Die Abenteuer der Maleki und ihrer Crew

Die Abenteuer der Maleki und ihrer Crew

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Die Abenteuer der Maleki und ihrer Crew

4 Jan 2025

Wieder zu zweit unterwegs

Ab jetzt geht es wieder zu zweit weiter. Das heisst auch wieder zu zweit Wasser schleppen. Hier wären ein paar weitere Hände ganz schön nett gewesen 😊
Wir packen unser Dinghy mit all unseren Wasserkanister voll und fahren an Land. Übrigens läuft Hans Hugo wie eine eins. Oft lässt er sich sogar ohne Joke starten und das auch von mir (Lea).
An Land gehen wir zu den Wasserhähnen, welche so ungefähr alle 800 Meter am Strassenrand zu finden sind. Aufgrund des Quellwassers, haben sie hier auf Dominica nie Wasserknappheit und echt tolles, frisches Wasser. Anschliessend gehen wir zu Fuss einmal auf die andere Buchtseite, wo der Zoll ist. Da Reto uns verlassen haben, müssen wir unsere Crewliste aktualisieren und uns gleichzeitig noch abmelden(ausklarieren). Das läuft Heute wie geschmiert. Ehrlich gesagt hängt das mittlerweilen definitiv mit der Routine zusammen. Im Büro schauen wir ,,Neuankömmlingen’’ zu, welche sich mit dem Computer und dem Ablauf herumschlagen. Der Zollbeamte war auch wieder, wie wir uns das auf Dominica gewohnt sind, super nett. Nach zehn Minuten ist alles erledigt und wir laufen zurück. Unterwegs kaufen wir von den netten Damen am Strassenrand noch Früchte und Gemüse. Zu unserem erstauen relativ kostengünstig. 4 grosse Süsskartoffeln, ein kleiner Sack voll Zwiebeln, Bohnen, 3 Gurken und 4 Tomaten, für umgerechnet 8 Franken. Das finden wir schwer in Ordnung.
Am Strand legen wir noch eine Runde Frisbee spielen und baden ein. Und natürlich auch der eine und andere Schwatz mit den Dominicanern darf nicht fehlen. Wir haben Dominica echt in unser Herz eingeschlossen und werden uns stets an eine sehr gute Zeit zurück erinnern dürfen.
Unser ,,neues’’ Dinghy hat leider ein Loch im Boden und verliert somit etwas Luft. Mit so einem wunder/super Kleber versuchen wir das ganze zu beheben. Gar nicht so einfach auf einem wackeligen Untergrund solche Sachen präzise zu flicken.

Am 03.01.2025 fühlen wir uns erholt und auch die Maleki ist wieder auf Vordermann gebracht. Der Wind hat endlich etwas mehr östlich gedreht und wir wagen den Sprung nach Guadeloupe. Oder besser gesagt, die kleinen Inseln Namens Ilse des Saints davor. Der Wind war konstant mit 14-16 Knoten östlich und max. 1.3 Meter Welle.
Eine Stunde später kämpfen wir mit viel Nordostwind, also wieder steil am Wind segeln und einer ordentlichen Welle von der Seite. ,,Gut’’ haben wir das ganze Segel raus gelassen. Ich kämpfe mit dem Ruder und Marc mit den Segeln 😊 Gleichzeitig fahren wir gefühlt noch eine kleine Regatta, den rund um uns herum hat es diverse Schiffe. Da will es uns der Kopf auch nicht wirklich zugeben, die Segelfläche zu fest zu verkleinern. So sind wir nach 3 ½ Stunden am Ziel angekommen, sind mit durchschnittlich 6 Knoten durchs Wasser gedonnert. Es war ein Kampf aber es hat uns doch auch Spass gemacht. Zu unserer großen Freude entdecken wir auch noch eine Boje an einem wunderschönen Ort. Hier auf diesen Inselchen ist immer extrem viel los und die Bojen sind eher rar. Anschliessend geniessen wir das kleine Riff gleich neben unserem Boot. Die Vielfalt hat im vergleich zum Süden deutlich zugenommen. Zwar nicht mehr so viele Schildkröten, dafür viele wunderbare Fische. Wir geniessen aktuell die Zeit sehr mit Lesen, Schreiben, Gitarre spielen, Schwimmen ect. für das hat sich die Arbeit in Trinidad definitiv gelohnt 😊
Unsere Maleki ist mittlerweile auf mehreren Webseiten aufgeschaltet, drückt uns die Daumen, dass wir einen passenden Käufer für unsere Liebe Maleki finden werden. 

30 Dec 2024

Die letzten Tage zu dritt auf Dominica

Zum Glück haben wir uns für den Weg nach Dominica entschieden. Endlich erlebt Reto einen schönen Segeltag, ohne Regen und ohne wahnsinnig hart am Wind zu segeln. In Roseau angekommen empfängt uns Desmund, einer der Boatboys. Als er uns abholt, wird uns klar, warum wir so lange auf ihn gewartet haben. Desmund scheint halb blind zu sein. Das letzte Mal war es hier unglaublich stürmisch und ungemütlich. Diesmal zeigt sich der Ankerplatz von seiner besten Seite. Wir machen uns sofort auf den Weg in die Stadt, die zu Fuß in 30 Minuten zu erreichen ist. Reto ist entsetzt über den Zustand der Stadt. Es gibt viele halbfertige oder halbzerstörte Häuser. Der Verkehr ist dicht und laut. Und überall dröhnt laute Musik, sei es aus einem Haus oder aus einem Bus. Nach einem guten Fußmarsch erreichen wir das Büro der Einwanderungsbehörde, das direkt neben dem Hafen und dem Fährterminal liegt. Allein am Hafen haben uns gefühlte zehn Leute angesprochen und versucht, uns ein Taxi, eine Tour oder ein Souvenir zu verkaufen. Das hat uns letztes Jahr am Anfang auch richtig genervt. Mittlerweile wissen wir aber auch, warum die Leute hier so sind. Sie müssen in den 6 Monaten, in denen die ganzen Touristen hier sind, ihr Jahreseinkommen verdienen. Außer dem Tourismus hat die Insel zur Zeit nicht viele Arbeitsplätze zu bieten. Beim Zoll angekommen waren wir dann doch etwas irritiert, als der Polizist auch noch meinte, wenn wir ein Taxi brauchen, sollen wir ihn anrufen, er macht einen guten Preis. Die Zollabfertigung ging unglaublich schnell und sehr freundlich. Anschließend besprechen wir bei einer guten Pinacolada das weitere Vorgehen. Leider scheitert das Ganze schon an der Organisation. Ein Mietwagen ist nicht zu bekommen. Im Moment ist alles ausgebucht.

So gehen wir zurück zum Hafen. Eine Dame, die sehr nett versucht, uns eine Tour anzudrehen, hat es uns angetan. Marc verhandelt mit ihr und zu unserem Erstaunen können wir am nächsten Tag zu dritt für 100 US Dollar einen Fahrer haben, der uns herumkutschiert. Das Auto allein hätte um die 50 US Dollar gekostet, plus Benzin und Fahrerlaubnis. Es wäre also fast gleich teuer gewesen. Nur mit Chauffeur ist alles viel entspannter, denn hier auf Dominica fahren grundsätzlich alle Autos so, als ob sie gerade an einer Really teilnehmen würden.

Am nächsten Morgen holt uns Dave fast pünktlich ab und fährt uns zu den Trafalgar Falls, die wir bereits in der letzten Saison erkundet haben. Unterwegs erzählt uns Dave noch so einiges über die Insel, was wir noch nicht wussten. Zum Beispiel, dass es unglaublich viele gekaufte Pässe gibt. Der Staat verkauft dominikanische Pässe vor allem an chinesischstämmige Menschen, die dann auf der Insel ihre Hotelanlagen und andere Dinge bauen. Das Geld, welches der Staat dabei einnimmt, ist für die Bevölkerung leider nicht sichtbar oder spürbar. Auch der Ausbau der Stromerzeugung, wie z.B. Solarenergie, ist unglaublich langsam und wird kaum unterstützt.

