzubauen und sagt das er vorbei kommt sobald er Zeit hat. Leider war dies an dem Tag nicht mehr der Fall, er ist soo beschäftigt mit seinem eigenen Boot, welches er mit 2 Brüder am restaurieren sind.
Abends werden wir etwas abgelenkt. Wir sind mit einigen anderen Seglern unterwegs und feiern etwas den Abschied von Horst. Auch der Gadetmen genannt. Gadetmen Horst legt nähmlich am Dienstag ab, er will Nonstop nach Kapverde segeln. Um Gadetmen Horst machen wir uns da keine Sorgen, er hat alles. Und mit alles meinen wir wirklich alles und das am besten zwei oder dreifach oder wie seine Handys vierfach. Vom Dolbysuroundanlage mit TV über Bordeigenes WLAN bis hin zur Gefriertruhe. Horst ist auch unser Wikipediahorst geworden, er wird uns bestimmt zwischendurch etwas fehlen. Sicher dann, wann wir mal wieder keinen blassen Schimmer haben :)
Letztes Mal ankern, bevor es wieder in den Hafen geht
Der letzte Tag bevor Ramon abreist, war leider ziemlich Flaute, was den Wind anging. Nach kurzer Zeit waren wir aber ziemlich froh das es kaum Wind und Welle hattwäe. Lea hatte plötzlich fast das ganze Steuerrad in der Hand. Also hiess es Schiff halt und Anker runter. Die Schrauben sind etwas zu kurz und haben daher zu wenig Halt, dies führte dazu, dass sich das Steuerrad lösen konnte. Bei einem anderen nicht wichtig Teil, entnahmen wir die Schrauben, welche passten und haben so in kürzester Zeit wieder ein funktionierendes Steuerrad. Die Fahrt konnte also weiter gehen. Seit wir das Schiff übernommen hatten, haben wir nie getankt. So wurden wir stutzig das die Anzeige immer noch nahezu voll anzeigte. Vor Abfahrt haben wir aber extra noch 40 Liter Ersatzdiesel mitgenommen, weil wir das letzte Mal schon so ein Gefühl hatten, dass da etwas nicht stimmen kann. Also kommt wieder etwas mehr auf die To-Do-Liste. Gleich vor der Hafeneinfahrt von Almerimar entscheiden wir uns nochmals zu ankern. So können wir ein wenig Geld ,,sparen" und müssen nicht zurück in den Hafen wo die Hitze gestaut ist. Gegen Abend entscheiden wir uns mit unserem Beiboot an Land essen zu gehen. In der letzten Bucht stellten wir leider auch fest, dass unser kleiner Motor für das Beiboot leckt und probleme macht. Daher mussten die Paddels raus geholt werden. Zum Glück waren wir nur knapp hundert Meter vom Strand entfernt. Uns fehlt aktuell noch ein Schloff für unser Beiboot, also nehmen wir es kurzer Hand mit zum Restaurant. Ja den einen oder anderen komischen Blick steckten wir entspannt weg :)
Nach einem sehr durstigen und lustigen Abend, kämpfen wir uns mit unserem Beiboot zurück zur Maleki. Zum Glück haben ja alle Kleider an Bord. Da spielte es keine Rolle wurde der eine oder andere ,,bisschen" Nass. Die Nacht anschliessend war sehr rollig mit dem Boot, lang gezogene Wellen liesen uns oderntlich durchwackeln.
Am Sonntag legten wir Profimässig alleine an die Pier an. Es geht von mal zu mal besser und das gibt uns ein gutes Gefühl und immer mehr Vertrauen. Beim Tanken schauten wir nicht schlecht, als der Zähler bei 111 Litern stoppte. Unser Tank misst 150 Liter. Juhuii wieder ein Punkt mehr auf unserer To-Do-Liste ;)
Zurück am Hafen gönnten wir uns ein kleines Katerfrühstück und liessen die Tage nochmal etwas Revue passieren. Um kurz nach 11 verabschiedeten wir uns von Ramon, welch nun nach Malaga geht und noch 2 Tage seine Ferien geniesst. Und hier kommt nun eben der Unterschied zwischen Reisen und Ferien machen. Wir gehen zurück und dann ist erst mal grosses Aufräumen und putzen angesagt. Das Deck muss vom ganzen Salz und Dreck befreit werden. Wäsche gewaschen werden und alles was sonst noch mit Salzwasser in Kontakt gekommen ist, mit Süsswasser abgespült werden. Nach gut 4 Stunden sind wir soweit fertig. Wir planen gemeinsam den Montag und schauen uns die To-Do-Liste durch. Eigentlich wäre das Wetterfenster gerade nicht so schlecht für den Start Richtung Kanaren, aber wir müssen da wirklich zuerst noch einiges optimieren und flicken. Hoffen wir das es die Woche darauf vielleicht klappt. Glücklicherweise haben wir keinen Zeitdruck. Im Gegenteil, wenn wir uns noch etwas Zeit lassen, verringert sich auch der Kontakt mit den Orcas, da die zunehmend Richtung Portugal hochziehen.