Unterwegs sehen wir noch ein Tierchen, das uns bisher noch nie aufgefallen ist Das Tierchen ist ehrlich gesagt gar nicht so hübsch. Es ist eine Mischung aus Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Eichhörnchen. Jetzt ist eure Fantasie gefragt 😊

Oben angekommen wandern und klettern wir weiter bis zum Wasserfall. Das Besondere hier ist, dass sich eine heiße Quelle mit dem Wasserfall kreuzt. Ein kleines SPA für uns. Abwechselnd schwimmen wir im warmen und im kalten Wasser. Reto hat noch das Glück, bei sonnigem und regnerischem Wetter zu baden. Die Natur Dominicas verzaubert uns einmal mehr. Danach geht es weiter zu den Hotsprings. Eigentlich nichts Besonderes. Es handelt sich um eine kleine heiße Quelle, die mitten im Nirgendwo aus dem Boden sprudelt. Aber es ist ein Vorgeschmack auf die Wanderung zum Boiling Lake, die wir letztes Jahr gemacht haben. Unsere letzte Station ist die Titou George Schlucht. Wir schnappen uns einen Schwimmgürtel für 3 Dollar und springen ins kühle Nass. Wir schwimmen etwa 100 Meter durch die Schlucht, wo sie in einem Wasserfall endet. Phuu und wir staunen nicht schlecht. Vor Weihnachten hat es unglaublich viel geregnet und das macht sich auch hier in der Schlucht bemerkbar. Die Strömung ist schon recht ordentlich und die Wassermassen, die herunterstürzen, sind gewaltig. Nach gut 20 Minuten sind wir schon ziemlich ausgekühlt und beschließen, zurück zu schwimmen. Im Auto brauchen wir dann auch keine Klimaanlage mehr und sind froh, dass ein wenig warmer Wind ins Auto weht 😊 Dave bringt uns zurück zum Boot. Dort angekommen, lassen wir den Tag gemütlich ausklingen. Die größte Freude war für uns diesmal, die Freude und Begeisterung in Retos Gesicht zu sehen. So ist auch schnell der Zustand des Städtchens vergessen.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Portsmouth, der letzten Station von Reto. Wir haben Glück und kommen an einem Sonntag an, an dem die Boatboys das Sailors-BBQ veranstalten. Für umgerechnet 18 Euro gibt es ein Menü mit Fleisch und Rumpunsch all you can drink 😊 Die Stimmung ist diesmal etwas verhaltener und so sind wir kurz nach 21.00 Uhr wieder auf dem Schiff. Reto packt seine sieben Sachen zusammen und wir lassen die letzten Wochen noch einmal Revue passieren. Es war nicht gerade ein Spaziergang von Trinidad bis hierher zu segeln, das Wetter und der Wind waren schlechter als erwartet. Trotzdem waren wir stolz, es geschafft zu haben, auch wenn wir das eine oder andere Mal die Zähne echt zusammenbeißen mussten. Aber Reto hat sich super geschlagen und sich definitiv als seetauglich geoutet😊 Ohne ihn wäre es sicher noch etwas schwieriger und härter gewesen. Leider war es oft kein Kurs für unseren Autopiloten und wir waren froh über ein paar zusätzliche Hände. Danke Reto warst du ein Teil unseres Abenteuers, die bist immer herzlich Willkommen auf der Maleki 😊

25 Dec 2024

Martinique & Weihnachten

In Martinique liegen wir am gleichen Ort wie letztes Jahr bei unserer Ankunft in Saint Anne.
Zum Frühstück stärken wir uns mit einem Müesli und Joghurt und anschliessend machen wir das Dinghy klar. Übrigens ist gerade jetzt, wo wir zu dritt sind, das neu/secondhand angeschaffte Dinghy, welches 70 Zentimeter länger ist ein Segen. So haben nicht nur 3 Personen gut Platz, sondern auch noch Einkaufstaschen voll mit Wäsche. An Land angekommen, gehen wir Zielstrebig zur Wäscherei. Wobei es bei Reto noch etwas nachschwankt. Während die Wäsche in den Maschinen vor sich hin gewaschen wird, machen wir uns ans einklarieren. Nirgends ist es so inoffiziell wie auf den französischen Inseln. Im Restaurant Boubu im Nebenzimmer steht der Computer wo wir uns eintragen müssen. Sie haben das System seit letztem Jahr geändert, somit dauert es etwas länger bis alles eingetöggelt ist. Fünf Sekunden hatte ich mich schon gefreut, dass sie jetzt die gleiche Webseite Namens Sailclear wie alle anderen karibischen Inseln benutzen. Nein, falsch gedacht. Sie haben jetzt etwas Neues und Eigenes 😊
Ganze 5 Euro hat das einklarieren gekostet, ein richtiges Schnäppchen. Danach gehen die Männer mit Postkarten ausgestattet ins Restaurant und ich zurück zur Wäsche. Vorbei sind die Zeiten wo die Wäsche mit Gas getrocknet wird wie in Trinidad. Die Quintessenz ist, dass es wieder ewig geht und auch nach 4 Durchgängen die Wäsche nur so halbtrocken ist. Gefühlte zwei Stunden später ist aber die Tat vollbracht und ich geselle mich auch zu den Männern.
Auf dem Rückweg, gehen wir noch hungrig in den Carrefour (lokales Coop) und decken uns mit den französischen Lieblingen ein. Baguette, Camembert, Essiggurken und eine Salami findet den Weg in unser Einkaufskörbchen. Nachdem wir dafür ein halbes Vermögen bezahlt haben, geniessen wir auf dem Boot eine ausgiebige Brettlejause, wie unsere österreichischen Freunde das nennen.

Am nächsten Tag übernimmt Captain Reto das Steuer, es geht 2 Meilen weiter in die Bucht nach Le Marin herein. Der Weg ist ziemlich fest mit Motorbooten, Katamaranen und Segelbooten befahren, da sich ein grosser Hafen dort befindet. Ein kleiner Stresstest für unseren Neokapitän Reto😊

Für Marc und mich geht es mit dem Dinghy zum Einkaufen. Das ist super praktisch hier, da der Einkaufsladen sich am Ufer befindet. Wie schon letztes Jahr ist wieder unglaublich viel los und wir sind froh, als wir wieder draussen waren. Zurück auf dem Boot wird alles verstaut und wir gehen ein zweites Mal an Land. Im Vorfeld haben wir schon von verschiedensten Ausschreitungen auf der Insel gehört und dass sie ordentlich randaliert haben. Dies macht sich sichtbar mit verschiedensten abgebrannten oder demolierten Geschäften. Die Preise von Nahrungsmittel waren innerhalb kürzester Zeit um bis zu 50 % gestiegen und das war der Anlass für die Demonstrationen und den Vandalismus.

Reto kommt nun auch noch in den Genuss von einem Schiffshändlershop oder wie sie sagen zum Zäggu (einem Insider von innen). Wir wollen den Lüfter auf dem Bug vorne austauschen und die eine und andere Landesfahne brauchen wir auch noch. Wir finden es ist bisher allgemein ruhiger in der Karibik als im vorherigen Jahr. Auch die Bucht hat weniger Schiffe als zuvor. Auf dem Rückweg beginnt es wie aus Eimer zu schütten und wir schaffen es gerade noch so ins nächste internationale Restaurant, auch goldene Möwe genannt oder unter dem gelbe M bekannt. Mit vollgeschlagenen Bäuchen geht es zurück auf unser Boot.

Am nächsten Tag geht es für uns in die 18 Seemeilen entfernte Bucht namens Anse Noir. Der Weg dahin ist ganz entspannt und wir können sogar gemütlich segeln. Doch auf den letzten zwei Seemeilen muss es wieder anfangen zu regnen. Wir kennen die Bucht noch nicht und müssen uns daher erst umschauen, da es eher eine enge kleine Bucht ist. Der Anker fällt aber zügig und als wir rückwärtsfahren wollen um den Anker einzugraben fährt das Schiff einfach vorwärts. Was ist den jetzt los. Reto am Steuer meint, er habe vielleicht etwas falsch gemacht. Also nehmen wir den Anker nochmals hoch und beginnen von neuem. Dieses Mal Marc am Steuer und ich im strömenden Regen beim Anker. Der Anker fällt wieder problemlos. Doch jetzt geht gar nichts mehr. Wir können nicht mehr vorwärts und nicht mehr rückwärtsfahren. Die Gänge lassen sich nicht mehr einlegen.
So switchen wir zum Modus fokussiert. Die Männer schauen Gangheble und den Motor an und ich beginne zu googeln, lese in Foren und schreibe Michi. Fast alle gleichzeitig kommen wir auf den Nenner. Der Bowdenzug sollte das Problemsein. Und tatsächlich. Der Splint hat sich gelöst, womit der Kabelzug(Bowdenzug) an der Kuppelung angemacht ist. Durch einen glücklichen Zufall, haben wir im letzten Hafen ein Splintenset gekauft und somit haben wir auch die richtige Grösse Splinten an Bord. Nach gut zwei Stunden lässt sich der Ganghebel wieder federleicht bewegen.
Das war mal wieder ein ordentlicher Seitenhieb von Maleki. Eins muss man sagen, das Ankerbier war noch selten so fest verdient wie an diesem Tag 😊 Zwei Tage verbringen wir in der schönen Bucht und geniessen das nichts tun. Nachts werden wir nach wie vor durch Regen auf Trab gehalten.

Am 23.12. gehen wir weiter in die Anse Mitan und legen uns gleich hinter das Schiff von Michi und Evi. Die Bucht liegt vor einem kleinen Städtchen, welches mit dem nötigsten ausgestattet ist.
Am ersten Weihnachtstag dem 24.12 gehen Michi, Marc und Reto vor dem Mittag an Land Benzin holen. Nach drei Stunden ist nach wie vor keine Spur von ihnen in Sicht und so gehen Evi und ich auch an Land. Es ist nicht schwierig die Lausbuben zu finden. Die Zungen sitzen schon ganz schön locker bei den dreien.
So kommen Evi und ich auch noch zu einem Strandweihnachtsapéro.
Zurück am Schiff wird geduscht und sich in Schale geworfen, bevor wir zu Michi und Evi rüber gehen.
Wir bereiten Reto noch mental darauf vor, dass das Schiff von Michi und Evi ein ganz kleinen Ticken luxuriöser als unsere Maleki ist. Auf der Ocean Fantasy angekommen, kommt Reto fast nicht mehr aus dem Staunen raus.
Anschliessend startet das Apero mit von uns selbstgebackenen Schicken- und Thongipfeli. Danach gibt es einen herrlichen Merlinfisch mit Reis und frischem Gemüse von Evi gekocht. Die Bescherung durfte natürlich auch in der Karibik nicht fehlen. Und wir freuen uns über die kleinen Geschenke. Auch aus der Heimat hat uns Reto einige Briefe und Zeichnungen von Freunden und Familien mitgenommen, worüber wir uns sehr gefreut haben.
Zum Dessert gab es ein super leckerer Pudding mit Rumäpfeln und Ferrero Rocher. Mit vollgeschlagenen Bäuchen und einer gewissen Tiefenentspannung treten wir den kurzen Heimweg an.

Nachdem wir ausgeschlafen haben, kommen Michi und Evi zum Verabschieden vorbei. Sie ziehen rauf nach Guadeloup. Anschliessend besprechen auch wir unser weiteres Vorgehen und holen Reto so richtig aus den Reserven. Wir bleiben nicht wie geplant auf Martinique bis er geht, nein es geht weiter bis nach Dominica. Der Wind wir die nächsten 5-10 Tage so doof auf Nordwind drehen, dass anschliessend für uns kein weiterkommen ist. Und wir möchten nicht für weitere zwei Wochen auf Martinique festsitzen.
Also gehen wir nicht an Land um ein Auto zu mieten, sondern zum Ausklarieren. Da wir auf Dominica nicht waschen können, werfen wir auch gleich noch die Kleider in die Maschinen. Abends auf dem Schiff machen wir alles ready, damit wir in der früh gleich weiter segeln können, bis ans ende von Martinique. Auch der Heimweg für Reto haben wir angeschaut. Es geht in Dominica für ihn auf die Fähre und erst nachher mit dem Flugzeug nach Hause. Reto wird gleich alles abverlangt, beim ersten Mal ganz alleine Reisen 😊

19 Dec 2024

Von St. Lucia nach Martinique

Da wir alle früh eingeschlafen sind, ist es kein Problem auch wieder frühzeitig aufzustehen. Zuerst müssen wir alles hinter der Inselabdeckung fahren und somit haben wir kaum Wind, daher entscheiden wir uns Unterwegs zu essen. Die Jungs werfen wieder die Angelroute aus, heute haben sie es im Gefühl das endlich ein Fisch beisst 😊 Reto hat uns leider bisher auch kein Fischerglück gebracht.

Am Inselende angekommen wird es zunehmend wieder ruppig. Die Welle und der Wind nehmen zu. Und wir machen das gleiche Spiel wie die letzten Überfahrten wieder. Dieses Mal stelle ich mich dem Regen. Die Wahl zwischen Seekrank und Regen ist für mich definitiv einfach. Dieses Mal ist aber die Regenzelle so heftig, dass ich ohne die Navigation der Jungs unten in der Koje komplett die Orientierung verlieren würde. Die Sicht ist gefühlt 2 Meter weit. Auch die aufgesetzte Tauchermaske bringt nicht wirklich viel. Der Punkt an dem ich keine Lust mehr habe ist langsam aber sicher erreicht 😊 Auch die Männer finden, dass es langsam aber sicher auch etwas schöner und gemütlicher zu und her gehen darf. Glücklicherweise sind es heute nur 18 Seemeilen auf dem offenen Atlantik. Das gemeine an solchen Tagen ist immer, dass das Ziel zum Greifen nah ist und es nur in mini Schritten näher kommt. Ein Gedulds- und Aushaltespiel.

Nun ist es an der Zeit, dass Reto anfängt die Manöver auszuführen 😊
Wir ziehen die Angelleine wie so oft wieder leer ein. Trotz neuen Köder und angepassten Hacken, wollen die Fische auch dieses Mal wieder nicht den Weg an den Hacken finden.
So nehmen Marc und ich die Segel runter und Reto manövriert uns in die Bucht, wo wie letztes Jahr bei unserer Ankunft um die 200 Schiffe liegen. Anschliessend ankert Reto zum ersten Mal mit der Unterstützung von Marc einwandfrei. Die Erleichterung endlich hier in Martinique zu sein, merkt man abends beim Essen allen an. Wir freuen uns jetzt schon auf die Bäckereien und die schönen Buchten😊

17 Dec 2024

Von Bequia nach St. Lucia

Um vier Uhr morgens klingelt der Wecker uns aus dem Schlaf. Glücklicherweise ist die Nacht klar und es ist kein Regen in Sicht. Der Anker ist schnell gelichtet und wir verlassen Bequia. Kaum haben wir die Bucht verlassen, setzten wir die Segel und können angenehm zur nächsten Insel St. Vincent segeln. Das Glück hält jedoch nicht so lange an und dunkle Wolken ziehen auf. Also heisst es Segelfläche verkleinern und sich dem Regen stellen. Dieses Mal opfert sich Marc.

Die erste Regenfront ist glücklicherweise noch eher harmlos und relativ schnell vorbei. Da wir nun an St. Vincent vorbei segeln und somit hinter der Inselabdeckung fahren, ist kaum Wind vorhanden. Und so üben wir uns im Motorsegeln. Heisst die Segelfläche bleibt trotzdem oben, aber der Motor läuft zur Unterstützung weiter. Wir möchten es bis nach St. Lucia schaffen, das sind insgesamt 56 Seemeilen.

20 Seemeilen später haben wir es geschafft und wir kommen langsam aber sicher hinter der Inselabdeckung hervor. Der Wind hat jedoch gedreht und kommt wieder schräg von vorne. Also heisst es wieder hart am Wind segeln. Maleki legt sich wieder ordentlich auf die Seite. Je weiter wir uns von der Insel entfernen, desto grösser werden die Wellen. Schlussendlich brechen die Wellen wieder über den Bug herein und somit läuft es leider wieder in unsere Lüfter und somit in die Koje hinein. Auch die reingestopften Lappen und Abdeckungen, welche wir hingebastelt haben, bringen nichts mehr. Das nervt so langsam aber sicher ein bisschen.
Bei dieser starken Wellen und der Bewölkung des Himmels, wollen und sollten wir den Batterien zu liebe den Autopiloten nicht einsetzten. Also heisst es wieder von Hand steuern. Zu dritt geht das aber eigentlich ganz gut.
Doch Petrus möchte uns auch noch etwas auf Trab halten und schickt mal wieder eine ordentliche Regenzelle vorbei. Marc stellt sich wieder hinters Steuer und Reto und ich verziehen uns in die Koje runter. Dieses Mal zieht sich die Regenzelle eine gute Stunde hin. Das wird mir seit langem wieder mal zu viel und die Seekrankheit erwischt mich unvorbereitet. Ich sag’s euch, da beginnt man gefühlt jede Welle und jede Meile zu zählen. Als es fertig geregnet hat, stelle ich mich schnell hinter das Steuer, was mir zügig gegen die Übelkeit hilft. Um 15.00 Uhr, also gut 11 Stunden nach dem Ablegen treffen wir in Souffrier auf der Insel St. Lucia ein. Der Ort liegt mitten zwischen den Pitons, dem Aushängeschild von St. Lucia. Die Bucht ist wirklich wunderschön und sieht fast ein bisschen wie gemalt aus. S

Die Rangers kommen vorbei und kassieren die 53 Ostkaribischen Dollar ein, was umgerechnet um die 17 Euro ist. Zudem patrouillieren sie nachts mit ihrem Boot. Sie möchten das Gebiet attraktiver und sicherer für Segler machen.
Kurz vor dem Eindunkeln geniessen wir noch Rösti mit einer Pilzrahmsauce und dazu beobachten wir einen schönen Sonnenuntergang und die nette Millionenyacht davor 😊

Wir sind ziemlich müde und erschöpft vom Segeltag und fallen alle sehr früh in unsere Kojen. Da der Wind nur noch am nächsten Tag einigermassen mitmacht, heisst es auch am nächsten Tag wieder früh loszugehen. Wir sind froh, wenn wir in Martinique angekommen sind und nicht mehr so unter Zugzwang sind. Und vor allem nicht mehr so unvorteilhafte Winde segeln müssen.

15 Dec 2024

Bequia

Die Fahrt nach Bequia war wieder mal eine Berg- und Talfahrt. 
Wir sind dem Wetterfenster immer etwas hinter her und der Wind dreht immer mehr aus Nordost. Für uns suboptimal. Das heisst wieder einmal mehr hart am Wind segeln. Sprich viel Schräglage des Bootes. Und viel Wasser über dem Bug. Durch unsere Lüfter auf dem Deck dringt mal wieder Wasser in die Koje und auf die Matratzen. Das nervt langsam aber sicher etwas. 
Auch auf dieser Etappe lässt Petrus uns nicht ungeschoren davonkommen und schüttet seine Wolken über uns aus. 

Aber die Überfahrt lohnt sich. Die kleine Insel, welche noch zu St.Vincent and the Grenadines gehört, ist einfach unfassbar schön. Der Ankunftstag verbringen wir mehrheitlich in der Koje, da es weiter regnet.
Am nächsten Tag ist der kleine Frühlingsputz angesagt. Inklusive unglaublich viel Wäsche. Wir versuchen möglichst alles was in irgendeiner Weise mit Salzwasser in Berührung gekommen ist, zu waschen. Und erhoffen uns so, weniger Feuchtigkeit ins Schiff runter oder bessere gesagt, in die verschiedenen Materialien zu ziehen. Hier am Ankerplatz haben wir aber einen riesen Luxus. Jeden Morgen fahren die Einheimischen mit umgebauten Schiffen umher. Sie bringen Frischwasser, Diesel, Eis und nehmen die Wäsche und waschen sie. Anschliessend kommt sie abends frisch gewaschen und gefaltet zurück. Was für ein Service und eine schlaue Geschäftsidee 😊

An Land wollen wir eine kleine Wanderung auf den höchsten Hügel der Insel machen. Wir fragen diverse Einheimische, aber so richtig schlau werden wir nicht. Ein Herr meinte nur, warum soweit laufen, wo es da oben nicht mal ein kühles Bier gibt. Der Regen zwingt uns zu einer kurzen Pause im Restaurant. Dort sehen wir das am Abend Spannferkel und Livemusik angesagt ist, aufgrund des Vollmondes. Wir entscheiden uns, dass nach der Wanderung zur Belohnung zu gönnen.
Aber zuerst versuchen wir weiter den Weg zu finden. Dabei lernen wir den steilsten Weg in der ganzen Karibik kennen. Es ist teils sogar betoniert und wir fragen uns, wie man auf die Idee kommt solch steile Strassen zu betonieren. Und vor allem auch, wie das ein Auto hier rauf kommen soll. Die Frage bleibt ungeklärt, den es hat absolut keinen Verkehr 😊
Mit einem App namens Maps.me versuchen wir den Weg zu finden der eingezeichnet ist. Leider endet dieser in einer Sackgasse und wir laufen alles wieder runter. Im Pub unten an der Strasse fragen wir nochmals und die meinten nur hochlaufen, dass passe schon.
So entscheiden wir uns die Übung abzubrechen und es geht zurück aufs Boot, wo wir uns einen kleinen Imbiss zur Stärkung gönnen.
Hinterher fährt uns Reto als ob er nie etwas anderes gemacht hat mit dem Dinghy an Land. Dort geniessen wir das schöne Wetter, den tollen Sandstrand und das klare Wasser. Eine Einheit Frisbee darf natürlich auch nicht fehlen. Reto kommt endlich in den Genuss die Karibik in vollen Zügen zu geniessen, da darf auf keinen Fall eine gute Pinacolada fehlen.
Das Spannferkel am Abend und die Livemusik am Strand sind dann noch das i Tüpfelchen.
Hier in Bequia wird Weihnachten richtig zelebriert. Im Dorf ist alles mit Lichterketten, aufblasbaren Schneemännern und vielem weiterem Schnickschnack dekoriert. So richtig Weihnachtsstimmung kommt trotzdem nicht auf 😊

Der Wind wird sich weiter verschlechtern und daher entscheiden wir uns, weiter zu ziehen nach Martinique, von wo aus Reto am 31.12. nach Hause fliegt. Hätten wir keinen Besuch gehabt, hätten wir einfach gewartet bis das Wetter und der Wind wieder etwas besser wären.
Somit kommt es auch wieder zu einem Landeswechsel und daher geht es für uns zuerst wieder Mal zu Customs/Immigration. Das geht dank einer Onlineanmeldung und ausfüllen der Dokumente vorweg unglaublich schnell. Nach gut 15 Minuten haben wir unseren Stempel im Pass und können offiziell ausreisen. Auf dem Rückweg, wird mal wieder im Schiffshändlerladen ,,gängerled’’. Es gibt neuen Splinten zum sichern unserer Wanten und einen neuen Köder für die Angelroute. Na wie vor ist das Anglerglück nicht so wirklich auch unserer Seite. Auch Reto’s Inputs führen bisher nicht zum Erfolg 😊
Abends sind wir bei einer brasilianischen Familie auf dem Boot eingeladen. Wir haben die Familie, welche aus Felipe dem Vater, Juliana der Mutter, Laura der Tochter und Chis der Grossmutter besteht in den Tobago Cays beim BBQ kennengelernt. Sie wollen uns zeigen wie man einen richtigen Caipirinha macht. Obwohl wir beide ziemlich müde waren und wussten, dass der Wecker am nächsten Morgen um vier Uhr in der Früh klingelt, fuhren wir bei Dämmerung zu ihnen.

Es war ein soo lustiger Abend und die Caipiriniha’s eine Zehn von Zehn. Wir erzählten uns gegenseitig von unseren Ländern, deren Essgewohnheiten und Sehenswürdigkeiten. Juliana erzählte uns nicht nur, nein sie kochte uns kurzer Hand auch den einen und anderen brasilianischen Snack. Familie hatte eine unglaublich herzliche und einladende Art. Und sie legten uns mehrmals ans Herz, dass wir sie doch unbedingt in Brasilien besuchen sollen.
Viel zu spät verabschieden wir uns voneinander und schippern zur Maleki zurück, wo Ret bereits in den Träumen versunken war 😊

Das Schiff ist bereits klariert und wir fallen in die Koje. Das wird eine kurze Nacht.

13 Dec 2024

Zurück im Paradis Tobago cays

Der Weg zu den Tobago Cays ist gerade mal 5 Seemeilen. Also ein Katzensprung. Der Wind hat zum Glück wieder abgeflaut und wir können unter Motor und Segel innert 2 Stunden zu den Tobago Cays fahren.
Angekommen, hat es leider keine freie Boje und wir müssen ankern. Die kommenden zwei Tage, soll aber absolut kein Wind gehen. Eigentlich das perfekte Wetter zum Schnorcheln.
Wir ankern neben Jason & Janae, welche wir auf dem Trockendock in Trinidad kennengelernt haben.
So geht es nicht lange und sie kommen mit ihrem Dinghy zu uns rüber und laden uns auf. Es geht zum Horseshoeriff, welches die Tobago Cays umgibt. Dort hüpfen wir ins Wasser und saugen die Unterwasserwelt mit unseren Augen auf. Leider ist die Gopro an Bord geblieben, so müssen wir uns extra fest bemühen, alles abzuspeichern. Das war bisher auf unserer Reise einer der imposantesten Schnorchelplätze. Leider oder vielleicht auch glücklicherweise, sehen wir keine Haie. Nach gut einer Stunde reicht es aber dann auch, die Strömung macht es einem nicht gerade leicht.
Zurück auf dem Boot, wird gelesen, geschlafen und gespielt, bis Willy kommt. Willy ist einer der Boatboys, welcher wir letztes Jahr kennengelernt haben. Wir waren stets immer im Kontakt mit ihm, trotzdem freut es uns unglaublich in wohlauf zu sehen. Er bindet sein Böötchen bei uns fest und erzählt uns von der Hurrikanzeit und der Zeit danach.  Ganz ehrlich, mir stand das Augenwasser zu forderst. Ich habe ihm vor der Abfahrt aus Trinidad geschrieben und ihn gebeten mir zu schreiben was er dringend braucht. Seine Antwort war für mich kaum fassbar. Es war nicht irgendwelche Ausrüstungen oder Maschinen für den Wiederaufbau. Nein, die Antwort war Wasser zum Trinken. Er erzählt uns, dass die Unterstützung seitens des Staates miserabel sei und sie für alles kämpfen müssen. Umso glücklicher ist er als wir ihm die 25 Liter Wasser übergeben.
Sein Boot konnte er reparieren, leider aber nicht die Fahnen. Daher schenken wir ihm noch eine kleine Schweizer Fahne für an sein Boot. Er freut sich unglaublich darüber.

Abends holt Willy uns ab und bringt uns zum Strand für das BBQ, dies ist aktuell eine ihrer Haupteinnahmequelle. Wie in der letzten Saison ist es unglaublich fein. Reto hat zum ersten Mal Lobster gegessen und hat es auch noch für super fein befunden 😊 Auf dem Rückweg lernen wir noch eine brasilianische Familie mit einem dreijährigen Mädchen kennen, welches sofort den Narren an mir gefressen hat und sich zu mir hinsetzt. Bei ihrem Boot angekommen, laden sie uns für den nächsten Tag zum Caipiriniha trinken ein. Beim Verabschieden von Willy übergeben wir ihm noch eine Tasche mit Dingen die wir nicht mehr unbedingt brauchen. Es sind Leinen, Planen, ein paar Dosen Essen und ein ,,Tschäppi’’ mit einem Schweizer Logo drauf 😊
Dann fallen wir in die Kojen. Aktuell ist auf dem Schiff ein Missverhältnis des Klimas vorhanden. Reto friert in der Bugkoje bei offnere Luke schon fast, während wir bei der fast geschlossenen Luke schwitzen 😊

Am nächsten Morgen sieht Marc aus der Ferne das eine Boje frei wird. So nehmen wir den Anker hoch und fahren los. Zwei Minuten zu spät, hinter der Insel fährt gerade ein anderes Segelschiff hin, welche uns die Boje vor der Nase wegschnappt. So müssen wir uns mit der hintersten begnügen, welche etwas mehr dem Schwell ausgesetzt ist. Wir wollen uns mit Pancakes trösten und rühren den Teig an. Während die erste Ladung in der Pfanne brutzelt bemerke ich, dass die Flamme nicht mehr brennt. Schnell das Gas wechseln und weiter geht’s. Oder auch nicht. Die Flamme bleibt auf dem Minimum vom Minimum. So wird das nichts mit Pancakes. So nehmen wir den Gasregler auseinander, statt zu frühstücken. Unsere Befürchtung bewahrheitet sich, der Regler ist korrodiert. Es kommt nur noch ganz wenig Gas durch. Und nein, Ersatz ist keiner an Bord. Was für eine SCHEI..E!
Ich begnüge mich gerade mit Müesli, als Marc sich entscheidet weiter mit der kleinen Flamme, wenigstens eine Ladung fertig zu kochen. Reto hat die glorreiche Idee, mit dem Schraubenzieher nochmals fest auf den Regler bei offener Leitung zu klopfen und siehe da, die Flamme tanzt wieder in voller grosse. Manchmal hilft halt eben doch rohe, dosierte Gewalt 😊 Danke Reto 😊

Nach einer ordentlichen Ladung Pancakes, hüpfen wir ins Wasser, schnorcheln, spielen Fussball und fahren mit dem Stand up herum. Leider müssen wir feststellen, dass der Hurrikan nicht nur an Land sondern auch im Wasser so einiges verändert hat. Es ist deutlich weniger Schildkröten sichtbar und auch die normalen Rochen sind weniger geworden. Dafür hat es neu Adlerrochen (die haben weisse Punkte auf ihrem Rücken und können bis zu 2 Meter weit aus dem Wasser springen).
Willy bringt uns noch einen Bananenkuchen und eine Flasche Rumpunsch vorbei, als Dankeschön.

Die Nacht war wieder wild. Wahrscheinlich spürten wir zum einen den Vollmond und liegen lange Wach. Und morgens um 4, fängt es an zu blasen das es uns fast das Dächli wegreisst. So rennen wir raus und montieren alles ab. Genau richtig, denn anschliessend schüttet es wie aus Eimern. An Schlaf ist nicht wirklich mehr zu denken und so machen wir uns morgens kurz nach sieben Uhr auf den Weg nach Bequia. Endlich ist der richtige Wind zurück und wir erhoffen uns, wieder anständig segeln zu können 😊

11 Dec 2024

Union Island, auf der Insel, die am meisten vom Hurrikan Beryl zerstört wurde

Am nächsten Tag machen wir uns gleich auf den Weg, Richtung nach Union Island. Wir müssen den Weg wie vorher gesagt unter Motor bestreiten. Grundsätzlich warten wir lieber Wetterfenster ab welche passen um zu segeln, da wir aber Besuch an Bord haben liegt das nicht wirklich drinnen. Wir sind ehrlich gesagt auch etwas überrascht von dem Wind und das er so schlecht ist. Aber jetzt ist es wie es ist.
In Union Island angekommen, empfängt uns ein Bootboy namens Esco. Er hilft uns beim Anlegen an der Boje und verlangt anschliessend 60 EC. Eigentlich viel zu teuer, aber wenn jemand aktuell Unterstützung braucht, dann ist es Union Island. Sie hat es mit Abstand am härtesten getroffen.
Anschliessend gehen wir an Land um einzuklarieren. Und dort geht es auch mit dem Elend weiter, am Strand haben sie ein kleines Zeltdorf errichtet, in welchen alle ein ,,Zuhause’’ haben, welche ihre Häuser komplett verloren haben. Dort wurde auch eine Wasserstation mit sauberem Wasser errichtet. Da die Behörden aktuell noch in der Pause sind, entscheiden wir einmal durch das Dorf zu laufen. Das Gefühl dort durch zu laufen war extrem beklemmend. Überall hat es Einheimische, welche versuchen durch den Tag zu kommen. Nichts ist mehr wie es war. All die kleinen Geschäfter, Restaurants und Verkaufsstände sind weg. So gehen wir relativ zügig zurück zum Büro und warten vor Ort auf die Behörde. Sie haben sich behelfsmässig in einem Raum hinter einem Hotel einquartiert.
Als wir an der Reihe sind, sind wir überrascht. Zum einen sind sie unglaublich nett und zum Spassen aufgelegt und zum anderen auch noch überraschend schnell.
So geht es für uns zurück aufs Boot.

Für die Männer geht es gleich weiter zu Happy Island 2.0. Happy Island ist eine ganz kleine Insel, wo nur eine Bar draufsteht. Leider hat Happy Island 1.0 den Hurrikan nicht überlebt.
Ich hingegen geniessen mehrere Stunden ME-TIME 😊
Das ist unglaublich wichtig, dass wir auf soo engem Raum uns auch immer wieder mal in Ruhe lassen.
Währenddessen backe ich ein Bananenbrot und bereite mir ein aufwendiges Mittagessen zu.
Als die Jungs zurückkommen, höre ich sie schon von weitem giggeln und johlen, sie hatten definitiv eine gute Zeit 😊
Die Nacht ist wieder super unruhig, wegen sehr viel böenartigen Winden und Regenschauer. Unser Gast an Bord hat bisher noch nicht so das ausgeprägt Karibikwetter abbekommen.
Glücklicherweise steht die Zeit nicht still, so wird immer irgendwann Morgen 😊

 

Happy Island 2.0

Happy Island 2.0

9 Dec 2024

Ilegales Landbetreten & Weiter gehts nach Carriacou

Nur eine Nacht bleiben wir in Grenada, das Wetter oder besser gesagt der Wind wird die nächsten Tage immer mehr Nordöstlich drehen. Das heisst für uns, wir kommen anschliessend kaum mehr weiter da der Wind uns voll auf die Nase oder besser gesagt auf den Bug kommt. Und das ist bekanntlich ein nicht segelbarer Winkel für uns. Wir könnten höchstens im Zickzack hoch segeln, was aber sehr lange dauern würde.

Marc und ich gehen am Morgen gleich los an Land. Aufgrund des Hurrikans kann es sein, dass man auf den nächsten Inseln nur cash bezahlen kann und teils auch nicht mit der Karte. In der Marina angekommen entsorgen wir für 4 US Dollar gleich noch den Abfall und können anschliessend problemlos Geld abheben. Das war auch schon aderst 😊 Danach gehen wir ilegalerweise noch kurz beim Supermarkt vorbei und decken uns mit dem nötigsten ein.

Unser heutiges Ziel ist Carriacou, welches gute 30 Seemeilen entfernt liegt. Der Wind ist so mittelmässig vorhergesagt, aber für diese Distanz bis am Samstag der letztmögliche Tag. Der Anfang startet eigentlich nicht schlecht, wir müssen zwar Motoren aber können gleichzeitig mit dem Segel etwas unterstützen, damit wir trotzdem fünf Knoten fahrt machen. Doch man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben. Wir machen es nicht und trotzdem wird es super mühsam. Wieder heisst es Hart am Wind segeln. Und trotzdem fallen wir aufgrund der Strömung und dem schlechten Winkel des Windes immer wie mehr vom Kurs ab. So bleibt uns schlussendlich nichts anderes übrig als aufzukreuzen (zickzackkurs fahren), statt die geplanten 30 Seemeilen werden es schlussendlich 50. Die Sonne geht langsam aber sicher unter und alles was wir nicht wollten ist in Dunkelheit anzukommen. Trotz allen unseren Bemühungen reicht es nicht und wir kommen bei starker Dämmerung an. Mit Lampen schaffen wir es aber sicher zu ankern. Alleine mit dem Lampenlicht sind schon die ersten Schäden des Hurrikans, welcher im Juli über die Insel fegte sichtbar. Gleich neben uns liegt eines der toten Schiffe. Es schwimmt zwar noch, aber der Anblick ist wirklich wie ein Stich ins Seglerherz.
Glücklich das wir angekommen sind gönnen wir uns eine gute Pfanne voll Älplermaggronen 😊

Die Nacht ist alles andere als erholsam. Wind, Welle und immer wieder Regenschauer, halten uns von unserem Dornröschenschlaf ab. Am Morgen gibt’s für mich auch noch die Hiobsbotschaft, dass mein Handy nach wie vor Tod ist. Es lässt sich auf Biegen und Brechen nicht mehr laden. Das ist so eine mittel grosse Katastrophe mit all den App’s, Fotos, Blog ect. drauf. Die Stimmung ist dementsprechend etwas gedämpft. Aber Toast und Spiegelei am Morgen, vertreiben Kummer und Sorgen oder so ähnlich. Ich habe endlich Verstärkung im Team Frühstück bekommen 😊 Reto isst auch gerne Frühstück. Marc hingegen kann das gut auslassen.

Danach machen die Männer unser Dinghy klar. Oder sagen wir sie Versuchens. Ich höre nur noch, halt ihn fest, halt ihn fest. Ich renne aus der Koje raus und sehe Hanshugo in den Händen vom Marc, aber nicht am Dinghy sondern im Dinghy. Weitere Details dazu werden aus Persönlichkeitsrechten nicht erwähnt 😊
Als das Dinghy inklusive Hanshugo startklar ist, fahren wir rüber an Land.

Ende Mai/Anfangs Juni 2024 haben wir hier fast drei Wochen verbracht. Das Bild das sich nun uns bietet ist wirklich unglaublich traurig. Alleine auf der Anfahrt zum Dinghydock sehen wir um die zehn Boote auf einmal, welche in irgendeiner weise beschädigt sind. Die meisten davon haben keinen Mast mehr. Das Restaurant gleich am Steg konnte glücklicherweise wieder eröffnen. Nach 2 kühlen Drinks, entscheiden wir uns, auf die andere Inselseite zu spazieren. Dort gibt es ein wunderschönes kleines Strandrestaurant. Wir wissen nicht ob es noch besteht. Also gehen wir los.
Der Hurrikan namens Beryl wütete während gut 5 Stunden über der Insel, anschliessend war der Spuk vorbei und die Tragödie hat begonnen. Wir sehen unglaubliche viele Häuser ohne Dächer oder dass sie ganz weggefegt wurden. Da Carriacou zu Grenada gehört, werden diese deutlich mehr unterstütz als die anderen Inseln wie Union Island, Mayreau oder Canouan. Das sieht man daran, dass bereit die neuen Stromleitungen verlegt wurden und ein Grossteil der Dächer zumindest mit Planen gedeckt wurden. Auf der anderen Seite angekommen, sehen wir viele Teenager von einem Holländischen Schiff, die am aufräumen sind. Und sie räumen gerade das Restaurant oder besser gesagt, dass was davon noch übrig ist auf. Wir stehen im Schatten und schauen uns um. Es herrscht Stille zwischen uns. Es ist unglaublich, welches Leid die Menschen hier ertragen mussten. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. Wir haben gerade die Zeit unseres Lebens und jammern über einen anstrengenden Segeltag oder weil sonst wieder etwas am Schiff kaputt ist. Wir beklagen uns über schlaflose Nächte oder dass wir keinen super tollen Autopiloten haben. Und so weiter. Und die Menschen hier leben von der Hand in den Mund. Schlafen in Hütten ohne rechtes Dach. Haben teils mühe an sauberes Trinkwasser zu gelangen. Wie unfair kann diese Welt doch sein. All das hat aber auch eine andere Seite. Wir sind einmal mehr unglaublich Dankbar für das privilegierte Leben, welches wir aktuell Leben dürfen.

8 Dec 2024

Überfahrt nach Grenada

Die erste drei Seemeilen sind ganz easy. Perfekt zum sich etwas einfinden und alles zu checken. Von weitem sehen wir auf den Atlantik raus und wissen, der Anfang wird definitiv etwas ruppig.
Der Wind und die Welle kommen uns genau von vorne entgegen, bis wir etwas raus aus der Bucht sind.
Anschliessend ziehen wir das Segel raus und los geht’s. Die Welle beruhigt sich auch etwas und die Sonne geht langsam aber sicher unter. Die ganze Crew hält sich wirklich gut, es sind kaum Anzeichen von Seekrankheit an Bord.
Leider dreht der Wind etwas ungünstig und wir müssen mal wieder hart am Wind segeln. Heisst das Boot legt sich stark zur Seite, der Wind kommt von schräg vorne und die Welle klatscht von mal zu mal an die Bordwand. Das werden die längsten 84 Seemeilen unserer Reise. Glücklicherweise sind wir zu dritt und können uns regelmässig und oft abwechseln. Zwischendurch klatscht immer mal wieder etwas Wasser ins Cockpit. Glücklicherweise haben wir einen grossen Teil der Überfahrt einen wunderschönen Sternenhimmel, der einen ablenkt vom harten segeln.
Gegen den Morgen hin sind auch wieder mal Squalls angesagt und wie immer stehe ich per Zufall am Steuer. Wir haben ,,Glück’’ nur 2 von potenziell 4 Squalls erwischen uns. Ab diesem Zeitpunkt ist es einfach nur noch ungemütlich. Alles ist nass und mit dem Fahrtwind ordentlich frisch. Marc entdeckt dann auch noch, dass durch unsere Lüfter auf dem Deck, Wasser in die Koje geschwappt ist und die Bugkoje und die Heckkoje ordentlich nass sind.  Die letzten 8 Seemeilen sind meiner Meinung nach einfach nur hässlich, ich wusste gar nicht, dass sich unser Boot so fest auf die Seite legen kann. Und endlich sind wir auf der höhe von Grenada und kommen schlussendlich in die Inselabdeckung wo sich die Welle beruhigt. Jetzt wollen wir einfach nur noch ankommen. Petrus ist nicht auf unserer Seite, er lässt es auf den letzten Meter nochmals ordentlich regnen.

Von weitem sehen wir die Segelschiffe und zwischen ihnen auch noch eine freie Boje, welche wir gleich nehmen und anlegen. Anschliessend fällt uns allen einen Stein vom Herzen. Wir haben geahnt, dass das eine der härtesten Etappen sein wird, aber gleich so ?!
Eigentlich sind wir todmüde, aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als alles auszuräumen, zu trocken und zu putzen. Der Sprung ins kühle nass darf aber nicht fehlen, weil wir haben endlich wieder blaues Wasser unter unserem Kiel 😊

 

5 Dec 2024

Besuch auf der Maleki trifft ein

Im Patches, dem Restaurant auf dem Trockendock, warten wir auf unser drittes Crewmitglied Reto. Marc und ich lassen die letzten Wochen review passieren und planen gleichzeitig die nächsten drei Wochen, wo wir zu dritt mit Reto unterwegs sein werden. Pünktlich zum Nachtessen trifft Reto ein und wir gönnen uns ein letztes Mal den Patchesburger. Anschliessend geht es zu dritt inklusive Gepäck zur Maleki zurück. Mit unserem alten Dinghy wäre das nicht denkbar gewesen 😊 Aufgrund eines Kommunikationsfehler, küsst Retos Tasche beim Transfer vom Dinghy auf die Maleki das Meer noch etwas.  Aber wir haben Glück im Unglück, es ist alles in der Tasche trocken geblieben 😊Die erste Nacht zu dritt auf der Maleki ist sehr ruhig und entspannt.

Am Morgen geht es gleich zum Ausklarieren. Wir haben bereits im Vorfeld die Papiere geholt und alle 14 Formulare die gefordert waren ausgefüllt. Das ist neuer Rekord, nirgends sonst haben wir so viele Papiere ausfüllen müssen. Wir sind auf alles vorbereitet. Von der Wartezeit zwischen 1-4 Stunden und von den Kosten zwischen 0 – 300 Trinidad Dollar. Zu unserer Überraschung geht es bei der Immigration relativ schnell und auch ein neues Bordcrewmitglied bringt sie nicht wie an anderen Orten aus der Bahn. So laufen wir nach knapp 45 Minuten rüber zu Customs. Dort sieht es etwas anders aus. Wir warten eine gute Stunde. Anschliessend möchte sie nicht nur drei Kopien eines Dokumentes sondern vier. Also zurück zur Immigration alles wieder ausfüllen, Stempeln lassen und zurück zu Customs. Der Kopierer stand genau einen Meter hinter der Dame, aber wir haben gelernt auf den Ämtern nichts mehr zu hinterfragen. So verlassen wir die Behörden nach knapp 2 ½ Stunden.

Zurück auf dem Boot wird alles klar gemacht und wir legen ab in die Scottlandbay. Unser Motor schnurrt aktuell wie ein Kätzchen was uns viel Freude bereitet 😊
In der Scottlandbay angekommen werfen wir nach 6 Monaten endlich wieder unseren Anker und kommen an. Unsere Nachbarn vom Trockendock Margot, Christoph und Leo, ankern auch gleich in der nähe und laden uns auf ein Sundowner auf ihrem Katamaran Touka ein.
Reto kämpft noch etwas mit der Sonne, der Hitze, der Müdigkeit und dem geschaukel und entscheidet sich an Bord zu bleiben. Er soll uns einfach rufen, wenn was ist. Ich setzte noch den Ankeralarm. Das bedeutet ich geben einen Radius unseres Schiffes ein und wenn dieser verlassen wird beginnt der zu hornen. Was heissen könnte, das unser Anker nicht hält und das Schiff abtreibt.

Leo der neunjährige Sohn von Margot und Christoph zeigt uns gerade voller stolz das Schiffs innere, als Margot zu uns meint, das unser Freund an Bord ein Problem zu haben scheint.
Also hüpfen wir ins Dinghy und rasen mit unseren 4 PS zur Maleki zurück. Wie auf dem Anfahrtsweg gedacht, habe ich vergessen den Radius richtig einzugeben und aufgrund einer Windböe hat das Schiff den Radius verlassen und anschliessend Alarm geschlagen 😊 Sorry Reto für den Schreck 😊
Danach gehen wir alle zurück zu Margot und Christoph und bewundern nochmals ihren Katamaran und erfahren von Christoph was er arbeitet und wie er sich das finanzieren konnte. Er hat 6 Jahre lang wie ein Tier gearbeitet und anschliessend sei Haus verkauft. Als die Sonne bereits untergegangen war, machen wir uns auf den Rückweg.

Am nächsten Tag schlafen wir uns aus und versuchen uns auszuruhen für die Überfahrt nach Grenada. Wir baden, lesen, schlafen und geniessen es einfach. Bis um 14.00 Uhr festgestellt wird, dass sich unser Laderegler (wandelt den Strom von den Solarpanelen um und speist anschliessend unsere Batterien) der Solarpanelen aufgehängt hat. Nach längerem analysieren ist klar, der ist hin. Scheisse, noch gut eine Stunde bis alle Geschäfter schliessen. Die Internetverbindung ist zudem miserabel. Marc erreicht einen anderen Segler, der netterweise für uns das Material organisiert. Wir räumen alles in Windeseile zusammen und fahren unter Motor zurück nach Chaguaramas. Glücklicherweise erwischen wir gleich eine Boje und müssen nicht ankern. So gehen die Männer an Land und holen das Material. Der Plan wäre gewesen alles noch schnell zu installieren, dass wir am anderen morgen um vier Uhr in der Früh, ablegen können.

Aber als die Männer zurück auf dem Schiff sind, wird schnell klar, dass wird nichts. Wir haben zum einen zu wenig Licht und zum anderen fehlen uns vereinzelte Teile. Also entscheiden wir gemeinsam, alles auf den Samstag zu verschieben. Und so enden wir wieder mal im Patches, dem Restaurant des Trockendock.

Am Morgen holen wir dann noch die fehlenden Teile und anschliessend wird alles wieder installiert. Reto wird gleich miteingespannt und ist uns eine grosse Hilfe. Kabel werden neu verlegt, Sicherungen eingebaut und die Solarpanelen neu angeschlossen. Und es passiert erstmal nichts. So geht es an die Fehlersuche. Nach langem hin und her, ist klar die Nigel Nagel neue Sicherung war von Anfang an defekt. Kaum ist die ausgebaut, leuchten unsere neuen Solarregler und die Erleichterung ist gross.
Wir gehen ein letztes Mal an Land und geniessen die SPA-Duschen des Trockendockes, denn die war nach 4 Stunden bei Hitze und engstem Raum definitiv für alle notwendig. Wir sind soweit gut im Zeitplan und haben uns für eine Nachüberfahrt nach Grenada entschieden, da das Wetter und die Welle noch mitspielen. Die kommenden Tage dreht der Wind immer mehr auf Nordost und würde so für uns die Überfahrt unmöglich machen. Wir stärken uns vor dem Ablegen nochmals mit einem grossen Teller Pasta und räumen das Schiff auf. Mit Reto gehen wir nochmals alles durch und machen einen kleinen Sicherheitsrundgang auf dem Schiff. Sprich zeigen ihm Feuerlöscher, Löschdecke, EPIRB, Grabbag, Funk; Rettungsweste ect. Und dann geht es endlich los. Voller Aufregung und Erwartungen legen wir ab und fahren Richtung Grenada.

3 Dec 2024
Hanshugo wird gepflegt

Hanshugo wird gepflegt

Die ersten Tage zurück im Wasser

Maleki düst los, vor lauter Freude drehen wir gleich eine Minirunde ums Ankerfeld unter Motor. Anschliessend versuchen wir unser Glück im Ankern. Das ist hier ungefähr wie Lotto spielen, den der Untergrund ist miserabel. Beim zweiten mal haut es hin. Anschliessend checken wir nochmals alle unsere Seeventile und die Bilge. Alles ist trocken und dem Ankerbier steht nichts mehr im Wege. Gemeinsam stossen wir auf eine anstrengende Zeit die hinter uns liegt an und gleichzeitig auch auf die kommende Saison.

Das Meer zeigt sich abends gleich nicht so von der besten Seite. Ein gemeiner Schwell zieht in die Bucht. Maleki reitet die kurzen kleinen Wellen gut, nur schlägt ihr Hinter immer kräftig auf der Welle auf. Die ersten 30 Minuten denkt man sich es ist bald vorbei. Anschliessend ist es ein ausharren und ablenken von der ,,klöpferei", welche durch das ganze Schiff zieht😂🤦‍♂️🤦‍♀️
Abends um zehn ist es dann vorbei und wir können uns in Ruhe hinlegen. Ist das herrlich, wieder in den Schlaf geschaukelt zu werden 😊

Am nächsten Tag merken wir beide, dass unsere Körper sich wieder etwas an die Schaukelei gewöhnen müssen. Der Körper fühlt sich etwas träge an. Aber wir versuchen uns nicht aufhalten zu lassen und gehen an Land. Organisieren noch zwei neue Leinen, welche wir anschliessend auf dem Boot ersetzen.
Am Nachmittag wassern Michi und Evi auch ein und wir gehen auf ein Aperöchen vorbei. Auch sie hat die Zeit hier auf dem Trockendock geschliffen.
Auf dem Weg merken wir, dass Hanshugo unser Aussenborder nicht so richtig kühlt. Wir wissen alle was das heisst.

Also machen wir uns gleich am nächsten Tag daran. Wir hiefen Hanshugo ins Cockpit, wo wir ihn an der Treppe befestigen und anschliessend auseinandernehmen.
Wir fürchten uns beide davor, jedesmal ist das eine unglaubliche fummelei, bis der wieder Zusammen ist. Unsere Vermutung bestätigt sich, der Impeller ist komplett zerfetzt. (Der Impeller ist für die Wasserschöpfung, wie eine Art Wasserrad  zuständig, dass das Wasser durch den Motor geht und ihn somit kühlt).
Also hat er ganz zurecht gemekert.
Glücklicherweise haben wir alles an Bord um das zu wechseln. Wir wechseln auch gleich das Öl und alles wird geputzt unf neu gefettet.
Anschliessend setzten wir ihn ohne grosses Tamtam wieder zusammen. Es kann also doch auch einfach gehen 😂
Und die Testfahrt ist einfach unglaublich, noch nie hat das Wasser so heraus gespritz und wir sind nun sicher 1 km/h schneller 😂

Die Tage rassen nur so dahin.
Jeden Tag fühlt es sich wieder normaler an, auf einem schaukelnden Untergrund zu leben 🤭😂

Heute gehen wir mit Sack und Pack an Land, ein letztes mal Wasche bevor es los geht. Icj werden den Trockner hier schon jetzt vermissen. Das war bisher mit Abstand der beste Trockner. Das hat den Grund, dass dieser mit Gas betrieben wird und wirklich richtig heiss wird. Man muss sich an den kleinen Dingen erfreuen können 😁

Nun müssen wir nur noch einmal schlafen bis unser Besuch Reto eintrifft. Anschliessend wäre unser Plan, um den 6. oder 7. Dezember Richtung Grenada zu starten.

28 Nov 2024
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